Ende Oktober laufen die Lohn- und Gehaltstarifverträge in der Metall- und Elektroindustrie aus. Die IG Metall hat angekündigt, dass sie für die rund 3,5 Millionen Beschäftigten höhere Tarifforderungen stellen und auch ein höheres Ergebnis durchsetzen will als im vergangenen Jahr. Die Tarifforderung belief sich 2007 auf 6,5 Prozent. Der Abschluss umfasste neben einer Einmalzahlung von 400 Euro für die Monate April und Mai 2007 eine Tarifanhebung von 4,1 Prozent ab Juni 2007 sowie eine weitere Anhebung von 1,7 Prozent ab Juni 2008. Außerdem wurde eine Einmalzahlung von 0,7 Prozent für die Monate Juni bis Oktober 2008 vereinbart.
Das WSI-Tarifarchiv in der Hans-Böckler-Stiftung hat in der folgenden Übersicht die Entwicklung von Forderungen und Abschlüssen in der Metall- und Elektroindustrie seit Beginn der 1990er Jahre zusammengestellt. Die höchste Lohnforderung stellte die IG Metall mit zehn Prozent im Jahr 1991 auf (siehe Grafik im Anhang zu dieser PM; Link zur PM mit Grafik-Anhang am Fuß dieses Texts).
In den vergangenen zehn Jahren von 1998-2007 habe die IG Metall mit ihren Tarifabschlüssen den neutralen Verteilungsspielraum im Wesentlichen ausgeschöpft, analysiert der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Dr. Reinhard Bispinck. Das heißt, die Preissteigerungsrate wurde ausgeglichen und die tariflichen Reallöhne in der Metallindustrie wurden in etwa im Ausmaß des Anstiegs der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität angehoben.
Damit weise die Metallbranche im Vergleich zu den anderen großen Wirtschaftszweigen die relativ beste Verteilungsbilanz auf, so Bispinck. Im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt blieben die Tarifanhebungen deutlich unter dem neutralen Verteilungsspielraum. "In der Folge kam es zu einer kräftigen Umverteilung zugunsten der Gewinneinkommen", sagt der Wissenschaftler.
http://www.boeckler.de/pdf/p_ta_2008_08_21.pdf - PM mit Grafiken und Ansprechpartnern
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