Den Rechtsstaat im Blick: Neuer Forschungsbereich am WZB
(Berlin) Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) verstärkt seine Forschung auf dem Gebiet der internationalen Beziehungen. Eine interdisziplinäre Wissenschaftlergruppe arbeitet seit Anfang Juli unter der Bezeichnung "WZB Rule of Law Center". Dabei werden völkerrechtliche und politikwissenschaftliche Ansätze gebündelt, um aktuelle Entwicklungen des internationalen Systems angemessener erforschen zu können.
Ohne ein Minimum an rechtsstaatlicher Infrastruktur funktionieren weder Staat noch Demokratie. Wie aktuell das Thema Rechtsstaatlichkeit ist, zeigt die Suche nach Rezepten für die Wiedererrichtung von Staatlichkeit in "Post-Conflict Countries" wie Afghanistan und dem Irak. Auch in Deutschland ist der Rechtsstaat in der Diskussion, wie die Sicherheitsdebatte der letzten Monate zeigt.
Das "WZB Rule of Law Center" wird sich dem Thema Rechtsstaatlichkeit aus verschiedenen Perspektiven widmen. Geplant sind international und interdisziplinär ausgerichtete Forschungsvorhaben, unter anderem zur Demokratieförderung, zu internationalen Interventionen sowie zur Exportierfähigkeit von Rule of Law-Konzepten. "In der heutigen Welt mit neuen Governance-Formen und der gewachsenen Verrechtlichung der internationalen Beziehungen ist eine solche Einrichtung dringend nötig", sagt Michael Zürn, Direktor der WZB-Abteilung Transnationale Konflikte und Internationale Organisationen und Mitinitiator des Centers.
Am WZB koordinieren der Staatswissenschaftler Prof. Dr. Gunnar Folke Schuppert (geschäftsführend) und die Politikwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Merkel sowie Prof. Dr. Michael Zürn die Aufgaben des Rule of Law Centers. Assoziiertes Mitglied ist außerdem der Völkerrechtler Prof. Dr. Georg Nolte von der Humboldt-Universität zu Berlin. Es ist geplant, die neue Einrichtung im Spätherbst 2008 mit einer Eröffnungskonferenz einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen.
Im Vorfeld der Einrichtung des Centers startete am WZB im März 2008 die Vorlesungs-reihe "Rule of Law Lecures", die das Verhältnis von Sicherheit und Freiheit zum Thema hat. Der letzte der insgesamt fünf Vorträge der Reihe findet statt am 8. Juli. Der ehemalige Bundesverfassungsrichter Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann-Riem wird über "Versammlungsfreiheit auch für Rechtsradikale - Kapitulation des Rechtsstaates?" sprechen. Mehr Informationen unter http://www.wzb.eu/aktuell/pdf/hoffmann_riem_net.de.pdf.
Pressekontakt:
Wiebke Peters, Referat "Information und Kommunikation", Tel.: 030/25491-517; E-Mail: wiebke.peters@wzb.eu
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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