Schönheits- und Gesundheitsbewusste pflegen sich mit ihnen die Haut oder genießen sie als Salat. Für die Olympia-Ausrichter in China hingegen waren sie der Horror: ein Algenteppich hatte die Segelwettbewerbe vor der Küste der ostchinesischen Hafenstadt Qingdao gefährdet. Und auch jeder Aquariums- und Schwimmbadbesitzer möchte sie missen. Doch wer hätte gedacht, dass diese grünen, glitschigen Pflanzen einmal in die Liga der potenziellen CO2-Killer und Benzinlieferanten aufsteigen könnten? Wie das gehen kann, darüber diskutieren die Teilnehmer beim 2. Algen-Stammtisch am 9. und 10. Oktober in Hamburg.
Mikroalgen betreiben Photosynthese mit einem besonders hohen Wirkungsgrad und sind daher hervorragend für die Produktion von Biomasse - nutzbar zur Produktion von Biogas, Biodiesel, Bioethanol - geeignet. Doch das ist noch nicht alles: Bei der Algenkultivierung können CO2-Abgase aus Kraft-, Zement- oder Kalkwerken genutzt werden, denn erst das CO2 gibt Algen den richtigen Wachstumsschub.
Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene hat das Wettrennen um die besten Konzepte längst begonnen. Bislang sind die Techniken jedoch noch nicht ausgereift. Um die deutsche Industrie bei der Erschließung dieses Zukunftsfelds zu unterstützen, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam mit den Unternehmen der Energiewirtschaft und der Stadt Hamburg als neues Innovationsforum den Algen-Stammtisch ins Leben gerufen. Hier treffen sich alle Akteure der Wertschöpfungskette von den CO2-Emittenten bis hin zu den künftigen Nutzern der Algenbiomasse; dazu gehören Verfahrenstechniker, Reaktor- und Anlagenbauer sowie Biologen/Biotechnologen.
Am 9. und 10. Oktober 2008 trifft sich der Stammtisch zum zweiten Mal. Im Blickpunkt steht diesmal die internationale Szene, denn das Thema hat weltweit richtig Fahrt aufgenommen: Anfang 2007 vermeldete das spanische Biotech-Unternehmen Bio-Fuel-Systems den Bau der ersten industriellen Anlage weltweit zur Algensprit-Produktion in der Region Alicante in Spanien. Royal Dutch Shell plc und HR Biopetroleum haben den Bau einer Pilotanlage zum Anbau von Meeresalgen auf Hawaii angekündigt. In Israel hat die Firma Seambiotic eine Algenmassenproduktion mit Kraftwerksabgasen in open pond Systemen bereits realisiert.
Die Referenten beim 2. Algen-Stammtisch
am 9. und 10. Oktober 2008
im Crowne Plaza Hotel, Graumannsweg 10, 22087 Hamburg
kommen aus den USA, Großbritannien und den Niederlanden sowie natürlich auch aus Deutschland. An der Elite-Universität Cambridge entwickelt im Algal Bioenergy Consortium ein multidisziplinäres Forscherteam die Produktionskonzepte für Algen weiter. In Hamburg erprobt der Kraftwerksbetreiber E.ON Hanse neue Wege, die Effizienz der CO2-Reduzierung aus Abgasen zu erhöhen und die Produktion der Algenbiomasse um das zwei- bis dreifache zu steigern. Auch Boeing hat Interesse angemeldet. Der amerikanische Flugzeughersteller plant längerfristig auf Bio-Kerosin umzusatteln. Ebenfalls beim Algen-Stammtisch dabei ist Prof. Stephen Mayfield, Mitgründer der Sapphire Energy, die aus Algen Treibstoff für Fahrzeuge herstellt. In dieses Unternehmen hat gerade Bill Gates gemeinsam mit anderen Risikokapitalgebern insgesamt 100 Mio. Dollar investiert.
Ein weiteres Highlight des Algen-Stammtischs ist die Besichtigung der neuen Mikroalgen-Pilot-Anlage auf dem Gelände der E.ON Hanse in Hamburg-Reitbrook.
Nähere Informationen zum Thema und zum 2. Algen-Stammtisch gibt es bei:
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
Ute Ackermann, Tel.: 030 310078-113, ackermann@vdivde-it.de
Anmeldung zum Bundes-Algen-Stammtisch: http://www.bundes-algen-stammtisch.com
Mehr Informationen zum Thema: http://www.mstonline.de/algen
http://www.bundes-algen-stammtisch.com
http://www.mstonline.de/algen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Energie, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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