Die Beschäftigungschancen von Hartz-IV-Empfängern, die mit Eingliederungszuschüssen gefördert wurden, sind 20 Monate nach Förderbeginn 40 Prozentpunkte höher als die vergleichbarer ungeförderter Arbeitsloser, zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ). Wegen möglicher Mitnahme- und Substitutionseffekte bedeute dies aber noch nicht, dass Eingliederungszuschüsse die Arbeitslosigkeit insgesamt senken, betonen die Autoren der Studie. Sie sprechen sich daher für einen gezielten Einsatz des arbeitsmarktpolitischen Instruments aus.
Die Studie untersucht die mittelfristigen Auswirkungen von Eingliederungszuschüssen auf die Erwerbsverläufe von Hartz-IV-Empfängern, die Anfang 2005 aus der Arbeitslosigkeit in eine geförderte Beschäftigung eingetreten sind. Die Wirkung der Zuschüsse wird durch den Vergleich mit einer Gruppe ähnlicher, jedoch nicht geförderter Arbeitsloser errechnet.
Knapp 70 Prozent der geförderten Hartz-IV-Empfänger gingen 20 Monate nach Förderbeginn einer regulären Beschäftigung nach. In der Vergleichsgruppe ungeförderter Arbeitsloser traf dies für weniger als 30 Prozent zu. Die größte Wirkung erzielten die Eingliederungszuschüsse in der Regel bei Leistungsempfängern, die besondere Vermittlungshemmnisse aufweisen. Maßgeblich sind unter anderem Faktoren wie Alter und Dauer der Arbeitslosigkeit.
"Trotz positiver Ergebnisse müssen Eingliederungszuschüsse sorgfältig eingesetzt werden", lautet das Fazit der Arbeitsmarktforscher. Um Nebeneffekte wie Mitnahme und Substitution gering zu halten, sprechen sie sich dafür aus, weiterhin gezielt Personen mit besonderen Vermittlungshemmnissen zu fördern und warnen vor einer zu starken Ausweitung des Instruments. Richtschnur müsse sein, temporäre individuelle Minderleistungen auszugleichen.
Die Studie im Internet: http://doku.iab.de/kurzber/2008/kb1208.pdf.
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