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17.03.2008 16:29

Tagung zur "Kampf dem Atomtod!"-Bewegung vor 50 Jahren

Dr. Annette Wiesheu Öffentlichkeitsarbeit
Akademie der Wissenschaften in Hamburg

    Fast 150.000 Menschen protestierten am 17. April 1958 vor dem Hamburger Rathaus gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr. In Erinnerung an dieses Ereignis diskutieren Hamburger Historiker und Friedensforscher auf einer öffentlichen Akademie-Tagung den zeitgeschichtlichen Hintergrund ebenso wie die Kernwaffenproblematik der Gegenwart. Der Psychoanalytiker und Sozialphilosoph, Prof. Horst-Eberhard Richter, spricht über "Atomangst und Menschlichkeit - einst und heute". Veranstaltet wird die Tagung von der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, der Forschungsstelle für Zeitgeschichte, dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik und dem C.F. Weizsäcker-Zentrum für Naturwissenschaften und Friedensforschung (Donnerstag, 27. März 2008, 14.00 Uhr, Hauptgebäude der Universität Hamburg, Ostflügel, Raum 221, Eintritt frei).

    Die Hamburger Kundgebung - eine der größten nach dem Zweiten Weltkrieg - war Teil einer deutschlandweiten Kampagne, die sich unter dem Motto "Kampf dem Atomtod!" gegen die Stationierung von Atomwaffen wandte. Der damalige Erste Bürgermeister, Max Brauer (SPD), stellte sich an die Spitze der Proteste: Als Hauptredner auf der Kundgebung forderte er die Durchführung einer Volksbefragung. Bereits ein Jahr zuvor hatten 18 prominente deutsche Kernphysiker mit der sog. Göttinger Erklärung vehement gegen die Verharmlosung der atomaren Bedrohung protestiert.

    Die Tagung thematisiert sowohl den zeithistorischen Kontext - die Gründe und Folgen des atomaren Wettrüstens im Kalten Krieg - als auch aktuelle Fragen, die die noch bestehenden Atomwaffenarsenale, deren Modernisierung und weitere Verbreitung aufwerfen. Das Referat von Prof. Horst-Eberhard Richter, einem der Hauptprotagonisten der Friedensbewegung in Deutschland, rückt die sozialpsychologische Dimension der Atomkriegsgefahr in den Blick. Film- und Tondokumente werden zudem einen authentischen Eindruck von den Hamburger Protesten vermitteln. Die Tagung wird finanziert aus Mitteln der Hamburger Sparkasse.

    Die Referenten stehen für Gespräche und Interviews zur Verfügung.

    Programm

    14.00 Begrüßung
    Prof. Dr. Heimo Reinitzer, Präsident der Akademie der Wissenschaften
    in Hamburg
    14.15 Bilder des Protests 1958
    14.30 "Atomzeitalter" - Gründe und Hintergründe der Proteste gegen die
    atomare Bewaffnung der Bundeswehr Ende der 1950er Jahre
    Prof. Dr. Axel Schildt, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
    (FZH)
    15.10 Atomangst und Menschlichkeit - einst und heute
    Prof. Dr. Dr. Horst-Eberhard Richter, IPPNW - Internationale Ärzte für
    die Verhütung des Atomkriegs, Gießen
    16.00 Kaffeepause
    16.30 Die Berlin-Krisen 1948/49 und 1958-1961 - Lehren aus dem Kalten Krieg
    Dr. Reinhard Mutz, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik
    Hamburg (IFSH)
    17.10 Atomares Wettrüsten der Großmächte - kein abgeschlossenes Kapitel
    Prof. Dr. Götz Neuneck, Institut für Friedensforschung und
    Sicherheitspolitik Hamburg (IFSH)
    17.50 Kernwaffen in unsicheren Händen - die Proliferation von Kernwaffen und
    internationale Anstrengungen zu deren Nichtverbreitung
    Prof. Dr. Martin Kalinowski, C.F. von Weizsäcker-Zentrum für
    Naturwissenschaft und Friedensforschung der Universität Hamburg (ZNF)
    18.30 Abschlussdiskussion
    19.00 Empfang

    Weitere Informationen unter http://www.awhamburg.de/veranstaltungen. Anmeldung erbeten an veranstaltungen@awhamburg.de

    Veranstaltungsdaten:
    Tagung: "Kampf dem Atomtod!" Die Hamburger Protestbewegung vom Frühjahr 1958 in zeithistorischer und gegenwärtiger Perspektive
    Donnerstag, 27. März 2008, 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr, Hauptgebäude der Universität Hamburg, Ostflügel, Raum 221 (Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg)

    Kontakt:
    Dr. Annette Wiesheu, Akademie der Wissenschaften in Hamburg, Tel. 040/42 94 86 69-20, E-Mail: annette.wiesheu@awhamburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.awhamburg.de/veranstaltungen


    Bilder

    Unter dem Motto "Kampf dem Atomtod!" protestierten am 17. April 1958 fast 150.000 Menschen in Hamburg gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr.
    Unter dem Motto "Kampf dem Atomtod!" protestierten am 17. April 1958 fast 150.000 Menschen in Hambur ...
    Foto: Staatsarchiv Hamburg
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    Die Proteste richteten sich gegen die CDU/CSU geführte Bundesregierung, die die Stationierung von Atomwaffen befürwortete.
    Die Proteste richteten sich gegen die CDU/CSU geführte Bundesregierung, die die Stationierung von At ...
    Foto: Staatsarchiv Hamburg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Unter dem Motto "Kampf dem Atomtod!" protestierten am 17. April 1958 fast 150.000 Menschen in Hamburg gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr.


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    Die Proteste richteten sich gegen die CDU/CSU geführte Bundesregierung, die die Stationierung von Atomwaffen befürwortete.


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