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21.04.2008 11:15

Wirtschaft und Ethik - zwei ungleiche Schwestern / Ringvorlesung von Sankt Georgen und Frankfurt School

Angelika Werner Öffentlichkeitsarbeit
Frankfurt School of Finance & Management

    Start am 23. April

    Frankfurt am Main, 21. April 2008. Die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen und die Frankfurt School of Finance & Management laden ein zu einer gemeinsamen Ringvorlesung. Unter dem Leitthema "Wirtschaft und Ethik - zwei ungleiche Schwestern" sind sechs Abende geplant, die abwechselnd in Sankt Georgen und der Frankfurt School stattfinden werden. Jeweils zwei Professoren jeder Hochschule werden sprechen.

    Am kommenden Mittwoch, 23. April 2008, startet die Reihe mit einem Vortrag von Professor Dr. Bernhard Emunds. Er ist Professor für Christliche Gesellschaftsethik und Sozialphilosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen und leitet dort das Oswald von Nell-Breuning-Instituts für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik. Er spricht über: "Ethische Aspekte des Job-Exports in die Dritte Welt".

    Die Veranstaltung findet statt in der Frankfurt School of Finance and Management, Sonnemannstraße 9 - 11, 60314 Frankfurt am Main. Beginn ist um 19 Uhr. Eine ausführliche Diskussion mit den Teilnehmern schließt sich an. Die Vorlesung ist öffentlich und die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir freuen uns über eine entsprechende Ankündigung und laden interessierte Medienvertreter herzlich ein. Professor Emunds steht für Presseanfragen zur Verfügung.

    Hintergrund: Ethische Aspekte des Job-Exports in die Dritte Welt
    Zuletzt hat es der "Fall Nokia" verdeutlicht: Die Globalisierung verschärft die für den Kapitalismus typische Machtasymmetrie zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten. Aufgrund der Möglichkeit, Wertschöpfungsketten grenzüberschreitend zu organisieren, verfügt das Management über eine glaubwürdige Exit-Option, die sie nutzen und mit der sie drohen kann. In einer wirtschaftsethischen Reflexion des Jobexports in Länder mit niedrigerem Lohnniveau sind neben diesem Machtaspekt aber natürlich auch die Wirkungen dieser Verlagerungen auf Wohlstand und Beschäftigung einzubeziehen. In der deutschen Diskussion stehen selbstverständlich die Arbeitsplatzverluste in deutschen Betriebsstätten und Büros im Vordergrund - vor allem dann, wenn gerade wieder einmal ein Unternehmen eine umfangreiche Verlagerungsentscheidung bekannt gegeben hat. In einer wirtschaftsethischen Betrachtung dagegen wird nicht nur nüchtern nach der Größenordnung dieser Verluste bei uns gefragt. Vielmehr werden ihnen auch die Beschäftigungs- und Wohlstandsgewinne der Arbeitsplatzverlagerungen in den ärmeren Empfängerländern gegenübergestellt - sofern diese von Dauer sind.

    Weitere Redner der Vorlesungsreihe sind:

    - Professor Dr. Friedhelm Hengsbach SJ, emeritierter Professor für christliche Gesellschaftsethik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen und ehemaliger Leiter des Oswald von Nell-Breuning-Instituts für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen
    - Professor Dr. Hartmut Kliemt, Professor für Philosophie und Ökonomik an der Frankfurt School of Finance & Management
    - Professor Dr. Bernd Lahno, Professor für Philosophie und Quantitative Methoden an der Frankfurt School of Finance & Management

    Die Termine und Themen der weiteren Vorlesungen sind im Internet unter http://www.frankfurt-school.de/sankt-georgen sowie unter http://www.sankt-georgen.de/ring hinterlegt.

    Hintergrund: Die gemeinsame Ringvorlesung von Sankt Georgen und Frankfurt School
    Nicht nur Wirtschaft und Ethik, sondern auch die beiden an der Ringvorlesung beteiligten Hochschulen ? die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen und die Frankfurt School of Finance & Management ? erscheinen auf den ersten Blick als ungleiche Schwestern. Allerdings gibt es zwischen den Auffassungen der beteiligten Wissenschaftler so viele Gemeinsamkeiten, dass ein spannender und fruchtbarer Dialog zwischen eher säkularen Positionen und solchen mit einem explizit religiösen Hintergrund möglich wird. Es wird deutlich werden, was es bedeutet, wenn man die Notwendigkeit einer sozialen Bändigung des Kapitalismus betont und zu welchen Folgerungen man kommt, wenn man den Aspekt der frei vertraglichen Privatrechtsgesellschaft in den Vordergrund rückt. Die Spannung zwischen der Subsidiarität privater Organisationsformen und den Ansprüchen auf öffentliche Solidarität in unserer Gesellschaft wird in den Vorträgen ebenso erkennbar werden, wie der latente Konflikt zwischen marktwirtschaftlichen Wettbewerbsbedingungen und ethischen Ansprüchen an die Marktteilnehmer, eine über private Zielsetzungen hinausgehende ethische Gemeinwohlverantwortung auf sich zu nehmen.

    Die Vortragenden wollen weder Einmütigkeit erreichen noch irgendwelche Positionen als Sieger eines "Sängerstreites" küren. Vielmehr ist es ihr gemeinsames Ziel, unterschiedliche genauso wie gemeinsame Auffassungen pointiert herauszuarbeiten. So soll ein Raum des Dialogs entstehen, der es den Vortragenden und den Zuhörern, die aktiv in Diskussionen einbezogen werden, erleichtern kann, die eigenständige Urteilsbildung weiter zu entwickeln.

    Kontakt:
    Christian Schuster
    Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen
    Telefon 069 6061 323
    Telefax 069 6061 330
    E-Mail: cschuster@sankt-georgen.de

    Angelika Werner
    Frankfurt School of Finance & Management
    Telefon 069 154 008 708
    Telefax: 069 154 008 4708
    E-Mail: a.werner@frankfurt-school.de


    Weitere Informationen:

    http://www.frankfurt-school.de/sankt-georgen
    http://www.sankt-georgen.de/ring


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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