VolkswagenStiftung informiert über Publikationen aus der Förderung
Die im Folgenden vorgestellten Publikationen sind im Zuge von Projekten entstanden, die von der VolkswagenStiftung gefördert wurden. Aus einer Vielzahl an Veröffentlichungen haben wir die folgenden acht ausgewählt, die - so hoffen wir - für einen breiten Leserkreis von Interesse sind. Neben einer Kurzbeschreibung finden Sie einen Hinweis auf den jeweiligen Verlag; dort können Rezensionsexemplare (deren Anzahl allerdings begrenzt ist) angefordert werden.
1. Buchholz, Sandra: Die Flexibilisierung des Erwerbsverlaufs. Eine Analyse von Einstiegs- und Ausstiegsprozessen in Ost- und Westdeutschland.
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2008, 199 S. ISBN 978-3-531-16099-3
Wie flexibel sind Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer heutzutage in Deutschland? Wer erfährt die größten Nachteile auf dem zunehmend flexibilisierten Arbeitsmarkt? Wie entwickeln sich soziale Ungleichheiten im Flexibilisierungsprozess? Sandra Buchholz geht diesen Fragen mit modernen Methoden der Längsschnittanalyse nach. Sie zeigt, dass die Flexibilisierung von Beschäftigung in Deutschland bisher vor allem zu Beginn und am Ende des Erwerbslebens stattfindet. Die Folgen für die jungen und älteren Erwerbspersonen sind jedoch sehr unterschiedlich: Während der Erwerbsausstieg älterer Menschen lange durch großzügige Renten abgefedert wurde, müssen junge Menschen ihre Flexibilisierung am Arbeitsmarkt ohne Risikoausgleich hinnehmen. Die VolkswagenStiftung hat diese Dissertation im Rahmen einer umfassenden Studie zu Lebensverläufen im Globalisierungsprozess in der Initiative "Offen für Außergewöhnliches" gefördert.
Die Autorin Dr. Sandra Buchholz promovierte bei Professor Dr. Hans-Peter Blossfeld an der Fakultät für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Sie ist dort als wissenschaftliche Angestellte beschäftigt.
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VS Verlag für Sozialwissenschaften
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2. Faraldo, José M.; Guli?ska-Jurgiel, Paulina; Domnitz, Christian (Hrsg.): Europa im Ostblock. Vorstellungen und Diskurse (1945 - 1991).
Köln: Böhlau Verlag, 2008, 407 S. ISBN 978-3-412-20029-9
Die kommunistischen Machthaber misstrauten der Idee der europäischen Einheit zutiefst. Der westeuropäische Integrationsprozess stellte in ihren Augen einen feindlichen Zusammenschluss imperialistischer Staaten dar, die unter der Führung der USA gegen das sozialistische Friedenslager kämpften. Der Band spürt in deutsch- und englischsprachigen Beiträgen den Europabildern und Europakonzepten in zahlreichen Ländern östlich des Eisernen Vorhangs nach. Die Autoren untersuchen offizielle Europa-Diskurse und oppositionelle Gegenvorstellungen in den einzelnen Warschauer-Pakt-Staaten sowie in Emigrantenkreisen. Ihre Befunde zeigen, dass im sozialistischen Lager nicht nur kritisch abwehrend, sondern oft auch zustimmend gedacht wurde. Die VolkswagenStiftung hat diese Untersuchung ebenfalls in ihrer Initiative "Einheit in der Vielfalt? Grundlagen und Voraussetzungen eines erweiterten Europas" gefördert.
Zu den Herausgebern: Dr. José M. Faraldo ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Paulina Guli?ska-Jurgiel und Christian Domnitz sind Promotionsstipendiaten am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.
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Böhlau Verlag
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3. Knopf, Thomas (Hrsg.): Umweltverhalten in Geschichte und Gegenwart. Vergleichende Ansätze.
Tübingen: Attempto Verlag, 2008, 340 S. ISBN 978-3-89308-406-7
Der Umgang der Menschen mit ihrer natürlichen Umwelt beschäftigt zahlreiche Forscher aus den Geistes-, Gesellschafts- und Naturwissenschaften. In diesem Tagungsband sind unter dem Schlagwort "Umweltverhalten" erstmals Autoren aus zahlreichen Fächern mit Beiträgen versammelt. Neben der Primatenforschung, Archäologie und Geschichtswissenschaft kommen Völkerkunde, Geographie, Soziologie, Psychologie, Politik- und Rechtswissenschaft zu Wort; quer dazu fließen ethische Aspekte in die Betrachtungen ein. Die Wissenschaftler suchen gemeinsam Antworten auf Fragen wie: Was bedingt den Umgang der Menschen mit ihrer Umwelt: materielle Zwänge oder kulturell bestimmte Normen? Welche Bedingungen, Verhaltensmuster, wiederkehrenden Mechanismen, Wahrnehmungen, Reaktionen gibt es? Zugleich betrachten die Autorinnen und Autoren die Ursachen und Bedingungen menschlichen Umweltverhaltens von der Vergangenheit bis heute. Ist die genetisch festgelegte "Natur" des Menschen oder sind die kulturellen Rahmenbedingungen verantwortlich für Phänomene wie Umweltzerstörung auf der einen und Nachhaltigkeit auf der anderen Seite? Das Fazit ist komplex: Einfache Erklärungen und Lösungen existieren nicht. Die Stiftung hat die Tagung in ihrer Initiative "Nachwuchsförderung in der fächerübergreifenden Umweltforschung" gefördert.
Der Herausgeber Dr. Thomas Knopf ist Koordinator des fächerübergreifenden Forschungsverbundes "Ressourcenknappheit und Versorgungsstrategien" an der Universität Tübingen.
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Narr Francke Attempto Verlag
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4. Bartsch, Anne; Eder, Jens; Fahlenbrach, Kathrin (Hrsg.): Audiovisuelle Emotionen. Emotionsdarstellung und Emotionsvermittlung durch audiovisuelle Medienangebote.
Köln: Herbert von Halem Verlag, 2007, 455 S. ISBN 978-3-938258-30-9
Filme, Fernsehsendungen und andere audiovisuelle Medienangebote lösen bei Millionen Zuschauern vielfältige Stimmungen aus und prägen die Emotionskultur moderner Gesellschaften in zweifacher Hinsicht: Zum einen sind sie privilegierte Mittel der Darstellung von Gefühlen. Zum anderen beeinflussen sie das emotionale Erleben ihrer Zuschauer nachhaltig. Seit einiger Zeit wird diese Doppelrolle der Medien systematisch erforscht. Die ausführlichste Auseinandersetzung findet dabei zum einen in den Film- und Medienwissenschaften, zum anderen in der Medienpsychologie und Rezeptionsforschung statt. Zwischen diesen beiden Richtungen - der geistes- und der sozialwissenschaftlichen Forschung - fand bislang kaum ein Austausch statt. Eines der Ziele der Autoren dieses Sammelbandes ist es daher, zentrale Positionen und Vertreter beider Richtungen vorzustellen und einen interdisziplinären und internationalen Dialog über audiovisuell dargestellte Emotionen anzuregen. Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Disziplinen beschäftigen sich mit vier übergreifenden Themenschwerpunkten: den biologischen Grundlagen audiovisueller Emotionen, deren Kultur und Geschichte, mit deren rezeptionspsychologischer Modellierung sowie den ästhetischen und narrativen Verfahren ihrer Darstellung, Auslösung und Lenkung. Diese Themen werden entlang zahlreicher Beispiele aus dem Film- und Fernsehbereich umfassend illustriert. Die Veröffentlichung entstand in Folge einer von der VolkswagenStiftung unterstützten Tagung in der Förderinitiative "Symposien und Sommerschulen".
Zu den Herausgebern: Dr. Anne Bartsch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt "Emotionale Gratifikationen während der Medienrezeption", Dr. Jens Eder ist Juniorprofessor für Medienwissenschaft/Film am Institut für Medien und Kommunikation der Universität Hamburg und Dr. Kathrin Fahlenbrach arbeitet als wissenschaftliche Assistentin am Institut für Medien und Kommunikationswissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle.
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Herbert von Halem Verlag
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5. Weigl, Michael: Tschechen und Deutsche als Nachbarn. Spuren der Geschichte in grenzregionalen Identitäten.
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft, 2008, 280 S. ISBN 978-3-8329-3316-6
Grenzen trennen nicht nur, sie stellen auch Schnittstellen dar, an denen sich Staaten, Menschen, Fremdbilder und Selbstverständnisse berühren. Die Hoffnung, dass Grenzräume zwischen alten und neuen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zur "Keimzelle" des Erweiterungsprozesses werden würden, hat sich bislang jedoch kaum erfüllt - so auch nicht in den Regionen entlang der bayerisch-tschechischen Grenze. Von der viel beschworenen Lage im "Herzen Europas" ist hier im Alltag oft nur wenig zu spüren. Warum dies auch 17 Jahre nach Ende des Ost-West-Konflikts noch so ist, stellt die zentrale Fragestellung der vorliegenden Studie dar. Auf Grundlage von schriftlichen Quellen und qualitativen Interviews analysieren die Autoren die regionale Identitätsarbeit in den Grenzregionen, die identitätsbezogene Einbettung des Anderen jenseits der Grenze sowie ihre Folgen für die deutsch-tschechischen Beziehungen. Dass Spuren der Geschichte viel subtiler auf regionale Identitäten wie grenzüberschreitende Dialoge einwirken als vielfach angenommen, ist dabei eines der zentralen Ergebnisse der Studie. Die VolkswagenStiftung hat diese Untersuchung im Rahmen ihrer Initiative "Einheit in der Vielfalt? Grundlagen und Voraussetzungen eines erweiterten Europas" gefördert.
Der Autor Dr. Michael Weigl ist Assistent am Lehrstuhl von Professor Dr. Dr. h.c. Werner Weidenfeld am Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitarbeiter der Forschungsgruppe Deutschland des Centrums für angewandte Politikforschung.
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6. Parnes, Ohad; Vedder, Ulrike; Willer, Stefan: Das Konzept der Generation. Eine Wissenschafts- und Kulturgeschichte.
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 2008, 385 S. ISBN 978-3-518-29455-0
Von der "Generation Golf" über die "Generation X" bis hin zu Frank Schirrmachers "Methusalem-Komplott": Die "Konjunktur des Generationskonzepts" ist unübersehbar. Während jedoch der Begriff in seiner Geschichte über ein reiches Bedeutungsspektrum verfügt, wird davon im gegenwärtigen Streit um Generationengerechtigkeit oder in der soziologischen Definition der Generation als Erlebnisgemeinschaft nur ein geringer Anteil manifest. Die Autoren dieser Monographie unternehmen nun erstmals den Versuch einer umfassenden Wissenschafts- und Kulturgeschichte des Konzepts in seinen biologischen, politischen, pädagogischen, historiographischen und literarischen Dimensionen. Das Spektrum reicht dabei von der antiken Begriffsbildung bis hin zu aktuellen demographischen und biomedizinischen Debatten. Die VolkswagenStiftung hat diese Studie in ihrer Initiative "Schlüsselthemen der Geisteswissenschaften" gefördert.
Zu den Autoren: Dr. Ohad Parnes ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt "Erbe, Erbschaft, Vererbung. Überlieferungskonzepte zwischen Natur und Kultur im historischen Wandel" am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin. Dr. Ulrike Vedder ist Persönliche Referentin der Direktorin des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin. Dr. Stefan Willer leitet den Forschungsbereich "WissensOrdnungen" am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin.
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7. Müller, Sven Oliver; Toelle, Jutta (Hrsg.): Bühnen der Politik. Die Oper in europäischen Gesellschaften im 19. und 20. Jahrhundert.
München: Oldenbourg Verlag, 2008, 225 S. ISBN 978-3-486-58570-4
Das Genre Oper und der soziale Raum des Opernhauses bieten beste Voraussetzungen, um politische Beziehungen öffentlich zu inszenieren. Der vorliegende Band thematisiert aus der Perspektive der Geschichts- und der Musikwissenschaft den politischen Einfluss auf und von Opernaufführungen. Der hier gewählte Ansatz unterscheidet sich daher grundlegend von der Annahme einer natürlichen Trennung der Sphären von Kunst und Politik. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Frage nach Kontinuität und Wandel von öffentlichen Inszenierungen vom 19. zum 20. Jahrhundert in politisch unterschiedlich verfassten Gesellschaften Europas. Vorgestellt werden in diesem Buch die (für die Drucklegung überarbeiteten und erweiterten) Beiträge der Konferenz "The Politics of Opera in the 19th and 20th Century. The Power of Culture and the Culture of Power", die am 27. und 28. März 2006 am European University Institute in Florenz stattfand. Die VolkswagenStiftung hat die Studie in ihrer Initiative "Einheit in der Vielfalt? Grundlagen und Voraussetzungen eines erweiterten Europas" gefördert.
Zu den Herausgebern: Dr. Sven Oliver Müller ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Bielefeld. Zurzeit ist er Habilitationsstipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Columbia University New York. Dr. Jutta Toelle ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Musikwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität zu Berlin.
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Oldenbourg Wissenschaftsverlag
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8. Reinhardt, Thomas: Geschichte des Afrozentrismus. Imaginiertes Afrika und afroamerikanische Identität.
Stuttgart: Kohlhammer Verlag, 2007, 379 S. ISBN 978-3-17-019947-7
Wenig beachtet von der europäischen Öffentlichkeit, hat sich im Spannungsfeld von postmoderner Theorie und "political correctness" in den vergangenen Jahrzehnten in den USA eine sich als "afrozentrisch" verstehende historische Betrachtungsweise herausgebildet, die Fragen nach der Rolle Afrikas und seiner Bewohner für die Weltgeschichte ins Zentrum ihrer Untersuchungen stellt. Im vorliegenden Band wird der Afrozentrismus aus ethnologischer, historischer und philosophischer Perspektive betrachtet und in seinen jeweiligen politischen und ideengeschichtlichen Kontexten dargestellt. Dabei erfasst der Autor nicht allein die Diskursgeschichte der afrozentrischen Theorie und Praxis im engeren Sinne; er zeichnet ausgiebig auch die Geschichte der afroamerikanischen Bilder und Vorstellungen von Afrika und Amerika nach. Die VolkswagenStiftung hat die Studie in ihrer Initiative "Konstruktionen des Fremden und des Eigenen" gefördert.
Der Autor Dr. Thomas Reinhardt lehrt Afrikanistik an der Universität zu Köln.
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Kohlhammer GmbH
70549 Stuttgart
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E-Mail: kohlhammerkontakt@kohlhammer.de
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VolkswagenStiftung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Christian Jung
Telefon: 0511 8381 - 380
E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de
Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter http://
http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20081104
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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