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03.07.2008 14:09

Die "Forscher Ferien" gehen weiter: Telekom Stiftung fördert RUB-Projekt

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    Die "Forscher Ferien" gehen weiter
    RUB-Projekt wird drei Jahre lang von der Telekom Stiftung gefördert
    Begeisterung für Naturwissenschaften wecken und Interesse vertiefen

    Nach einer erfolgreichen Pilotphase im vergangenen Jahr gehen die "Forscher Ferien" für Kinder aus sozial benachteiligten Familien in Bochum weiter: Die Deutsche Telekom Stiftung fördert das Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Katrin Sommer (Didaktik der Chemie, RUB) für weitere drei Jahre mit rund 370.000 Euro. Ziel ist, Grundschulkinder für Naturwissenschaften zu begeistern und Lerndefizite langfristig auszugleichen.

    Geheimnisvolle Cola und der Traum vom Fliegen

    Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler am Ende der dritten Klasse, die zunächst ein 14-tägiges Ferienprogramm mit naturwissenschaftlichen Inhalten besuchen. Dabei wechseln sich Forschertage im Labor der Universität - z. B. zu den Themen "Cola - Das süße Geheimnis" oder "Der Traum vom Fliegen" - und Exkursionen ab, etwa ins Deutsche Bergbaumuseum, auf einen Bauernhof oder ins Zeiss-Planetarium. Daran schließt sich eine Naturwissenschafts-AG an, die das gesamte Schuljahr lang an der Grundschule läuft. Partner der "Forscher Ferien" ist - wie schon im vergangenen Jahr - die Grundschule Bochum-Hofstede. Besondere Auszeichnung für das Projekt war die Teilnahme am "Fest für kleine Forscher", zu dem Bundespräsident Horst Köhler gestern (2.7.) in Berlin eingeladen hatte. Berliner Grundschüler experimentierten mit Prof. Sommer zum Thema "Was steckt in der Milch?".

    Schwerpunkte: Übertragung des Konzepts ...

    Bis Ende 2010 stehen zwei Aspekte auf der Agenda des Projekts: Die Umsetzbarkeit der Forscher Ferien an weiteren Standorten und die Nachhaltigkeit. Zum einen wollen die Bochumer Wissenschaftler die Voraussetzungen schaffen, um das Konzept erfolgreich auf andere Standorte zu übertragen und damit eine Nachmachbarkeit ermöglichen. Dazu erstellen sie ein Handbuch "Forscher Ferien für die Praxis", in dem sie die didaktischen Methoden, die organisatorische Logistik sowie die notwendigen Materialien (u. a. Schülerarbeitsblätter und Verlaufspläne) ausführlich darstellen. Zudem erfordert die Implementierung von "Forscher Ferien" an anderen Standorten die entsprechende Schulung des Betreuerpersonals. Ziel ist, ein Fortbildungskonzept zu entwickeln und zu erproben, mit dem Interessenten - auch ohne pädagogisches Studium - das Projekt "Forscher Ferien" an jedem beliebigen Ort umsetzen können.

    ... und "Alumni-Treffen"

    Zum anderen nehmen die Wissenschaftler mit den "Forscher Ferien-Alumni" die Frage der Nachhaltigkeit in den Blick. Die Idee ist, dass die Forscher Ferien-Schülerinnen und Schüler, die Chance erhalten, ihr naturwissenschaftliches Interesse an der weiterführenden Schule zu vertiefen. Konkret bedeutet das, dass die Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2007/08 an den "Forscher Ferien" teilgenommen haben, weitere drei Jahre begleitet werden. Eine von der Telekom Stiftung in Auftrag gegebene Evaluation unter Leitung von Prof. Dr. Cornelia Gräsel, Universität Wuppertal, untersucht die langfristige Wirksamkeit der "Forscher Ferien". Die Alumni-Treffen basieren auf dem gleichen didaktischen Grundkonzept wie die "Forscher Ferien": Bei jeweils viertägigen Treffen in den Herbst- und Osterferien nutzen die Schüler drei Tage für eine experimentelle Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Themen, ein Tag steht für den Besuch an einem außeruniversitären Lernort zur Verfügung. Ziel ist, positive Effekte aus den "Forscher Ferien" zu bewahren und zu intensivieren. "Dieses Vorgehen erhält wegen des anstehenden Schulwechsels auf die weiterführende Schule eine besondere Bedeutung", so Prof. Katrin Sommer. "Die Schüler kehren unabhängig von der besuchten Schulform an die Universität - den Ort der Forschung - zurück."

    Hintergrund

    Aus der Vielzahl der Befunde der IGLU-Studie (2001) sticht als zentrales Ergebnis hervor, dass etwa 20 Prozent der Kinder am Ende der Grundschulzeit über so geringe Kompetenzen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich verfügen, dass ein schulisches Scheitern zwangsläufig sein wird. In dieser leistungsschwachen Gruppe sind Kinder aus sozial benachteiligten Elternhäusern überrepräsentiert - weitaus höher als im internationalen Durchschnitt. Offensichtlich gelingt es der Schule noch nicht einmal im Ansatz, die unterschiedlichen Anregungsbedingungen in den Elternhäusern zu kompensieren. Das Projekt "Forscher Ferien" soll dies kompensieren. 2006 in Kiel von Prof. Reinhard Demuth gestartet, fanden die "Forscher Ferien" im Jahr 2007 unter Federführung der Ruhr-Universität Bochum erstmals in Nordrhein-Westfalen statt.

    Deutsche Telekom Stiftung

    Die Deutsche Telekom Stiftung wurde im November 2003 gegründet, um den Bildungs-, Forschungs- und Technologiestandort Deutschland zu stärken. Mit einem Kapital von 100 Millionen Euro gehört sie zu den größten Unternehmensstiftungen in Deutschland. Die Stiftung engagiert sich für eine Verbesserung des Bildungssystems in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Sie arbeitet entlang der Bildungskette in den vier Schwerpunkten Frühe Bildung, Weiterführende Schule, Hochschule und Innovation setzt sich dabei gleichermaßen für die Breiten- wie die Spitzenförderung ein.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Katrin Sommer, Fakultät für Chemie und Biochemie der RUB, Didaktik der Chemie, Tel. 0234/32-27522, E-Mail: katrin.sommer@rub.de

    Angeklickt:

    Didaktik der Chemie
    http://www.ruhr-uni-bochum.de/didachem/

    Deutsche Telekom Stiftung
    http://www.telekom-stiftung.de

    Bericht und Fotos von den Forscher Ferien 2007:
    http://www.ruhr-uni-bochum.de/aktuell/2007/07-forscherferien/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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