idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.02.2008 10:13

Bürgermeister genießen hohes Ansehen in der Bevölkerung und haben Freude an ihrem Amt

Ute Friedrich Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Bundesweite Umfrage der Bertelsmann Stiftung, des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes unter Stadtoberhäuptern und Bürgern

    Gütersloh, 26. Februar 2008. Deutschlands Bürger geben ihren Bürgermeistern gute Noten. 78 Prozent der wahlberechtigten Deutschen sind mit ihren Bürgermeistern zufrieden bis sehr zufrie­den. Und auch die Stimmung bei den Bürgermeistern ist gut: 96 Prozent der hauptamtlichen Ober­bürgermeister und Bürgermeister in Deutschland sind zufrieden mit ihrem Beruf. Das ist das Er­gebnis einer repräsentativen Umfrage der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund unter 1.153 Bürgermeistern und 1.303 wahlberechtigten Deutschen. Durchgeführt wurde die Umfrage von der Mannheimer Forschungs­gruppe Wahlen.

    Die Bürgermeister in Deutschland setzen Kinder-, Familien- und Jugendpolitik mit 71 Prozent ganz oben auf ihre Agenda. Weitere wichtige Themen für sie sind Finanzen und Schuldenabbau (70 Prozent) sowie Wirtschaftsförderung und Jobs (68 Prozent), Bildung und Schule (60 Prozent) so­wie Stadtentwicklung (50 Prozent). Als besonders hinderlich bei der Wahrnehmung ihrer Amtsge­schäfte empfinden Bürgermeister eine Überregulierung durch Land, Bund und EU (72 Prozent) und die Finanznot ihrer Gemeinde (49 Prozent).

    Zwischen Bürgermeistern und Bürgern besteht Einigkeit darüber, dass Glaubwürdigkeit, Bürger­nähe und Durchsetzungsfähigkeit die wichtigsten Eigenschaften eines Bürgermeisters sind. Die Motivation der Bürgermeister, sich für ein Bürgermeisteramt zu bewerben, ist stark vom Gestal­tungswille und dem Gemeinwohl geprägt: Die Gestaltung des Stadtbildes (97 Prozent), die Freude am Umgang mit Menschen (95 Prozent) und die Verpflichtung gegenüber der Stadt oder Ge­meinde (90 Prozent) sind ihre wichtigsten Motive. Mit Blick auf das Sozialprofil der Bürgermeister zeigt die Studie, dass Frauen und Bürgermeister mit Migrationshintergrund stark unterrepräsentiert sind: Nur fünf Prozent aller Bürgermeister sind weiblich und nur zwei Prozent haben einen Migrati­onshintergrund. Aus Sicht der Bürgermeisterinnen sind diese Gründe verantwortlich: Es mangelt zum einen an der Vereinbarkeit von zeitintensiver politischer Arbeit und Familie (90 Prozent) und zum anderen wissen die männlichen Kollegen die männerdominierten Machtstrukturen besser für sich zu nutzen (80 Prozent).

    Obwohl die Bürgermeister in Deutschland mit ihrem beruflichen Leben sehr zufrieden sind und glauben, dass ihr Selbstvertrauen (97 Prozent) und ihre Anerkennung (91 Prozent) durch ihren Beruf gewachsen sind, geben sie in der Umfrage auch negative Aspekte ihres Berufes an. 80 Pro­zent der Bürgermeister beklagen, dass Familie und Privates zu kurz kommen, 62 Prozent rekla­mieren eine zunehmende Öffentlichkeit ihres Privatlebens und 41 Prozent einen schlechteren Ge­sundheitszustand aufgrund der hohen Belastung.

    "Die Umfrage zeigt, dass der Beruf des Bürgermeisters ein Berufsbild ist, in dem politisch enga­gierte Menschen hohe Zufriedenheit erlangen können", so Dr. Kirsten Witte, Leiterin des Kompe­tenzzentrums Kommunen und Regionen der Bertelsmann Stiftung. "Die Übereinstimmungen zwi­schen den Bürgern und ihren Vertretern sind außerdem ein klarer Hinweis, dass in den Kommunen die demokratische Teilhabe am größten ist. Gleichwohl gilt es mit Blick auf die demographische Struktur unseres kommunalpolitischen Personals, eine aktivere politische Nachwuchsförderung und Personalentwicklung zu betreiben."

    "Die große Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit ihren Bürgermeisterinnen und Bürger­meistern zeigt eine erfreuliche Verbundenheit der Menschen mit ihrer Stadt oder Gemeinde. Die Bevölkerung bestätigt hiermit die besondere Bürgernähe der kommunalen Ebene, die die Städte und Gemeinden gegenüber Bund und Ländern immer wieder anführen", sagten Dr. Stephan Arti­cus, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages und Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäfts­führer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, heute in Berlin.

    Rückfragen an:

    Bertelsmann Stiftung: Dr. Andreas Osner, Projektmanager, Telefon: 0 173 / 27 30 747
    E-Mail: andreas.osner@bertelsmann.de

    Deutscher Städtetag: Volker Bästlein, Pressesprecher, Telefon: 0 30 / 377 11 130
    E-Mail: volker.baestlein@staedtetag.de

    Deutscher Städte- und Gemeindebund: Franz-Reinhard Habbel, Pressesprecher,Telefon: 030 / 77 307 225
    E-Mail: franz-reinhard.habbel@dstgb.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bertelsmann-stiftung.de - ausführliche Ergebnisse der Bürgermeister-Umfrage
    http://www.staedtetag.de
    http://www.dstgb.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).