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05.11.2008 15:03

Zugang zur Zukunft

Dr. Janine Drexler Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Gesellschaft

    Ein ungewöhnliches Gebäude feiert am 5. November 2008 Eröffnung: das inHaus2. Etwa anderthalb Jahre lang kreisten hier Forschung und Entwicklung um die intelligente Baustelle, neue Materialien oder energiesparende Systeme. Ab jetzt bekommen Besucher zu sehen, wie zukunftsweisende, sich immer wieder verändernde und flexible Raumkonzepte getestet werden - für Hotel, Büro sowie Alten- und Pflegeheime.

    Die Kräne sind abgebaut, die matschigen Wege einer hübschen Grünanlage gewichen: Das inHaus2 ist fertig. "Zumindest fertig im bautechnischen Sinne", erklärt Klaus Scherer vom Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS und Gesamtleiter des inHaus-Innovationszentrums in Duisburg. "Aber im Sinne von Forschung und Entwicklung sind wir natürlich noch lange nicht am Ende. Jetzt beginnen auch die spannenden Projekte mit den Anwendungspartnern. Die Labs, wie wir sie nennen, sind und werden aufgebaut".

    Eines davon ist das Health and Care-Lab. Hier sollen neue Modelle für die Betreuung von pflegebedürftigen Menschen entwickelt und die Organisation von Pflegeeinrichtungen erleichtert werden. Technische Lösungen können die Sicherheit von älteren und pflegebedürftigen Menschen erhöhen, ohne ihre Autonomie einzuschränken: Im Pflegeheim der nächsten Generation mit seinen vernetzten Raumsystemen lassen sich zum Beispiel Notfälle automatisch erkennen und das Personal kann schnell reagieren. "Die Idee geht aber darüber hinaus - Sensoren im Pflegezimmer sollen automatisch elektronische Daten liefern, die das Erstellen einer Pflegedokumentation unterstützen. Das brächte enorme Einsparpotenziale an Zeit und Geld, was wiederum den Patienten zugute kommt", erläutert Wolfgang Meyer von der ambient assisted living GmbH. Wie das bei den Patienten und Patientinnen ankommt und welche Maßnahmen das Pflegepersonal entlasten, wird mit Hilfe der Beteiligten immer wieder analysiert. Zudem präsentiert der Showcase "Pflege 2020" des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zur Eröffnung eine Lebensumgebung für ältere Menschen, die Teilhabe, Autonomie und Sicherheit ermöglicht.

    Die anderen beiden Themen, das NextHotel- und das OfficeLab, werden vom IAO koordiniert und in enger Zusammenarbeit mit den Partnern Lindner Hotels und T-Systems umgesetzt. Um nicht an den Bedürfnissen der Nutzer vorbei zu entwickeln, prüfen Testpersonen der inHaus-Anwendungspartner regelmäßig, wie alltagstauglich die Konzepte sind und wie sie sich vermarkten lassen.

    "Innovationen bei Gebäuden haben sich in den vergangenen Dekaden bei weitem nicht so dynamisch entwickelt wie in anderen Branchen, mal abgesehen von den schicken Glasfassaden. Innovationsschübe - denken wir an die Informationstechnik oder die Biotechnologie - haben hier noch nicht stattgefunden. Doch dies wird sich jetzt massiv ändern. Die Energiekrise, die globale Erderwärmung aber vor allem neue Anforderungen an eine flexible Nutzung werden einen massiven Innovationswettbewerb induzieren, hierzulande und im weltweiten Maßstab. Ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltige Gebäude zum Leben und Arbeiten zu realisieren, das ist die Herausforderung an alle Beteiligten", sagt Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.

    Die Pläne und Ideen der neun beteiligten Fraunhofer-Institute sowie der zur Zeit rund 60 Partner aus der Wirtschaft betreffen sehr unterschiedliche Bereiche. Es eint sie das Ziel, in dieser Forschungsplattform wirtschaftliche und umweltfreundliche Gewerbeimmobilien zu gestalten. Begonnen bei Bau- und Bauplanung über Materialforschung und Gebäudebetrieb bis hin zu den unterschiedlichen Nutzungen. "Die hier realisierten visionären Konzepte der Fraunhofer-Forscher und Wirtschaftspartner werden Bauprodukte- und -prozesse sowie die Gebäudenutzung signifikant verändern," so Prof. Klaus Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer-Insituts für Bauphysik IBP. "Dieses Zukunftsmodell bietet die große Chance, das Lebensumfeld des Menschen unmittelbar positiv zu beeinflussen und zu verbessern."

    Das Land Nordrhein-Westfalen profitiert bereits: "Erkenntnisse aus dem Projekt inHaus2 hinsichtlich der Senkung des Energieverbrauchs in Bürogebäuden flossen in die Realisierung des Neubaus des Landesamts für Datenverarbeitung und Statistik ein. Das inHaus2 ist damit schon jetzt die Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte", so Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart.

    Bis Ende 2011 ist ein Forschungsprogramm von etwa 27 Mio Euro geplant. Dreiviertel der etwa 9 Mio Euro Investitionsmittel für die inHaus2-Forschungsanlage steuern die EU und das Land Nordrhein-Westfahlen bei, aber auch der Bund, die Stadt Duisburg und die Fraunhofer-Gesellschaft fördern inHaus2. Die Wirtschaftspartner und andere öffentliche Förderprojekte sollen zu je 50 Prozent die Kosten des inHaus2-Forschungsprogramms decken. Das sich die gemeinsamen Aktivitäten lohnen, zeigen erste Ergebnisse: Zum Beispiel die hier entwickelten und getesteten Komponenten rund um die intelligente Baustelle. Das reicht vom elektronischen Lieferschein, über RFID-Waren-Leseschleusen für Liefer-LKW, das Baustellenportal bis hin zur digitalen Gebäudeakte. Die Partner HOCHTIEF AG und T-Systems setzen die Ergebnisse schon auf der nächsten Großbaustelle um: der Elbphilharmonie in Hamburg.

    Beteiligte Fraunhofer-Institute für
    Mikroelektronische Schaltungen IMS
    Bauphysik IBP
    Software und Systemtechnik ISST
    Digitale Medientechnologie IDMT
    Solare Energiesysteme ISE
    Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
    Produktionstechnik und Automatisierung IPA
    Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT
    Materialfluss und Logistik IML

    Wirtschaftspartner (Stand 11/2008)
    Systempartner
    BASF SE
    Henkel KGaA
    HOCHTIEF AG
    Josef Gartner GmbH
    OSRAM LIGHT CONSULTING GmbH
    SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG
    T-Systems
    Xella International GmbH

    Komponentenpartner
    AppliedSensor GmbH
    Bene Deutschland GmbH
    Berker GmbH & Co. KG
    caverion GmbH
    CENO Membrane Technology GmbH
    curveLED GmbH
    Deutsches Kupferinstitut Berufsverband
    DORMA GmbH + Co. KG
    e:cue GmbH & Co. KG
    EBV Elektronik GmbH & Co. KG
    Elabo GmbH
    ESYLUX GmbH
    Gesellschaft für audiovisuelle Erlebnisse mbH
    HAFI Beschläge GmbH
    Hager Tehalit Vertriebs GmbH
    HANSA Metallwerke AG
    Intermundien GmbH
    KERMI GmbH
    Kieback&Peter GmbH & Co KG
    Klafs GmbH & Co. KG
    KRANTZ KOMPONENTEN caverion GmbH
    Lancom Systems GmbH
    LightLife
    Mauser Einrichtungssysteme GmbH&KoKG
    Menerga Apparatebau GmbH
    MLR System GmbH
    OBO BETTERMANN GmbH & Co. KG
    Odenwald OWA Faserplattenwerk GmbH
    Planet Digital GmbH & Co KG
    protel hotelsoftware GmbH (über Fraunhofer IAO)
    Ratioplast-Optoelectronics GmbH
    scemtec automation GmbH
    Schindler Lifts. Ltd.
    UNIPOR-Ziegel Marketing GmbH
    Vaillant GmbH
    VESTAMATIC GmbH
    Viega GmbH & Co. KG
    Villeroy & Boch AG
    Wilo AG
    WINI Büromöbel Georg Schmidt GmbH & Co KG
    Wirtschaftsbetriebe Duisburg - AöR
    Wolf Heiztechnik GmbH
    Zent-Frenger Gesellschaft für Gebäudetechnik mbH

    Anwendungspartner
    ambient assisted living GmbH
    Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
    DüsseldorfCongress Veranstaltungsgesellschaft mbH
    Lindner Hotels AG

    Beistellungspartner
    ad notam GmbH, Baulmann Leuchten, bimos-Sitztechnik, BRUCK GmbH & Co.KG, Crestron Germany GmbH, Deckendesign Redmer, Dometic GmbH, Drumm & Partner, Facet, FBF bed&more, FEIG ELECTRONIC GmbH, Freudenberg Bausysteme KG, Future-Shape GmbH, Geohaus Meßbild Engineering & Control GmbH, GP Acoustics GmbH, inHaus GmbH, Markus-Diedenhofen, Media Agentur Kepnik, nora systems GmbH. Rosink GmbH, Shure Distribution GmbH, Starmix, Stockheim GmbH & Co. KG, Stockmanns GmbH & Co. KG, t+t netcom, TOMBUSCH & BRUMANN, Vorwerk & Co. Teppichwerke GmbH & Co. KG


    Weitere Informationen:

    http://www.fraunhofer.de/presse/presseinformationen/2008/11/Presseinformation051... Ansprechpartner


    Bilder

    Das neue inHaus2 in Duisburg. Hier arbeiten Fraunhofer-Forscher und Partner aus der Wirtschaft an zukunftsweisenden Raumkonzepten für Hotels, Büros oder Alten- und Pflegeheime.
    Das neue inHaus2 in Duisburg. Hier arbeiten Fraunhofer-Forscher und Partner aus der Wirtschaft an zu ...
    © Fraunhofer / Guido Erbring
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Energie, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Das neue inHaus2 in Duisburg. Hier arbeiten Fraunhofer-Forscher und Partner aus der Wirtschaft an zukunftsweisenden Raumkonzepten für Hotels, Büros oder Alten- und Pflegeheime.


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