Nachdem ein studentisches Team der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät/Forschungsstelle für Transnationales Wirtschaftsrecht (TELC) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bereits im Februar den Frankfurt Investment Arbitration Moot Court gewinnen konnte, haben vier weitere Studierende bei der Regionalrunde der ELSA Moot Court Competition on WTO Law in Cluj-Napoca/Rumänien erneut Spitzenleistungen erbracht. Mit ihren Plädoyers belegten sie den ersten Platz. Überdies erhielten sie den Preis für die besten Schriftsätze.
Bereits zum sechsten Mal findet gegenwärtig der jährliche internationale studentische Wettbewerb der "European Law Student Association" (ELSA) zum Welthandelsrecht statt. An der Regionalausscheidung im rumänischen Cluj-Napoca vom 13. bis 18. März 2008 nahmen Teams aus Dänemark, Deutschland, Finnland, Italien, Russland, der Schweiz, der Ukraine und Ungarn teil, darunter auch eine Mannschaft der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU).
Bei dem Moot Court zum WTO-Recht handelt es sich um ein simuliertes Verfahren zwischen zwei Staaten vor dem Schiedsgericht der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf. Die Studierenden müssen für den klagenden und den beklagten Staat in englischer Sprache ausführliche Schriftsätze verfassen und in mehreren mündlichen Verhandlungen die Positionen der beiden Staaten überzeugend vertreten.
Das von der Forschungsstelle für Transnationales Wirtschaftsrecht (TELC) unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Tietje betreute Team aus Halle hatte sich seit Oktober 2007 mit einer Streitigkeit zwischen zwei fiktiven Mitgliedern der WTO über die Liberalisierung von Telekommunikationsdienstleistungen auf der Grundlage des Allgemeinen Übereinkommens über den Handel mit Dienstleistungen (GATS) befasst. Dabei ging es u.a. um die hochaktuelle Thematik, ob es zulässig ist, unterschiedliche Gebühren für Auslandgespräche per Festnetz und Handy abhängig davon zu verlangen, ob diese von einem inländischen oder ausländischen Unternehmen angeboten werden. Weiterhin standen problematische Rechtsfragen im Zusammenhang mit dem Schutz der Daten der Telefonnutzer zur Debatte. Beide Themenkomplexe lehnen sich sehr stark an aktuelle rechtliche und politische Diskussionen z.B. in Europa und den USA an.
Die intensive Arbeit des Hallenser Teams wurde nun durch den Sieg bei der Regionalrunde in Rumänien reich belohnt. In den mündlichen Verhandlungen vor ausgewiesenen Experten des Welthandelsrechts als "Richter" zeigten die Studierenden Hans-Jürgen Haß (Studiengang Wirtschaftsrecht), Marcel Muschter (3. Semester), Anna Sethe (3. Semester) und Anna Stransky (3. Semester) Spitzenleistungen. Kevin Koh, wissenschaftlicher Mitarbeiter von Professor Tietje und Betreuer des Teams stellte hierzu fest, "dass das hallesche Team nach Punkten alle Gegner in der Vorrunde, dem Halbfinale und dem Finale klar und deutlich schlagen konnte".
Bereits aus den mündlichen Verhandlungen der Vorrunde gegen den Gewinner der nationalen Ausscheidung in der Ukraine - die Mannschaft der Universität Kiew - gingen sie als das Team mit der höchsten Gesamtpunktzahl hervor. Nachdem sich das Team im Halbfinale erfolgreich gegen die Studierenden der Universität Kopenhagen durchgesetzt hatte, konnte es schließlich auch die spannende und auf hohem Niveau ausgetragene Finalverhandlung gegen die Mannschaft des Genfer Graduate Institute of International Studies, das den Anspruch einer Eliteuniversität erhebt, für sich entscheiden.
Der Sieg des sich überwiegend aus Studierenden im 3. Semester zusammensetzenden Teams ist umso bemerkenswerter, als ihre Kommilitonen aus Dänemark, der Schweiz und der Ukraine alle bereits ein Postgraduiertenstudium absolvieren. "Wir haben wirklich alles gegeben, um uns gegen die 'Großen' durchzusetzen - und wir haben richtig abgeräumt", freute sich "Rechtsanwältin" Anna Stransky.
Über den ersten Platz bei den mündlichen Verhandlungen hinaus erhielt das hallesche Team sowohl den Preis für den besten Schriftsatz auf Kläger-, als auch auf Beklagtenseite. Aufgrund dieses großartigen Erfolges konnten sich die Studierenden aus Halle für die Finalrunde bei der Welthandelsorganisation in Genf qualifizieren, welche vom 29. April bis 4. Mai 2008 unter Beteiligung von sechzehn Mannschaften aus der ganzen Welt stattfinden wird.
"Nimmt man den jetzigen ersten Platz beim ELSA WTO Moot Court und den diesjährigen Sieg hallescher Studierender beim Frankfurt Investment Arbitration Moot Court zusammen, so hat die Martin-Luther-Universität Erfolge erzielt, die in dieser Konzentration kaum anderswo vorzuweisen sind und erneut belegen, welche exzellente Ausbildung im internationalen Wirtschaftsrecht bei uns geboten wird", so der Leiter des Instituts für Wirtschaftsrecht Professor Tietje.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Christian Tietje
Tel.: 0345 55 23180
E-Mail: tietje@jura.uni-halle.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Politik, Recht
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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