Am 24. Januar 2008 beginnt im Hamburger Institut für Sozialforschung eine achtteilige Vortragsreihe mit dem Titel "Gewalt und Moderne"
Die Vortragsreihe nimmt eine notwendigerweise zerklüftete Problemlandschaft in Augenschein. Sie soll sondieren, ob die Moderne dem Dilemma der Gewalteinhegung entkommt. Lässt sich Gewalt nachhaltig in Vertrauen verwandeln? Welche Gewinne hat diese Metamorphose erwirtschaftet? Welche Verluste haben sich eingestellt? Für diesen Versuch einer Bilanzierung muss das Zivilisierungsprojekt der Moderne unter verschiedenen Aspekten beleuchtet werden. Diskutiert wird Gewalt folglich in ihrem jeweiligen Bezug zu einem zweiten Phänomenbereich.
http://www.his-online.de/cms.asp?IDN=295&H='1288'
Den Eröffnungsvortrag am 24.1.2008 mit dem Titel "Gewalt und Vertrauen. Grundzüge einer Theorie der Gewalt in der Moderne" hält Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma (Philologe, Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung).
Der Vortrag thematisiert das besondere Verhältnis, das die "Moderne" genannte Kulturformation gegenüber der Gewalt - nicht zuletzt der eigenen - herausgebildet hat: Gewalt steht in der Moderne unter einem ganz anderen Legitimationsdruck als in anderen Kulturen, und das Vertrauen in der und in die Moderne beruht weitgehend auf der - nur zu oft kontrafaktischen - Unterstellung, sie sei gewaltarm oder doch wenigstens auf bestem Wege dorthin. Im Zuge dieser Überlegung wird auch zu fragen sein, warum es bisher keine befriedigende Soziologie der Gewalt gibt - obwohl genau dieses Fehlen bemerkt und beklagt worden ist -, und auf welches Fundament sie zu stellen wäre: systematisch hinsichtlich einer Phänomenologie körperlicher Gewalt und einer Analyse des Zusammenhangs von Macht und Gewalt sowie der kommunikativen Funktion von Gewalt, historisch hinsichtlich der Frage, wie sich das besondere Verhältnis der Moderne zur Gewalt herausgebildet hat und welchen Veränderungen es angesichts der Gewaltexzesse des 20. Jahrhunderts unterworfen ist.
http://www.his-online.de/cms.asp?IDN=295&Plugin=&H='1289'
Die weiteren Termine:
7.2. 2008
Prof. Dr. Hans Gerhard Kippenberg (Erfurt): Gewalt und Religion. Religionskriege im Zeitalter der Globalisierung
14. 2. 2008
Prof. Dr. Hubert Treiber (Hannover): Gewalt und Staat.
Zu einem prekären Spannungsverhältnis.
28.2. 2008
Prof. Dr. Michael Wildt (Hamburg): Gewalt und Volk.
Geht alle Gewalt vom Volke aus?
13.3. 2008
Prof. Dr. Bernd Greiner (Hamburg): Gewalt und Krieg.
Militärische Gewaltexzesse - eine mikrohistorische Betrachtung
27.3. 2008
Prof. Dr. Trutz von Trotha (Siegen): Gewalt und Sicherheit.
Gesellschaft zwischen anspruchvollem Sicherheitsversprechen und neuen Unsicherheiten
10.4. 2008
Prof. Dr. Christoph Menke (Potsdam): Gewalt und Recht.
Benjamins Frage
24.4. 2008
Prof. Dr. Joseph Vogl (Berlin): Gewalt und Wahnsinn.
Amok - Zur Geschichte von Gefahr und Gefährlichkeit
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Dr. Regine Klose-Wolf
Hamburger Institut für Sozialforschung
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 040-414097-12
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).