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08.02.2008 10:17

Kinder mit ausländischem Pass erreichen in Ostdeutschland öfter das Abitur als im Westen

Ute Friedrich Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Bundesweit verlässt jeder fünfte ausländische Jugendliche die Schule ohne Abschluss

    Gütersloh, 8. Februar 2008. Ausländische Kinder schließen in Ostdeutschland (17,7 Prozent) häu­figer die Schule mit Abitur ab als in Westdeutschland (9,2 Prozent), bleiben aber in Ost und West weit hinter dem Gesamtdurchschnitt (25 Prozent) zurück. Zudem beendet jeder fünfte ausländi­sche Jugendliche (19,4 Prozent) die Schule ohne Abschluss. Das ist das Ergebnis einer Son­derauswertung der Integrationsdaten des Wegweisers Demographie der Bertelsmann Stiftung.

    Demnach schließen in keinem Bundesland so viele Kinder mit ausländischem Pass ihre Schule mit Abitur ab wie in Brandenburg. Hier liegt die Abiturquote der ausländischen Kinder (30,5 Prozent) sogar über der allgemeinen Abiturquote (29,2 Prozent). Schon weit dahinter liegt Sachsen mit 19,7 Prozent. In den Ländern mit der niedrigsten Abiturquote, Baden-Württemberg (20,9 Prozent) und Bayern (19,5 Prozent), ist auch die Abiturquote der Ausländer mit 3,7 und 6,7 Prozent weit unter dem Gesamtdurchschnitt. Ursache für die deutlichen Unterschiede zwischen Ost- und West­deutschland ist eine andere Zusammensetzung der ausländischen Bevölkerung: Ausländer aus bildungsfernen Schichten sind im Osten seltener vertreten.

    Die Anzahl der ausländischen Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen, liegt hingegen in Ost und West bei rund 19 Prozent und ist im Vergleich mit den deutschen Schü­lern (9,3 Prozent) mehr als doppelt so hoch. Damit bricht bundesweit etwa jeder fünfte ausländi­sche Jugendliche die Schule ab. Hessen (10,3 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (13,0 Pro­zent) haben die niedrigsten Schulabbrecherquoten unter ausländischen Jugendlichen. Bremen (29,0 Prozent) und Sachsen-Anhalt (29,4 Prozent) liegen hingegen weit über dem bundesweiten Durchschnitt.

    "Die Daten veranschaulichen drastisch, dass Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien in deutschen Schulen benachteiligt sind", so Ulrich Kober, Leiter des Kompetenzzentrums Demokra­tie und Integration der Bertelsmann Stiftung. "Das Bildungssystem muss gerechter und integrativer werden, um diesen jungen Menschen faire Chancen zu geben. Deutschland kann es sich nicht leisten, das Potenzial seiner Kinder, ob mit oder ohne deutschen Pass, brach liegen zu lassen."

    Der Wegweiser Demographie bietet zum ersten Mal bundesweit Daten zur Integration von Zuwan­derern an. Die Integrationsdaten sind für jede Kommune über 5.000 Einwohnern online über www.wegweiser-demographie.de abrufbar.

    Über die Bertelsmann Stiftung:

    Die Bertelsmann Stiftung setzt sich für das Gemeinwohl ein. Sie engagiert sich in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit sowie Internationale Verständigung und fördert das friedliche Miteinan­der der Kulturen. Durch ihr gesellschaftliches Engagement will sie alle Bürgerinnen und Bürger ermutigen, sich ebenfalls für das Gemeinwohl einzusetzen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann AG. Die Bertelsmann Stiftung arbeitet ope­rativ und ist unabhängig vom Unternehmen sowie parteipolitisch neutral.

    Rückfragen an: Claudia Walther, Telefon: 0 52 41 / 81-81 360; E-Mail: claudia.walther@bertelsmann.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bertelsmann-stiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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