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15.01.2008 12:09

Internationale Grüne Woche 2008

Franz August Emde Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Naturschutz

    Naturschutz/Grüne Woche/EU-Agrarpolitik

    Erhaltung der Biodiversität bei der Weiterentwicklung des Ländlichen Raumes von zentraler Bedeutung

    Berlin/Bonn, 15.01.2008: "Die im EU-Aktionsplan zur Erhaltung der biologischen Vielfalt vereinbarten Ziele müssen auch in der Europäischen Agrarpolitik Eingang finden. Deshalb ist die frühzeitige Beteiligung des Natur- und Umweltschutzes bei der Weiterentwicklung der europäischen und nationalen Agrarpolitik im Rahmen des Health Check und darüber hinaus unverzichtbar", sagte Professor Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zu Beginn der Internationalen Grünen Woche in Berlin.
    "Die derzeit optimistischen Aussichten für die Landwirtschaft täuschen über Probleme im ländlichen Raum hinweg. Immer noch zählt die Landwirtschaft zu den Hauptverursachern des Rückgangs der biologischen Vielfalt. Bei der momentanen Entwicklung wird sich dies leider noch verschärfen", sagte Beate Jessel.

    Durch die stark gestiegenen Preise für Nahrungsmittel und die Flächenkonkurrenz durch den Anbau nachwachsender Rohstoffe geraten aus Naturschutzsicht erwünschte Wirtschaftsweisen wie die Grünlandwirtschaft oder der ökologische Landbau unter Druck. Die negativen Auswirkungen dieser neuen Intensivierungswelle sind bereits deutlich zu sehen. Maisanbauflächen mit all ihren negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt dehnen sich selbst in ökologisch sensible Landschaften und Natura 2000-Gebiete hinein aus, oftmals wird hierfür Grünland umgebrochen, das Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten ist und einen verlässlichen Erosionsschutz bietet. "Wir brauchen eine naturverträgliche Landwirtschaft, um uns dem Ziel der Bundesregierung und der EU, den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2010 zu stoppen, nähern zu können", so Jessel.
    Dafür sei zunächst sowohl ein Ausbau der 2. Säule der Europäischen Agrarpolitik (GAP) notwendig als auch eine gezielte Weiterentwicklung der Cross Compliance Anforderungen, sagte Jessel. Hierbei sieht das BfN vor allem bei Grünlanderhalt und bei der Sicherung des ökologischen Nutzens der bisherigen Flächenstilllegung vordringlichen Handlungsbedarf.

    Pünktlich zur Grünen Woche erscheint die von BfN in Auftrag gegebene Studie des NABU: "Die Bedeutung der obligatorischen Flächenstilllegung für die biologische Vielfalt - Fakten und Vorschläge zur Schaffung von ökologischen Vorrangflächen im Rahmen der EU-Agrarpolitik". Diese zeigt, welche dramatischen Auswirkungen der ersatzlose Wegfall der Flächenstilllegung haben wird. "Wir brauchen dringend ein wirksames Ersatzinstrument zum Erhalt der oftmals letzten Rückzugsräume für wildlebende Arten wie Feldhase oder Feldvögel", so Frau Prof. Jessel weiter.

    Darüber hinaus lädt das BfN im Rahmen der Grünen Woche im Rahmen des Zukunftsforums Ländliche Entwicklung gemeinsam mit der britischen Land Use Policy Group am 23.01.2007 zum internationalen Forum ""Developing common environmental ideas on Sustainable Rural Development within Europe" in Berlin ein.
    Bei dieser Diskussionsveranstaltung soll unter anderem diskutiert werden, welche Auswirkungen vom Wettlauf um landwirtschaftliche Rohstoffe auf Klimawandel, Landschaft und Naturhaushalt zu erwarten sind und welche Landwirtschaftspolitik hierbei als zukunftsfähig gelten kann.

    BfN auf der Grünen Woche:
    Das Bundesamt für Naturschutz ist auf der Internationalen Grünen Woche 2008 mit einem Informationstand zur biologischen Vielfalt in Halle 6.2a, Stand Nr. 101 vertreten.

    Hinweis:
    Die Bundesregierung setzt sich besonders für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein. Im Vorfeld der UN-Naturschutzkonferenz führt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit eine Kampagne zur biologischen Vielfalt durch, um die Öffentlichkeit auf den Wert und den Nutzen der biologischen Vielfalt aufmerksam zu machen. Weitere Information unter http://www.naturallianz.de.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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