Auftakt mit Hermann Lübbe am 23. April in Anwesenheit von Simmels Enkel Arnold
Aus Anlass des 150. Geburtstages des Philosophen und Soziologen Georg Simmel (1858 - 1918), eines der anregendsten Denker der Zeit um 1900, veranstaltet die Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld im Sommersemester eine öffentliche Vortragsreihe mit dem Titel "Georg Simmel. Person - Oeuvre - Wirkung". Internationale Experten werden sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem thematisch außerordentlich vielfältigen und originellen Lebenswerk Simmels auseinandersetzen. Den Auftakt macht am 23. April um 18.00 Uhr im Hörsaal 13 der Universität der bekannte Philosoph Hermann Lübbe zum Thema "Das Geld, der Krieg und das Leben. Zu Georg Simmels Philosophie der modernen Kultur". Ehrengast dieser Veranstaltung ist der Enkel Georg Simmels, Prof. Dr. Arnold Simmel, der in den USA als Soziologe gelehrt hat. Er wird zu Beginn wie der Rektor der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Dieter Timmermann, und der Dekan der Fakultät für Soziologie, Prof. Dr. Reinhold Hedtke, das Wort an die Zuhörer richten.
Georg Simmels Oeuvre umfasst 25 Monographien und circa 270 Aufsätze und Abhandlungen. Seine wohl wichtigsten Veröffentlichungen sind die "Philosophie des Geldes" von 1900, die "Soziologie" von 1908, die "Hauptprobleme der Philosophie" von 1910, die "Philosophische Kultur" von 1911, "Goethe" von 1913, "Rembrandt" von 1916, "Grundfragen der Soziologie" von 1917 und schließlich seine "Lebensanschauung" von 1918. Schon zu Lebzeiten wurden viele seiner Veröffentlichungen ins Russische, Französische und Englische übersetzt. 1933 landeten Simmels Schriften bei der Bücherverbrennung der Nazis im Feuer.
Die Universität Bielefeld ist seit Jahrzehnten ein Ort intensiver wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit Simmel. Hier wird unter Leitung des Soziologen Prof. Dr. Otthein Rammstedt an der im Suhrkamp Verlag erscheinenden kritischen Gesamtausgabe von Simmels Schriften gearbeitet. 23 der insgesamt 24 Bände sind inzwischen erschienen. Parallel zur Gesamtausgabe baute Rammstedt ein Simmel-Archiv auf. In Bielefeld haben auch die Georg Simmel-Gesellschaft und die Zeitschrift "Simmel Studies" ihren Sitz. Zusätzlich zur Vortragsreihe findet vom 18. bis 20. Juni am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld ein Kolloquium mit dem Titel "Georg Simmel: Hundert Jahre Große 'Soziologie'" statt.
Das Programm der Vortragsreihe "Georg Simmel. Person - Oeuvre - Wirkung":
23. April 2008, Hörsaal 13, 18 Uhr, Eröffnung
Begrüßung: Dieter Timmermann / Reinhold Hedtke / Otthein Rammstedt / Arnold Simmel
Vortrag: Hermann Lübbe, Zürich: Das Geld, der Krieg und das Leben. Zu Georg Simmels Philosophie der modernen Kultur.
Empfang: Westend
07. Mai 2008, Zentrum für interdisziplinäre Forschung, 18 Uhr:
Wilhelm Voßkamp, Köln: 'Diese Rastlosigkeit von Selbstentwicklung und Produktivität'. Georg Simmels Goethe-Deutung.
14. Mai 2008, Zentrum für interdisziplinäre Forschung, 18 Uhr:
Klaus Frerichs, Buxtehude: Der Schmuck und das Kunstwerk. Zum Begriff der ästhetischen Differenz bei Georg Simmel.
21. Mai 2008, Hörsaal 2, 18 Uhr:
Alessandro Cavalli, Pavia: Variationen über das Thema des Geheimnisses.
11. Juni 2008, Hörsaal 2, 18 Uhr:
Paola Giacomoni, Trento: Simmel und Italien.
25. Juni 2008, Hörsaal 2, 18 Uhr:
Donald Levine, Chicago: Soziologie und Lebensanschauung: Zwei Wege der Kant-Goethe-Synthese bei Georg Simmel.
Informationen auch unter:
www.uni-bielefeld.de/soz/simmel
http://www.uni-bielefeld.de/soz/simmel
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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