An der Diskussion zum Thema "Sterbehilfe oder Sterbebegleitung - welche Unterstützung braucht der Mensch am Lebensende?" nehmen teil: Elisabeth Scharfenberg, MdB (Bündnis 90/Die Grünen), Michael Kauch, MdB (FDP), Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust, Evangelische Fachhochschule Berlin, Prof. em. Dr. Wolfgang van den Daele, Berlin. Prof. Dr. Clemens Tesch-Römer wird die Diskussion leiten.
Dank der modernen Medizin sterben in modernen Gesellschaften immer weniger Menschen plötzlich und unerwartet. Der Tod bildet heutzutage häufig den Endpunkt schwerer und unheilbarer Erkrankungen, ihm voraus gehen oft längere medizinische und pflegerische Behandlungen. Wenn der Tod naht oder unheilbare Erkrankungen die Lebensqualität in erheblichster Weise beeinträchtigen, stellt sich für die Betroffenen, ihre Angehörigen und das medizinisch-pflegerische Personal die Frage, was in dieser Situation noch getan oder nicht getan werden kann und soll. Darüber wird in der Praxis alltäglich entschieden - und in der Öffentlichkeit heftig diskutiert. Besonders schwierig ist die Situation, wenn die Patienten sich selbst nicht mehr äußern können. In Deutschland haben Millionen von Menschen in Patientenverfügungen versucht festzulegen, welche medizinischen Maßnahmen in diesem Fall angewendet oder unterlassen werden sollen. Unklar ist allerdings, unter welchen Umständen Ärzte und Angehörige daran gebunden sind. Der Bundestag bemüht sich gegenwärtig mit konkurrierenden interfraktionellen Gesetzesinitiativen um die Schaffung von mehr Rechtssicherheit im Umgang mit Patientenverfügungen. Umstritten sind insbesondere die formalen Erfordernisse und die Anwendbarkeit auch bei nicht sterbenskranken Menschen.
Angeheizt durch die aktuelle Berichterstattung über Fälle der organisierten Assistenz beim Suizid verstärkt sich in Politik und Öffentlichkeit die Diskussion über Sterbehilfe oder Sterbebegleitung am Lebensende. Im Zentrum stehen dabei Fragen der Selbstbestimmung und der Fürsorge. Während manche ein Recht zur Tötung auf Verlangen fordern, setzen andere dem die Forderung nach einem flächendeckenden Ausbau einer qualitativ hochwertigen Palliativmedizin und Hospiz¬arbeit entgegen. Der Gesetzgeber hat zwar mittlerweile Schritte zur Verbesserung der palliativmedizinischen Versorgung unternommen, deren Umsetzbarkeit, Umfang und Wirksamkeit jedoch von Ärzte- und Pflegeverbänden bezweifelt wird.
In der Diskussion mit den Podiumsteilnehmerinnen und dem Publikum soll erörtert werden, welche politischen Maßnahmen geboten sind, um ein Sterben in Würde zu ermöglichen.
http://www.dza.de/DE/vortrag - Informationen zu Veranstaltungen des DZA
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medizin, Politik, Psychologie, Wirtschaft
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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