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06.02.2008 16:28

13. Senftenberger Gespräche zum Schlaganfall: Neues aus Diagnostik und Therapie des Schlaganfalls 2008

Ralf-Peter Witzmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Lausitz

    Zirka 450 Ärzte, Fachwissenschaftler, Therapeuten und Pflegende aus weiten Teilen Deutschlands, die auf dem Gebiet des Schlaganfalls arbeiten, beraten am Sonnabend, dem 8. März 2008, auf Einladung der Klinikum Niederlausitz GmbH an der Fachhochschule Lausitz in Senftenberg. Die 13. Senftenberger Gespräche zum Schlaganfall sind mit dem Thema "Neues aus Diagnostik und Therapie des Schlaganfalls 2008" überschrieben. Ziel der gemeinsamen Fachtagung von Klinikum und Hochschule ist das interdisziplinäre Zusammenführen von Rettung, Diagnostik, Therapie, Frührehabilitation, Rehabilitation und ambulanter Nachsorge.

    Der Präsident der Fachhochschule Lausitz, Prof. Dr. Günter H. Schulz, eröffnet die 13. Senftenberger Gespräche zum Schlaganfall um 9 Uhr im Konrad-Zuse-Medienzentrum. Ein praxisbezogenes wissenschaftliches Programm, das von einer Ausstellung der Pharmaindustrie flankiert wird, schließt sich bis 13 Uhr an. Im Rahmen eines öffentlichen Patientenforums Schlaganfall haben Betroffene, deren Angehörige und weitere Interessenten ab 14 Uhr Gelegenheit, ihre Fragen mit Chefärzten der verschiedenen medizinischen Disziplinen zu erörtern.

    Schlaganfall - eine schwere Volkskrankheit

    Der Schlaganfall - einst Geißel der Menschheit, Stiefkind der Medizin - stellt heute ein Zentrum wissenschaftlichen und medizin-logistischen Fortschritts dar. Und doch ist der Schlaganfall noch immer eine der folgenschwersten Erkrankungen. In der Todesursachenstatistik steht er an dritter Stelle. Als Verursacher permanenter Behinderungen rangiert er an erster Position.
    20 Prozent der jährlich 150.000 in Deutschland betroffenen Menschen versterben innerhalb der ersten vier Wochen. Die Einjahressterblichkeit beträgt 40 Prozent. Zirka 25 Prozent der Überlebenden werden pflegebedürftig. 50 Prozent bleiben dauerhaft arbeitsunfähig.

    Schlaganfall ist keine alleinige Erkrankung des Alters, ist aber schon ein Indikator für eine älter werdende Generation. Die Behandlungskosten, die vor dem Deutschen Gesundheitswesen bis 2025 stehen, werden bei der zunehmenden Alterung der Bevölkerung auf zirka 108 Milliarden Euro geschätzt.
    Diese Anforderungen sind nur zu meistern, durch
    - Bündelung verfügbaren Wissens,
    - konsequente Nutzung vorhandener gesamtgesellschaftlicher Ressourcen und
    - Verbesserung der Transparenz, Qualität und Effizienz aller Behandlungsprozesse.

    Akutbehandlung mit Erfolg

    Seit 1996 besteht in der Klinikum Niederlausitz GmbH eine Stroke Unit, eine medizinische Spezialabteilung zur Behandlung des Schlaganfalls. An der Fachhochschule Lausitz wurde 1996 eine Studienrichtung Medizinische Informatik eingeführt.

    Seither findet eine jährliche gemeinsame Fachtagung "Senftenberger Gespräche zum Schlaganfall" statt. Ziel ist das interdisziplinäre Zusammenführen von Rettung, Diagnostik, Therapie, Frührehabilitation, Rehabilitation und ambulanter Nachsorge.

    Es treffen sich mittlerweile zum 13. Mal am 2. Sonnabend im März jetzt ca. 450 Ärzte, Fachwissenschaftler, Therapeuten und Pflegende aus weiten Teilen Deutschlands, die auf dem Gebiet des Schlaganfalls arbeiten.

    Neue Diagnostik- und Therapieansätze beim Schlaganfall werden dargestellt und diskutiert. Den Schwerpunkt bildet dabei ihre Umsetzung in die medizinische Praxis. Ein integrierter "Versorgungspfad Schlaganfall" wird als Ziel definiert.

    Die größte aktuelle Schwachstelle aller Bemühungen ist die Zeit, die der Patient beziehungsweise seine Umgebung benötigt, um den Rettungsdienst zu alarmieren. An der Klinikum Niederlausitz GmbH in Senftenberg können gegenwärtig vier Prozent aller Patienten (bundesweit drei Prozent) einer ursachenorientierten Therapie, einer Thrombolyse oder einem primären gefäßchirurgischen Eingriff zugeführt und weitestgehend geheilt werden, weil sie das Krankenhaus in einem Zeitfenster von drei Stunden erreichen. Es könnten jedoch bis zu 26 Prozent der Schlaganfallpatienten unter Beachtung der Gegenanzeigen so behandelt werden. Wegen der oft noch verzögerten Alarmierung des Rettungsdienstes werden diese mittlerweile an vielen Stellen in Deutschland bereitgestellten materiellen und personellen Mittel nicht ausreichend genutzt.

    Wissen ist Zeit und Zeit ist Gehirn

    Folgerichtig ist am Nachmittag das gesellschaftliche Umfeld gefragt, denn Schlaganfallprophylaxe und auch die Schlaganfallbehandlung können von der Medizin allein nicht gemeistert werden. Es können auch Betroffene und ihre Angehörigen Chefärzten der verschiedenen medizinischen Disziplinen Fragen stellen.

    Wissenschaftliche Leitung:
    Honorarprofessor Dr. Stefan Brehme / Honorarprofessor Dr. Fritjof Reinhardt

    Programm der 13. Senftenberger Gespräche zum Schlaganfall: http://www.fh-lausitz.de/uploads/media/Einladung_Schlaganfall.pdf

    Weitere Informationen:
    Tagungsbüro der 13. Senftenberger Gespräche zum Schlaganfall
    z. H. Frau Marion Fränkel
    Klinikum Niederlausitz GmbH
    Calauer Straße 8
    01968 Senftenberg
    Tel. (0 35 73) 75 14 04
    Fax (0 35 73) 75 10 67
    E-Mail: profreinhardt@web.de

    Text: Honorarprofessor Dr. Fritjof Reinhardt


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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