Im Jahr 2007 entfiel jede dritte Neueinstellung einer Fachkraft mit Berufsausbildung oder Studium auf die forschungsintensiven Industrien und wissensintensiven Dienstleistungen. Der Anteil der sogenannten Wissenswirtschaft an den Stellenbesetzungen im Fachkräftebereich ist damit in den letzten Jahren deutlich gewachsen: Im Jahr 2000 lag ihr Anteil an den neueingestellten Fachkräften erst bei einem Viertel, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Gerade die Betriebe der Wissenswirtschaft sehen sich besonders häufig mit Stellenbesetzungsproblemen konfrontiert, zeigt eine repräsentative Befragung des IAB von 16.000 Betrieben. Ob Betriebe alle Stellen für Fachkräfte besetzen können, sei aber auch vom Engagement der Betriebe selbst abhängig, betonen die Nürnberger Arbeitsmarktforscher. Diejenigen Betriebe, die gezielt personalpolitische Maßnahmen wie Aus- und Weiterbildung nutzen, erwarten der IAB-Studie zufolge auch seltener Probleme bei der Stellenbesetzung.
Betriebe der Wissenswirtschaft übernehmen ihre Auszubildenden häufiger
Die Ausbildungsquote in der Wissenswirtschaft liegt insgesamt leicht unter dem allgemeinen Durchschnitt von 53 Prozent der ausbildungsberechtigten Betriebe. Die forschungsintensiven Industrien, beispielsweise Maschinenbau oder Elektrotechnik, zeichnen sich dabei durch eine hohe Ausbildungsbeteiligung von durchschnittlich 66 Prozent aus. Bei den wissensintensiven Dienstleistungen wie Datenverarbeitung oder Forschung und Entwicklung liegt die Quote dagegen nur bei 44 Prozent. Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass hier der dualen Ausbildung ein geringerer und Hochschul-Studiengängen ein höherer Stellenwert zukomme.
Die Wahrscheinlichkeit, nach Abschluss der Lehre vom Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden, liegt für Auszubildende der Wissenswirtschaft bei 72 Prozent und damit deutlich höher als im Durchschnitt (62 Prozent).
Deutschland verzeichnet den zweithöchsten Anteil der Wissenswirtschaft an der Wertschöpfung
Ein Fünftel der Betriebe in Deutschland sind der Wissenswirtschaft zuzuordnen. Insgesamt ein Viertel aller Beschäftigten arbeiten in diesem Bereich. Im internationalen Vergleich der Industrieländer hat Deutschland den zweithöchsten Anteil der forschungsintensiven Industrien und wissensintensiven Dienstleistungen an der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Die Wissenswirtschaft erarbeitet rund ein Drittel des gesamtwirtschaftlichen Umsatzes. Lediglich in der Schweiz ist dieser Anteil noch höher.
Die Ergebnisse der IAB-Betriebsbefragung im Internet:
http://doku.iab.de/forschungsbericht/2008/fb0308.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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