FRANKFURT. Auf dem Universitäts-Campus Westend (IG Hochhaus) wird im Herbst 2008 der 'Ort des Gedenkens und der Information Norbert Wollheim' eingeweiht. Er soll an die Ermordeten des von den IG Farben in Auschwitz betriebenen Konzentrationslagers Buna-Monowitz ('IG Auschwitz') sowie an ihren Leidensgefährten Norbert Wollheim erinnern. Wollheim hatte als erster vor einem deutschen Gericht von den IG Farben eine Entschädigung für die in der 'IG Auschwitz' geleistete Sklavenarbeit erstritten.
Der Gedenkort wird einerseits einen Informationspavillon zur Geschichte der 'IG Auschwitz' umfassen, andererseits 13 aufwändig gearbeitete Stelen im umgebenden Park, die Opfer der 'IG Auschwitz' vor der Deportation abbilden. Das erste dieser Kunstwerke wurde gestern von Staatssekretär Prof. Ralph Alexander Lorz und Universitätspräsidenten Prof. Rudolf Steinberg gemeinsam mit dem früheren Direktor des Frankfurter Museums für Moderne Kunst, Prof. Jean-Christophe Ammann, und dem ausführenden Künstler, Prof. Heiner Blum (Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main), der Öffentlichkeit vorgestellt.
Steinberg zeigte sich zufrieden mit der intensiven gemeinsamen Arbeit für die Erinnerung an die Opfer der 'IG Auschwitz' und an Norbert Wollheim: "Unser Konzept für den Gedenkort verbindet Kunst und Wissenschaft; es gibt der Universität neue und wichtige internationale Forschungsimpulse, öffnet sie zugleich noch weiter für die Stadtgesellschaft und hilft, das historische Erbe des Campus Westend aufzuarbeiten." Lorz hob die einzigartige Zusammenarbeit der Beteiligten hervor: "Es ist schon etwas Besonderes, wenn sich überlebende Zeitzeugen, Studierende, Historiker und Künstler wie in diesem Fall für die Realisierung eines Mahnmals einsetzen. Das gilt auch für die Finanzierung dieses Projektes, bei der Land, Universität und Stiftungen außerordentlich eng und konstruktiv zusammengearbeitet haben."
Ergänzt werden Pavillon und Stelen durch ein internationales Forschungsprojekt zur Geschichte der IG Farben, der 'IG Auschwitz' und der Entschädigung der Opfer, ein Dokumentationsprojekt mit Überlebenden-Interviews sowie ein pädagogisches Begleitprogramm.
Für die Realisierung der Gedenkstätte werden noch 'Paten' für einzelne Stelen gesucht. Nähere Informationen erteilt Dr. Kerstin Schulmeyer-Ahl, Universität Frankfurt, Tel: (069) 798-22918, schulmeyer@pvw.uni-frankfurt.de
-----
Die für die Projektdurchführung verantwortlichr Norbert Wollheim-Kommission wurde auf einstimmigen Beschluss des Senats der Johann Wolfgang Goethe-Universität vom 21. Dezember 2005 einberufen. Ihr gehören Vertreter folgender Organisationen, Gruppen und Einrichtungen an:
· Johann Wolfgang Goethe-Universität
· Fritz Bauer Institut
· Überlebende von Auschwitz-Birkenau und Buna-Monowitz
· Initiative Studierender im IG-Farben-Gebäude
· Conference on Jewish Material Claims against Germany - Office for Germany
· Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
sowie der frühere Direktor des Frankfurter Museums für Moderne Kunst, Prof. Jean-Christophe Ammann, als künstlerischer Berater.
http://www.muk.uni-frankfurt.de/pm/pm2008/0308/038/ - Abbildungen und weitere Informationen
Norbert Wollheim an Deck eines Schiffes als Begleiter jüdischer Kinder in ein Ferienlager nach Horse ...
Abbildung: Universität / Blum
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
Norbert Wollheim an Deck eines Schiffes als Begleiter jüdischer Kinder in ein Ferienlager nach Horse ...
Abbildung: Universität / Blum
None
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).