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26.06.2008 13:56

Multi-Kulti in der Antike: Internationale Konferenz "Ägypten unter römischer Herrschaft"

Heidi Neyses M. A. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Trier

    3.-6. Juli 2008 in Hildesheim.
    Trierer Wissenschaftler organisiert die Konferenz
    Ägyptische Dauerausstellung im Roemer- und Pelizaeus-Museum

    "Tradition und Transformation. Ägypten unter römischer Herrschaft" ist der Titel einer internationalen Konferenz, die vom 3. bis zum 6. Juli 2008 in Hildesheim in Kooperation zwischen Altertumswissenschaftlern der Universitäten Trier und der Swansea University (UK) sowie dem Roemer- und Pelizaeus-Museum stattfindet. Hier trifft sich die Crème de la Crème der Forschung zum römischen Ägypten. Althistoriker, Archäologen, Ägyptologen, Papyrologen und Epigraphiker aus der ganzen Welt diskutieren im Austausch der Fächer neueste Ergebnisse.

    Ägypten wurde im Jahr 30 v. Chr. Provinz des römischen Imperiums. Für das Land am Nil begann damit eine neue Fremdherrschaft, denn seit dem sechsten Jahrhundert v. Chr. regierten nicht-ägyptische Könige: Zunächst waren es die Perser, dann die Ptolemäer aus Makedonien und schließlich die Römer. Neben ungebrochenen Traditionen gab es im Leben der multiethnischen Bevölkerung Ägyptens von da an massive Änderungen. Ziel der Konferenz ist es daher, für die Zeit der römischen Fremdherrschaft dieses Spannungsverhältnis zwischen neuen Herrschaftsstrukturen und althergebrachter Lebenswelt, zwischen Wandel und Konstanz auszuloten.

    Die 25 Konferenzbeiträge stützen sich entsprechend ihrer breiten fachlichen Differenzierung auf unterschiedliche Quellen wie etwa Papyri, Inschriften, kunsthistorische Objekte, archäologische (Be-)Funde und decken ein vielschichtiges Themenspektrum ab. Verwaltungsstrukturen des römischen Ägyptens interessieren genauso wie Alltagskulturen, religiöses Leben und Begräbnispraxis auf dem Land, in Provinzstädten und in der Metropole Alexandria. Diesen Themen ist eine ganze Sektion gewidmet. Die Althistorikerin Prof. Katelijn Vandorpe (Uni Leuven) beispielsweise spricht über "Women and Gender in Roman Egypt", während der Ägyptologe Dr. Holger Kockelmann (Uni Trier) die "Krokodilgötterkulte" genauer unter die Lupe nimmt. Den Festvortrag hält am 5. Juli 2008 um 19.15 Uhr Prof. Peter van Minnen (Uni Cincinnati/USA) zum Thema "Archaeology and Papyrology: Digging and Filling Holes?".

    Das ausführliche Programm der Konferenz steht im Internet:
    http://www.sfb600.uni-trier.de/filebase/Z/A1_ProgV2008.pdf

    Ausstellungseröffnung:
    Die neu gestaltete ägyptische Dauerausstellung "Das Alte Reich in neuem Licht" des Roemer- und Pelizaeus-Museums wird am Abend des ersten Konferenztages, 4. Juli 08, um 18.30 Uhr eröffnet.

    Zur Forschung in Trier

    Gefördert wird die Tagung u.a. vom Sonderforschungsbereich 600 "Fremdheit und Armut" der Universität Trier. Konferenzorganisator ist Privatdozent Dr. Stefan Pfeiffer. Er forscht in Trier zur Entstehung der multikulturellen Gesellschaft im griechisch-römischen Ägypten. Zwei seiner aktuellen Publikationen stellen diese Ergebnisse vor: Wie sich griechisch-hellenistische und ägyptische Traditionen miteinander verbanden und gleichzeitig koexistierten zeigt Pfeiffer in seinem 2008 im Beck-Verlag erschienenen Band Herrscher- und Dynastiekulte im Ptolemäerreich. Systematik und Einordnung der Kultform. Der von Pfeiffer herausgegebene Sammelband zu Ägypten unter fremder Herrschaft" nimmt für den gesamten Zeitraum von der persischen bis zur römischen Herrschaft verschiedene Aspekte der Fremdheit zwischen Besetzern und Untertanen in den Blick, erschienen 2007 im Verlag Antike.

    Stefan Pfeiffer, Herrscher- und Dynastiekulte im Ptolemäerreich. Systematik und Einordnung der Kultform, München, Beck 2008.

    Stefan Pfeiffer (Hg.), Ägypten unter fremden Herrschern zwischen persischer Satrapie und römischer Provinz, Frankfurt, Verlag Antike 2007.

    Information und Kontakt:
    PD Dr. Stefan Pfeiffer
    Universität Trier
    Sonderforschungsbereich "Fremdheit und Armut"
    Tel.: 0651/201-2505 oder /201-2440 (Donata Schäfer)
    E-Mail: pfei3501@uni-trier.de; scha3203@uni-trier.de

    oder

    Dr. Gisela Minn
    Geschäftsführung
    Sonderforschungsbereich "Fremdheit und Armut"
    Tel.: 0651/201-3291
    E-Mail: minn@uni-trier.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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