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30.07.2008 09:48

1500 RNA-Forscher diskutieren an der Freien Universität

Christa Beckmann Kommunikations- und Informationsstelle
Freie Universität Berlin

    An der Freien Universität Berlin findet derzeit die bisher größte internationale RNA-Tagung statt. Knapp 1500 Genetik-Experten aus aller Welt diskutieren noch bis Sonntag, 3. August, über neueste Forschungsergebnisse zum Thema Ribonukleinsäuren (RNA). Die Veranstaltung mit gut 950 Vorträgen und Posterpräsentationen ist die 13. Jahrestagung der "RNA Society". Sie wird von Prof. Reinhard Lührmann vom Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen und Prof. Volker A. Erdmann vom Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin federführend organisiert.

    Die RNA hat in der Zelle unterschiedliche Aufgaben. Mit ihrer Hilfe werden unter anderem genetische Informationen "abgelesen" und als Bauplan für die Produktion von Proteinen weitergegeben. In den vergangenen Jahren hat die Erforschung der Struktur und Funktion der Ribonukleinsäuren einen beispiellosen Aufschwung genommen. Grund dafür ist die Erkenntnis, dass die RNA-Moleküle die geheimen Regulatoren der Zelle sind. Diese Feststellung wird auch dadurch gestützt, dass diese heimlichen Regulatoren (noncoding RNAs) in ihrer Zahl sehr deutlich mit dem Entwicklungsstand der Lebewesen ansteigen. Somit hat der Mensch mit Abstand die meisten noncoding RNAs und die einzelligen Bakterien die wenigsten.
    Der Kongress befasst sich deshalb unter anderem mit der Struktur und Funktion von RNA-Molekülen, die alleine oder im Zusammenhang mit gebundenen Eiweißmolekülen in der Zelle wie molekulare Scheren funktionieren können. Weitere RNA-Moleküle haben hohe Bindungseigenschaften für andere Moleküle der Zelle entwickelt, sodass sie in ihrer Funktionsweise denen der Antikörper unseres Immunsystems sehr ähnlich sind. Diese breitgefächerten Funktionen geben den RNA-Molekülen nicht nur für die zukünftige Biotechnologie, sondern vor allem für die Molekulare Medizin größte Bedeutung.

    Zu den Teilnehmern des Kongresses gehören so namhafte Experten wie Prof. David Baulcombe aus Cambridge (England), Prof. Witek Filipowicz aus Basel, Prof. Phillip Sharp aus Cambridge (USA) und Prof. Thomas Tuschl von der Rockefeller University in New York. Tuschl entdeckte vor wenigen Jahren den Mechanismus der RNA-Interferenz, der es ermöglicht, einzelne Gene "abzuschalten".

    Der Kongress ist bereits die dritte hochkarätig besetzte RNA-Konferenz innerhalb der vergangenen neun Monate, die vom "Berliner Netzwerk für RNA-Technologien organisiert wurde. Das Netzwerk ist vor etwa zehn Jahren von Prof. Volker A. Erdmann von der Freien Universität mit Hilfe des Berliner Senats, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Industrie gegründet worden.

    Nähere Auskünfte erteilt Ihnen gern:
    Prof. Dr. Volker A. Erdmann, Freie Universität Berlin, Telefon: 0172-9528304


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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