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18.04.2008 12:43

Hochkarätige Vortragsreihe zum 150. Geburtstag von Max Planck an der Technischen Universität Ilmenau

Bettina Wegner Pressestelle/Öffentlichkeitsarbeit
Technische Universität Ilmenau

    Max Planck gilt neben Albert Einstein und Werner Heisenberg der bedeutendste und bekannteste Physiker des 20. Jahrhunderts. Die 150. Wiederkehr seines Geburtstages am 23. April 2008 ist dem Verein der Freunde und Förderer der Naturwissenschaften in Ilmenau und dem Institut für Physik der TU Ilmenau Anlass, eine Vortragsreihe in Würdigung seines Lebenswerkes zu veranstalten.

    Unter der Überschrift "Max Plancks Quantum: Das Tor zur Quantenwelt" beleuchten herausragende Wissenschaftler aus ganz Deutschland und den USA Facetten des Schaffens des großen Forschers in einer auf einen breiten Zuhörerkreis zugeschnittenen allgemeinverständlichen Weise. Die Wissenschaftler beschränken sich dabei nicht nur darauf, Werk und Persönlichkeit Max Plancks zu würdigen. Die insgesamt fünf Vorträge sind auch und vor allem modernen Themen physikalischer Forschung gewidmet, die ohne das Wirken Plancks nicht möglich gewesen wären.

    Auftaktvortrag mit Nobelpreisträger Herbert Kroemer

    Im laufenden Sommersemester 2008 finden drei Vorträge statt, wobei sich die Organisatoren ganz besonders freuen, mit Professor Herbert Kroemer einen Nobelpreisträger als ersten Referenten begrüßen zu dürfen. Er wird an der TU Ilmenau am Freitag, dem 23. Mai 2008 über Heterostrukturen als Schlüsseltechnologie der Halbleiterphysik referieren. Beginn ist 19.00 Uhr, Veranstaltungsort ist der neue Röntgen-Hörsaal der TU Ilmenau (Ilmenau, Weimarer Straße 27).
    Professor Kroemer begann sein Physikstudium 1947 an der Universität Jena, um es nach seiner Flucht in den Westen in Göttingen fortzusetzen.
    1954 wanderte er in die USA aus und war zuletzt an der University of California in Santa Barbara tätig. Er gilt als Pionier der Halbleiter-Heterostrukturen, wofür er im Jahr 2000 den Nobelpreis für Physik erhielt.

    Die weiteren vier Vorträge werden im Hörsaal im Curiebau der TU Ilmenau (Curie-Hörsaal, Weimarer Straße 25) gehalten. Am 7. Juni 2008, 11.00 Uhr, ist Professor Harald Weinfurter, führend auf dem Gebiet der Photonik, zu Gast. Er begann seine wissenschaftliche Laufbahn in Österreich, ehe er 1999 einen Ruf an die LMU München erhielt. Sein Spezialgebiet ist die Quantenkryptographie, also die abhörsichere Übertragung von Information mit Hilfe polarisierter Lichtteilchen. Über dieses hochmoderne Forschungsgebiet wird er an der TU Ilmenau vortragen.

    Das Frühjahrsprogramm wird abgeschlossen durch Professor Helmut Rechenberg, Schüler von Werner Heisenberg und geistiger Vater der Werner-Heisenberg-Ausstellung 2001. Er ist am Max-Planck-Institut für Physik München tätig und ist einer der führenden deutschen Wissenschaftshistoriker. In seinem Vortrag am Samstag, dem 21. Juni 2008, 11.00 Uhr, werden die Zuhörer Neues über Werk und Wirken von Max Planck erfahren.

    Professor Ferenc Krausz wurde, nachdem er Professuren in Wien und in Ann Arbour (USA) wahrgenommen hatte, im Jahre 2003 zum Direktor des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik Garching und Professor für Experimentalphysik an der LMU München berufen. Er ist führend auf dem Gebiet der Laserphysik, und wohl niemand kann so kurze Lichtimpulse erzeugen wie er. Attosekunden - so heißen die unvorstellbar kleinen Zeiteinheiten, um die es hierbei geht. Professor Krausz wird zum Auftakt des neuen Studienjahres am Dienstag, dem 14. Oktober 2008, 17.15 Uhr, vorstellen, wie man mit solchen ultrakurzen Lichtimpulsen schnellste Bewegungen im atomaren Bereich sichtbar machen kann.

    Abgeschlossen wird die Vortragsreihe durch Professorin Brigitte Falkenburg von der Universität Dortmund. Sie hat nach einem Studium der Physik und Philosophie ihr Diplom in Physik abgelegt und wurde danach zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert. Nach ihrer Habilitation in Konstanz hat sie einen Ruf auf den Lehrstuhl für Philosophie in Dortmund erhalten. Ihr Spezialgebiet sind die philosophischen Probleme der Physik und Technik. Sie wird in ihrem Vortrag am Samstag, dem 8. November 2008, 11.00 Uhr, Einblicke in die philosophische Seite des wissenschaftlichen Werkes von Max Planck vermitteln.

    Max Planck wurde am 23. April 1858 in Kiel geboren. Ursprünglich noch ganz in den Vorstellungen der klassischen Physik verhaftet, hat er durch die Entdeckung des nach ihm benannten Wirkungsquantums das Tor zur Quantenwelt und damit zu einem neuen, umfassenderen Weltbild der Physik aufgestoßen. Sein Bemühen um ein einheitliches Weltbild führte ihn auch zu philosophischen Betrachtungen, die das geistige Leben seiner Zeit stark geprägt haben. Wegen seiner Güte, seiner Bescheidenheit und Geradlinigkeit war er als Mensch hoch geschätzt, und sein Engagement für Menschlichkeit in den schlimmen Zeiten der Nazidiktatur verdient höchste Anerkennung. Darüber hinaus verleiht der Tod seiner vier Kinder seinem Leben eine besondere Tragik, wobei wohl die Hinrichtung seines geliebten, im Widerstand tätigen Sohnes Erwin im Januar 1945 für ihn der schlimmste Schicksalsschlag war.

    Weitere Informationen:

    TU Ilmenau, Institut für Physik, Professor Philipp Maaß
    Tel. 03677 / 69-3612/69-3706, E-Mail: philipp.maass@tu-ilmenau.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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