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24.04.2008 12:42

Biosprit ohne Nebenwirkung

Dr. Anne Hardy Marketing und Kommunikation
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (Main)

    Butanol aus Pflanzenabfällen ist für den Motor verträglich und tritt nicht in Konkurenz zur Nahrungsmittelproduktion/ Spin Off Unternehmen der Uni Frankfurt findet Investoren

    FRANKFURT. Biosprit aus Butanol ist für Benzinmotoren ohne weitere Aufrüstung verträglich. Ein an der Universität Frankfurt entwickeltes Verfahren, das den Treibstoff aus Pflanzenabfällen gewinnt und daher nicht in Konkurrenz mit der Nahrungsmittelproduktion steht, hat jetzt den ersten Investor gefunden. Gemeinsam entwickeln das Spin-Off Unternehmen Butalco GmbH und der niedersächsische Investor Volkswind GmbH das Verfahren zur Industrie-Reife. Entsprechende Patente sind bereits eingereicht. "Ziel ist es, die Technologie für künftige Biosprit-Hersteller zu lizensieren", erläutert Prof. Eckhard Boles von der Universität Frankfurt, der Butalco im August 2007 mit dem Chemiker und Ökonomen Dr. Gunter Festel gründete. Die Volkswind GmbH ist ein führender europäischer Anbieter für Windenergie.

    Der Prozess beruht auf der Fermentation von Lignozellulose, einer mit Ligninresten verunreinigten Zellulose aus Holz, Jute, Stroh oder Bambus, durch gentechnisch veränderte Hefen. In der Natur vorkommende Hefen können nur hochwertige Pflanzenzucker verarbeiten, etwa aus Mais oder Getreide. Damit auch die in Pflanzenabfällen vorkommenden minderwertigen Zucker zu Biosprit verdaut werden können, hat Eckhard Boles die Hefen mit zusätzlichen Genen ausgestattet. Was von der Mahlzeit der Hefen übrig bleibt, wird verfeuert und liefert so einen Beitrag zur Energie, die für die diversen Verfahrensschritte benötigt wird.

    Das jetzt zur Patentreife geführte Verfahren eignet sich sowohl für die Herstellung von Bioethanol als auch des höherwertigen Alkohols Butanol. Für die Produktion von Butanol sollen die Butalco-Hefen mit den Mitteln des Investors weiter aufgerüstet werden. Als Kraftstoff für Autos ist das Butanol dem Bioethanol deutlich überlegen, weil es weniger aggressiv ist und ohne Modifizierung des Motors getankt beziehungsweise herkömmlichem Kraftstoff in beliebigen Mengen beigemischt werden kann.

    Informationen:
    Prof. Eckhard Boles, Tel.: 0170/6031833, e.boles@bio.uni-frankfurt.de, Institut für Molekulare Biowissenschaften, Campus Riedberg, Universität Frankfurt.

    Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. Vor 94 Jahren von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute eine der zehn größten Universitäten Deutschlands. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Rund um das historische Poelzig-Ensemble im Frankfurter Westend entsteht derzeit für rund 600 Millionen Euro schönste Campus Deutschlands. Mit 34 seit 2000 eingeworbenen Stiftungsprofessuren nimmt die Goethe-Uni den deutschen Spitzenplatz ein. In drei Forschungsrankings des CHE in Folge und in der Exzellenzinitiative zeigt sich die Goethe-Uni als eine der forschungsstärksten Hochschulen.

    Herausgeber: Der Präsident
    Abteilung Marketing und Kommunikation, Postfach 11 19 32,
    60054 Frankfurt am Main
    Redaktion: Dr. Anne Hardy, Referentin für Wissenschaftskommunikation
    Telefon (069) 798 - 2 92 28, Telefax (069) 798 - 2 85 30,
    E-Mail hardy@pvw.uni-frankfurt.de
    Internet: www.uni-frankfurt.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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