Drei Absolventen der Hochschule Coburg stellten kürzlich ihr Start up-Unternehmen SensAction AG vor. Sie entwickeln einen akustischen Wellenleiter-Sensor und eine akustische Mikropumpe. Ihr Fachgebiet, die Sensor- und Aktortechnik, ist eine Querschnittstechnologie mit Anwendungsfällen in nahezu allen Industriebereichen. Die drei Diplom-Ingenieure waren bisher als Projektleiter im Institut für Sensor- und Aktortechnik der Hochschule Coburg aktiv.
Weil sie ihre eigene Entwicklung, den weltweit ersten akustischen Wellenleiter-Sensor, nicht aus den Händen geben oder im Sande verlaufen lassen wollten, haben drei junge Diplom-Ingenieure der Hochschule Coburg die SensAction AG gegründet. Die Rede ist von Stefan Rothballer, Hendrik Faustmann und Michael Münch. Alle drei sind Absolventen des Studiengangs Physikalische Technik. Bereits während ihres Studiums arbeiteten sie am Hochschul-Institut für Sensor- und Aktortechnik ISAT. Das Institut ging aus einer studentischen Projektgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Lindner hervor. Es arbeitet zusammen mit Unternehmen an Fragestellungen der angewandten Forschung und ermöglicht den Studierenden frühzeitig, Praxiserfahrungen zu sammeln. Ein weiteres Ziel des Instituts ist es, Ausgründungen aus der Hochschule zu fördern.
Dieses Ziel wurde im Fall der SensAction AG klar erreicht. Für Mitte nächsten Jahres ist die Serienfertigung des akustischen Wellenleiter-Sensors geplant. Er ist weltweit einzigartig. Mit ihm lassen sich die chemischen Zusammensetzungen von Flüssigkeiten mobil, also vor Ort, exakt, schnell und damit kostengünstig messen. "Für den Sensor gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten", stellt Hendrik Faustmann fest. Er ist im Vorstandsteam für Forschung und Entwicklung sowie den Vertrieb zuständig. So könne beispielsweise im Auto die Zusammensetzung des Treibstoffs überwacht oder die Säure in der Autobatterie überprüft werden um zu wissen, wann sie gewartet oder ausgetauscht werden muss. In der chemischen Industrie lässt sich die Konzentration von Flüssigkeiten messen. Dabei brauchen die Proben nicht mehr in ein Labor geschickt werden, sondern die Lösungen können vor Ort analysiert werden. Auch in der Medizintechnik sehen die Unternehmensgründer Einsatzpotenzial für den akustischen Wellenleiter-Sensor. Durch exakte Konzentrationsmessungen von Flüssigkeiten lässt sich etwa die Sicherheit medizinischer Geräte verbessern.
Im Bereich der Aktorik setzt die SensAction AG ihre unternehmerischen Hoffnungen auf eine akustische Mikropumpe. Mit dieser patentierten Entwicklung lassen sich Flüssigkeiten durch akustische Oberflächenwellen bewegen. Ein außerhalb des Flüssigkeitsbehälters liegender Schallwandler treibt dabei den Transport an. Die Kraftübertragung geschieht über die Wandflächen des Behälters und bewirkt eine gerichtete Impulsübertragung auf die Flüssigkeit. So können aggressive, steril zu haltende oder instabile Flüssigkeiten ohne den Einbau von mechanischen Antriebselementen bewegt werden. Die akustische Mikropumpe liegt aktuell als Labormuster vor. Ein Anwendungsbereich kann ebenfalls die Medizintechnik sein. Um die Einsatzmöglichkeiten weiter auszuloten und die Entwicklung voranzutreiben, wünschen sich die Gründer der SensAction AG, dass Unternehmen weitere Fragestellungen und Probleme aus der Praxis an sie herantragen.
Obwohl alle drei Unternehmensgründer ursprünglich nicht aus Coburg kommen, fiel die Standortentscheidung zu Gunsten Coburgs aus. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Nähe zur Hochschule und zum Institut für Sensor- und Aktortechnik. Ihre Begründung lautet: "Wir schätzen die kurzen Wege zur Hochschule und möchten auch Absolventen der Hochschule für unser Unternehmen gewinnen."
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Maschinenbau, Verkehr / Transport
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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