Nr. 161
Neue Lösungen rund um Service und Produktion
Lern-Services, hybride Leistungen und individuelle Güter analysiert
Für ihre herausragenden Dissertationen in Wirtschaftswissenschaft und Maschinenbau haben Daniel Kortmann, Peter Weber und Jens Wiggershaus am 26.5. den diesjährigen Ernst-Zander-Preis erhalten, der mit jeweils 500 Euro dotiert ist. Dr. Daniel Kortmann hat ein Modell entwickelt, mit dem Anbieter hybrider Leistungsbündel (Sach- und Dienstleistungen) ihre Prozesse und Services optimieren können. Dr. Peter Weber analysiert in seiner Arbeit moderne Lern-Service-Geschäftsmodelle im boomenden Bildungswesen. Für die kundenindividuelle Produktion von Gütern stellt Dr. Jens Wiggershaus ein neues wertorientiertes Verfahren zur Verfügung, mit dem sich Kapazitäten optimal nutzen und Gewinne steigern lassen.
Neue Methode für kundenindividuelle Produktion
In Zeiten wie diesen mit einer guten Konjunktur haben Anbieter von kundenindividuellen Produktionen ein "Luxusproblem": Bei guter Auftragslage überschreitet die Nachfrage das Produktionsvermögen. Da die Fertigung von Gütern auf Lager in diesem Segment nicht möglich ist, müssen die Unternehmen aus den Auftragsanfragen eine Auswahl treffen. Hier setzt die Dissertation von Jens Wiggershaus an. Basierend auf Methoden des Ertragsmanagements (Revenue Management) entwickelt er ein neues, wertorientiertes Verfahren, das es ermöglicht, Preise und Kapazitäten so zu steuern, dass das Unternehmen seine Ressourcen optimal nutzen kann. Das Revenue Management ist bisher vor allem im Dienstleistungsbereich verbreitet. In seiner Arbeit zeigt Dr. Wiggershaus die Anwendbarkeit auch in der Sachgüterindustrie auf und eröffnet den Unternehmen damit größere Handlungsspielräume. Das Ergebnis ist ein mathematisches Modell, das in den unternehmerischen Auftragsannahmeprozess integriert und implementiert wird. Die Berechnungsergebnisse zahlreicher Fallstudien untermauern die Güte des neuen Verfahrens. Es erweist sich als äußerst robust und verbessert die unternehmerische Gewinnsituation erheblich.
Dienstleistungen in hybriden Leistungsbündeln
Die reine Sachleistung - Unternehmen X stellt ein Produkt Y her und liefert es aus - ist auf dem Rückzug, gefragt sind heutzutage auch Dienstleistungen rund um das fertige Produkt. Immer mehr Unternehmen vor allem im deutschen Maschinen- und Anlagenbau erweitern daher ihr produktbezogenes, industrielles Dienstleistungsangebot, um ihre Wettbewerbsposition zu verbessern. Diese "hybriden Leistungsbündel" untersucht Dr. Daniel Kortmann in seiner Doktorarbeit. Er entwickelt darin eine neue Vorgehensweise, um die Anbieter insbesondere bei der systematischen Ausgestaltung der Dienstleistungsprozesse zu unterstützen. Das Verfahren bietet einen entscheidenden Vorteil: es stellt die Kundenwünsche und den Nutzen für die Kunden in den Mittelpunkt und verbessert langfristig die Kunden-Anbieter-Beziehungen. Es basiert auf verschiedenen bewährten funktions-, verfügbarkeits- und ergebnisorientierten Geschäftsmodellen, die Kortmann in seinem Verfahren integriert.
Integrierter Ansatz für Bildungsanbieter
Bildung boomt - und somit treten auf dem Bildungsmarkt neben den etablierten auch neue Anbieter auf. Da sich die Strukturen - zum Beispiel Wertketten und -schöpfung - auf dem Markt derzeit rapide ändern, müssen die Anbieter ihre Aktivitäten systematisch planen und analysieren. In seiner Arbeit wendet Dr. Peter Weber das in der Betriebswirtschaftslehre anerkannte Instrument der Geschäftsmodellanalyse exemplarisch im Hochschulbereich an. Damit entwickelt er einen neuen integrierten Geschäftsmodellansatz für Lern-Service-Anbieter. Der Clou daran ist die Verbindung von Ökonomie und Didaktik: Das Handlungsfeld von Lern-Service-Anbietern zeichnet sich durch seine Interdisziplinarität aus, die neben der Berücksichtigung ökonomischer auch didaktische Aspekte einbezieht. Besonderes Augenmerk richtet Dr. Weber auf die modernen E-Learning und Blended Learning-Konzepte.
Der Ernst-Zander-Preis für herausragende Leistungen
Mit dem von Prof. Dr. Ernst Zander gestifteten Preis werden alljährlich herausragende wissenschaftliche Leistungen (vorrangig Dissertationen) aus allen Fakultäten der Ruhr-Universität, insbesondere aus den Wirtschafts-, Rechts- und Ingenieurwissenschaften ausgezeichnet. Die Auswahl der preiswürdigen Arbeiten erfolgt - auf Vorschlag des Instituts für Unternehmensführung (ifu) der Ruhr-Universität Bochum - durch den Vorstand der Alwin Reemtsma-Stiftung, dem unter anderem der Kanzler der RUB, Gerhard Möller, sowie Prof. Dr. Dr. h. c. Ulrich Middelmann, Mitglied des Hochschulrats der Ruhr-Universität, angehören.
Weitere Informationen
Dr. Martin Seidler, Geschäftsführer des Instituts für Unternehmensführung (ifu), Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der RUB, Tel. 0234/32-22235, E-Mail: martin.seidler@rub.de
Die Preisträger Dr. Daniel Kortmann (2.v.l.), Dr. Peter Weber und Dr. Jens Wiggershaus, flankiert vo ...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
Die Preisträger Dr. Daniel Kortmann (2.v.l.), Dr. Peter Weber und Dr. Jens Wiggershaus, flankiert vo ...
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