Die Universität Trier lädt ein zu einer Tagung über "Die politische Repräsentation von Fremden und Armen": 28. Februar bis 1. März 2008
Die Frage nach einer angemessenen politischen Repräsentation unterschiedlicher Interessen gewinnt angesichts steigender Armut und hoher Arbeitslosigkeit, der Auflösung althergebrachter Strukturen der Interessenvertretung und der kulturellen Pluralisierung der westlichen Gesellschaften an Bedeutung. Das Aufkommen der Linkspartei zeigt, dass unter sozial Schwachen die Annahme verbreitet ist, ihre Anliegen seien nicht angemessen in der Politik vertreten. Von Migrantenverbänden wird ebenfalls regelmäßig auf Repräsentationsdefizite verwiesen.
In diesem Zusammenhang diskutiert die Politikwissenschaft neue Formen der Repräsentation, die im Unterschied zu den klassischen parlamentarischen Modellen bei der politischen Entscheidung auf den argumentativ begründeten Konsens setzen. Können sog. "Expertenkommissionen", die in Deutschland unter der Leitung von Rita Süssmuth und Peter Hartz große öffentliche Aufmerksamkeit erlangten, vorhandene Repräsentationsmängel kompensieren? Wer artikuliert Migranten- und Armeninteressen? Wovon hängt deren Durchsetzungsfähigkeit ab? Handelt es sich bei dem vielbeschworenen Repräsentationsdefizit letztlich um eine Fehlwahrnehmung?
Diese Fragen werden vom 28. Februar bis zum 1 März 2008 von Politik- und Sozialwissenschaftlern an der Universität Trier auf einer Tagung diskutiert. Dazu lädt das im Sonderforschungsbereich 600 "Fremdheit und Armut" geförderte Forschungsprojekt "Formen und Funktionsweisen politischer Repräsentation von Fremden und Armen in der Bundesrepublik Deutschland" alle Interessierten herzlich ein.
Die Veranstalter, Prof. Dr. Winfried Thaa, Leiter des Forschungsprojektes, und der Projektmitarbeiter Dr. Markus Linden erwarten zu der Veranstaltung unter anderen die renommierten Referenten Prof. Dr. Michael Vester und Prof. Dr. Hartmut Häußermann. Der Eröffnungsvortrag von Michael Vester zum Thema "Die prekäre Repräsentation marginalisierter Milieus" findet am 28.02. um 18.15 statt. Tagungsort für alle Veranstaltungen ist die Universität Trier (Raum B 16).
Ein detailliertes Tagungsprogramm ist unter www.sfb600.uni-trier.de verfügbar. Ein Tagungsband ist in Vorbereitung.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Winfried Thaa
Universität Trier
Fachbereich III / Politikwissenschaft
D-54286 Trier
thaa@uni-trier.de
Tel.: +49(0)651 201 2135
Fax.: +49(0)651 201 3917
Dr. Markus Linden
Universität Trier
SFB 600, Teilprojekt C 7
D - 54286 Trier
lindenm@uni-trier.de
Tel.: +49(0) 651 201 2109
Fax: +49(0) 651 201 3917
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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