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26.06.2008 15:39

Dynamik in der Logistik: Internationale Graduiertenschule verabschiedet erste Absolventin

Angelika Rockel Pressestelle
Universität Bremen

    Die "International Graduate School for Dynamics in Logistics" an der Universität Bremen zieht erstes Resümee / Hervorragendes Angebot weiter optimieren

    Die "International Graduate School for Dynamics in Logistics" (IGS) an der Universität Bremen wurde im April 2006 offiziell eröffnet. Mit zehn Graduierten und einer Wissenschaftlerin als Geschäftsführerin nahm sie vor drei Jahren ihre Arbeit auf. Heute forschen in dem interdisziplinären Promotionsprogramm siebzehn Graduierte aus elf Nationen - und die erste Absolventin konnte nun ihren Doktorhut entgegennehmen: Salima Delhoum aus Algerien. Delhoum studierte in Algier Operation Research, einen Zweig der Angewandten Mathematik, was mit dem deutschen Studiengang "Industrial Engineering" zu vergleichen ist. Nach ihrem hervorragenden Studienabschluss erhielt sie ein Stipendium des "Deutschen Akademische Austauschdienstes" (DAAD), einer Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Hochschulen und der Studierendenschaften zur Pflege ihrer internationalen Beziehungen. So kam die junge Frau im April 2004 nach Deutschland, vervollständigte zunächst in Frankfurt ihre Deutschkenntnisse und begann ein halbes Jahr später an der Universität Bremen mit der Forschung für ihre Doktorarbeit - noch zu der Zeit, als die Infrastruktur der IGS aufgebaut wurde.

    Die Promovierenden beschäftigen sich mit dem Aspekt der Dynamik in logistischen Prozessen und Netzen: von der Identifizierung und Modellierung bis hin zum zukunftsfähigen Lernlabor für Logistikfachleute. Ein solches hat Delhoum im Rahmen ihrer Dissertation erarbeitet. Sie hat Entscheidungsmuster untersucht und darauf aufbauend Qualifizierungsmaßnahmen wie Lernlabore entwickelt. Das sind reale Szenarien, in denen Teams lernen, gemeinsam zu lernen.

    Interdisziplinäres, praxisnahes Forschen an einem hervorragenden Logistik-Standort

    Die Graduierten der IGS werden interdisziplinär und institutionenübergreifend von acht Professorinnen und Professoren der Universität Bremen betreut. Im Schwerpunkt Logistik kooperieren die Fachbereiche Physik/Elektrotechnik, Mathematik/Informatik, Produktionstechnik und Wirtschaftswissenschaft als Bremen Research Cluster for Dynamics in Logistics (kurz: LogDynamics). Dazu gehören neben der IGS der Sonderforschungsbereich "Selbststeuerung logistischer Prozesse - Ein Paradigmenwechsel und seine Grenzen" (SFB 637) sowie das "LogDynamics Lab", ein Demonstrations- und Anwendungszentrum für mobile Technologien in dynamischen Logistikstrukturen.

    Schon die wissenschaftliche Zusammenarbeit vor Ort zeigt das breite Leistungsspektrum der IGS-Ausbildung. Hinzu kommen die zahlreichen Wirtschaftskontakte nicht nur zu den Unternehmen am aufstrebenden Logistikstandort Bremen. "Fortschritte in Wissenschaft und Technologie-Entwicklung entstehen heute vielfach an den Schnittstellen der Wissenschaftsdisziplinen und in Zusammenarbeit von Grundlagenforschung und Praxis", sagt Professor Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter. Er ist unter anderem Geschäftsführer des Bremer Instituts für Produktion und Logistik GmbH (BIBA), Sprecher des SFB 637 und der IGS. "Die Beherrschung dynamischer Aspekte hat für eine erfolgreiche Produktions- und Transportlogistik weltweit enorme Bedeutung und sichert strategische Wettbewerbsvorteile", sagt Scholz-Reiter.

    Nach knapp drei Jahren IGS-Arbeit: Ein erstes Resümee und neue Ideen

    Die Leitung der Graduiertenschule ist am BIBA angesiedelt. So hat auch IGS-Managerin Dr.-Ing. Ingrid Rügge dort ihr Büro. "Das IGS-Konzept hat sich grundsätzlich bewährt - inhaltlich und strukturell", sagt Rügge, "nun gilt es, auf der Basis dieser Erfahrungen Details zu verbessern". Daher denkt sie derzeit über organisatorische Veränderungen nach und überarbeitet das Konzept. "Inzwischen haben wir gesehen, wo es noch Optimierungsbedarf gibt. Wir wollen vor allem die strukturierte Betreuung ausbauen", nennt Rügge eines ihrer Ziele. "Dann können wir künftig noch besser auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Promovierenden eingehen." Ein dauerhaftes Problem dabei sei die zunehmende Personalnot, sagt Rügge und merkt an, dass das wohl so bleiben werde. Mit ihrem neuen Konzept will sie diesen Missstand ein wenig auffangen. "Hier gilt es, bei der stetig zunehmenden Arbeitsbelastung der betreuenden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen weiterhin dennoch eine bestmögliche Betreuung zu gewährleisten."

    Promovieren an der International Graduate School

    Das Angebot der IGS richtet sich an international hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bis 28 Jahren aus den Bereichen Ingenieur-, Natur- und Sozialwissenschaften, die ihre fachliche Kompetenz einer praxisrelevanten, interdisziplinären Fragestellung widmen wollen. Voraussetzung für die Zulassung zur IGS ist ein überdurchschnittlicher, an deutschen Universitäten anerkannter Master-Abschluss in Mechanical Engineering, Industrial Engineering, Electrical Engineering, Computer Science, Mathematics, Physics oder Economics sowie eine konkrete Idee für ein Promotionsthema. Finanziert wird die IGS zurzeit aus Mitteln der Universität Bremen, durch Einzelstipendien aus der Industrie und aus Förderprogrammen wie dem DAAD.

    Die Graduierten erwartet an der Universität Bremen eine strukturierte Promotionsausbildung mit englischsprachigen Veranstaltungen, einer interkulturellen Zusammenarbeit und einem individualisierten Betreuungskonzept. Das Curriculum ist zeitlich auf drei Jahre ausgerichtet. Es umfasst neben dem individuellen, disziplinär verorteten Promotionsprojekt gemeinsame thematische Einführungen, interdisziplinäre Kolloquien, Dialogforen mit der Praxis, bedarfsbezogene Coachings und fachgebietsspezifische Veranstaltungen. Die Graduierten legen jährlich Zwischenberichte vor. Nach dem ersten Jahr erfolgt eine forschungsorientierte Zwischenprüfung.

    Die Promovierenden der IGS sind in disziplinäre Forschungsgruppen eingegliedert und werden dort individuell betreut. Darüber hinaus stehen ihnen Mentorinnen und Mentoren mit anderen Forschungsgebieten zur Seite sowie die IGS-Geschäftsführerin zu interdisziplinären und interkulturellen Themen. Durch die stete Kommunikation der IGS-Graduierten mit den Uni-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, Erfahrungen auszutauschen und Kontakte aufzubauen. Die IGS ermuntert nicht nur zu solchen Partnerschaften, sondern unterstützt sie nach Kräften.
    (Sabine Nollmann)

    Achtung Redaktionen: Fotos erhalten Sie in der Pressestelle der Universität oder bei der IGS.

    Weitere Informationen und Ansprechpartner:

    Prof. Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter (Sprecher IGS)
    Telefon: +49 (0) 421 218-55 76
    E-Mail: logistics-gs@biba.uni-bremen.de

    Dr.-Ing. Ingrid Rügge (Geschäftsführerin IGS)
    Telefon: +49 (0) 421 218-56 39


    Weitere Informationen:

    http://www.logistics-gs.uni-bremen.de


    Bilder

    Die erste Bremer Absolventin der IGS konnte nun ihren Doktorhut entgegennehmen: Salima Delhoum aus Algerien  ( rechts: IGS-Managerin Dr.-Ing. Ingrid Rügge)
    Die erste Bremer Absolventin der IGS konnte nun ihren Doktorhut entgegennehmen: Salima Delhoum aus A ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Maschinenbau, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Die erste Bremer Absolventin der IGS konnte nun ihren Doktorhut entgegennehmen: Salima Delhoum aus Algerien ( rechts: IGS-Managerin Dr.-Ing. Ingrid Rügge)


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