"Doping - ein gesellschaftliches Problem aus interdisziplinärer Perspektive" - Auftakt mit einem Vortrag des Kuratoriumsvorsitzenden der Nationalen Doping Agentur (NADA), Hanns-Michael Hölz - Nächste Veranstaltung am Donnerstag, 17.4.2008, 16 bis 18 Uhr, mit Prof. Dr. Werner Franke
Die 13 Veranstaltungen umfassende Ringvorlesung an Universität und PH Heidelberg unter Leitung der Professoren Rüdiger Heim, Wolfgang Knörzer und Gerhard Treutlein begann am Donnerstag am Sportinstitut in Heidelberg vor zahlreichem Publikum mit der Auftaktveranstaltung, in der als Referent Hanns-Michael Hölz (Deutsche Bank/Nationale Antidopingagentur) wesentliche Aspekte der Nationalen Antidoping-Agentur in Bonn und einer möglichen Selbstverpflichtung von Wirtschaft und Sport beleuchtete. Er unterstrich immer wieder sehr stark die Bedeutung von Werten und der gesellschaftlichen Verantwortung von Stakeholdern.
Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit Doping der vergangenen Jahrzehnte wurde die NADA als unabhängige Stiftung gegründet, mit dem Ziel, für den Leistungssport einen Teil der verlorenen Glaubwürdigkeit zurück zu gewinnen, aber mit dem Geburtsfehler, dass die Aufgabenmenge groß, die finanzielle und personelle Ausstattung aber bei weitem nicht ausreichend war. Statt der ursprünglich angedachten Stiftungssumme von 60 bis 100 Millionen Euro kamen nur etwas mehr als sechs Millionen Euro zusammen, viel zu wenig für die Aufgabenerfüllung.
Sowohl an der Finanzierung (Ziel: ein Jahresetat von mehr als sieben Millionen Euro) wie an der Unabhängigkeit und der Kompetenz der Gremien wurde gerade auch im letzten Jahr nach einer heftigen Krise der NADA unter Führung von Hölz (Vorsitzender des Aufsichtsgremiums NADA) intensiv gearbeitet. Weitere Ziele - die zum Teil schon umgesetzt wurden - sind intelligente Kontrollen, ein effizienteres Management und Intensivierung der Prävention sowie das Formulieren von Forderungen im internationalen Bereich.
Die Deutsche Bank engagiere sich in der Dopingbekämpfung/Dopingprävention, aber auch für die Arbeit an der Glaubwürdigkeit des Sports, da sie einen pädagogisch orientierten Leistungssport nach wie vor als eine wesentliche Möglichkeit zur Persönlichkeitsförderung und -entwicklung ansehe. Zudem findet Hölz, dass die Wertediskussion in allen Bereichen der Gesellschaft intensiv geführt werden solle. Hierfür setze er sich sowohl im beruflichen als auch im ehrenamtlichen Bereich ein.
Deshalb sei es auch höchst wünschenswert, wenn die großen Sponsoren im Sport erkennen würden, dass sie für beide Seiten der Medaille verantwortlich sind, über ihr Sponsoring für die Leistungsförderung, aber auch für die Beschleunigung der Dopingproblematik. Deshalb sollten sie auch für diese andere Seite der Medaille Verantwortung übernehmen und einen Teil des zur Verfügung gestellten Geldes für die Prävention von Medikamentenmissbrauch und Doping ausbringen. So könnten sie dazu beitragen, dass Eltern ihre Kinder weiterhin ohne Bedenken in den organisierten Sport schicken können.
Nächste Veranstaltung: Donnerstag, 17.4.08, 16 - 18 Uhr
Prof. Dr. Werner Franke (DKFZ Heidelberg): Doping - eine aktuelle Bestandsaufnahme.
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Prof. Dr. Gerhard Treutlein
Tel. 06221 477607 oder 0172 9334838
Treutlein@PH-Heidelberg.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
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Irene Thewalt
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Sportwissenschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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