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04.03.2008 12:06

'Ort des Gedenkens und der Information Norbert Wollheim' - Universität Frankfurt präsentiert erste Stele

Stephan M. Hübner Marketing und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    FRANKFURT. Auf dem Universitäts-Campus Westend (IG Hochhaus) wird im Herbst 2008 der 'Ort des Gedenkens und der Information Norbert Wollheim' eingeweiht. Er soll an die Ermordeten des von den IG Farben in Auschwitz betriebenen Konzentrationslagers Buna-Monowitz ('IG Auschwitz') sowie an ihren Leidensgefährten Norbert Wollheim erinnern. Wollheim hatte als erster vor einem deutschen Gericht von den IG Farben eine Entschädigung für die in der 'IG Auschwitz' geleistete Sklavenarbeit erstritten.

    Der Gedenkort wird einerseits einen Informationspavillon zur Geschichte der 'IG Auschwitz' umfassen, andererseits 13 aufwändig gearbeitete Stelen im umgebenden Park, die Opfer der 'IG Auschwitz' vor der Deportation abbilden. Das erste dieser Kunstwerke wurde gestern von Staatssekretär Prof. Ralph Alexander Lorz und Universitätspräsidenten Prof. Rudolf Steinberg gemeinsam mit dem früheren Direktor des Frankfurter Museums für Moderne Kunst, Prof. Jean-Christophe Ammann, und dem ausführenden Künstler, Prof. Heiner Blum (Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main), der Öffentlichkeit vorgestellt.

    Steinberg zeigte sich zufrieden mit der intensiven gemeinsamen Arbeit für die Erinnerung an die Opfer der 'IG Auschwitz' und an Norbert Wollheim: "Unser Konzept für den Gedenkort verbindet Kunst und Wissenschaft; es gibt der Universität neue und wichtige internationale Forschungsimpulse, öffnet sie zugleich noch weiter für die Stadtgesellschaft und hilft, das historische Erbe des Campus Westend aufzuarbeiten." Lorz hob die einzigartige Zusammenarbeit der Beteiligten hervor: "Es ist schon etwas Besonderes, wenn sich überlebende Zeitzeugen, Studierende, Historiker und Künstler wie in diesem Fall für die Realisierung eines Mahnmals einsetzen. Das gilt auch für die Finanzierung dieses Projektes, bei der Land, Universität und Stiftungen außerordentlich eng und konstruktiv zusammengearbeitet haben."

    Ergänzt werden Pavillon und Stelen durch ein internationales Forschungsprojekt zur Geschichte der IG Farben, der 'IG Auschwitz' und der Entschädigung der Opfer, ein Dokumentationsprojekt mit Überlebenden-Interviews sowie ein pädagogisches Begleitprogramm.

    Für die Realisierung der Gedenkstätte werden noch 'Paten' für einzelne Stelen gesucht. Nähere Informationen erteilt Dr. Kerstin Schulmeyer-Ahl, Universität Frankfurt, Tel: (069) 798-22918, schulmeyer@pvw.uni-frankfurt.de

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    Die für die Projektdurchführung verantwortlichr Norbert Wollheim-Kommission wurde auf einstimmigen Beschluss des Senats der Johann Wolfgang Goethe-Universität vom 21. Dezember 2005 einberufen. Ihr gehören Vertreter folgender Organisationen, Gruppen und Einrichtungen an:

    · Johann Wolfgang Goethe-Universität
    · Fritz Bauer Institut
    · Überlebende von Auschwitz-Birkenau und Buna-Monowitz
    · Initiative Studierender im IG-Farben-Gebäude
    · Conference on Jewish Material Claims against Germany - Office for Germany
    · Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

    sowie der frühere Direktor des Frankfurter Museums für Moderne Kunst, Prof. Jean-Christophe Ammann, als künstlerischer Berater.


    Weitere Informationen:

    http://www.muk.uni-frankfurt.de/pm/pm2008/0308/038/ - Abbildungen und weitere Informationen


    Bilder

    Norbert Wollheim an Deck eines Schiffes als Begleiter jüdischer Kinder in ein Ferienlager nach Horserod, Dänemark, Mitte der 30er Jahre (rot: Häftlingsnummer Norbert Wollheims). Entwurf der Gedenkstele.
    Norbert Wollheim an Deck eines Schiffes als Begleiter jüdischer Kinder in ein Ferienlager nach Horse ...
    Abbildung: Universität / Blum
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Norbert Wollheim an Deck eines Schiffes als Begleiter jüdischer Kinder in ein Ferienlager nach Horserod, Dänemark, Mitte der 30er Jahre (rot: Häftlingsnummer Norbert Wollheims). Entwurf der Gedenkstele.


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