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07.11.2008 15:53

Fachtagung zum Talentmanagement als Top-Thema in der Personalentwicklung

Vanessa K. Kristahn Hochschulmarketing
Fachhochschule des Mittelstands (FHM)

    Bielefeld, 07. November 2008. Personalverantwortliche, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bereich Personalrecruiting sowie aus der Personal- oder Organisationsentwicklung mittelständischer Unternehmen der Region trafen sich am 04. November 2008 bei einer Fachtagung der staatlich anerkannten, privaten Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Bielefeld. "Talentmanagement - Mitarbeiter finden, entwickeln & binden" lautete der Titel einer Fachtagung, bei der sich die Unternehmen anhand von Fachvorträgen und Praxisbeispielen über das Thema Talentmanagement informierten und mit Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten.

    Talentmanagement heißt die neue Personalstrategie vieler Großunternehmen im globalen, sich ständig verschärfenden "War for Talents". Doch insbesondere für Mittelständler, deren Bekanntheitsgrad als Arbeitgeber häufig geringer ist, ist ein systematisches Talentmanagement in Zeiten des zunehmend spürbaren Fachkräftemangels von zentraler Bedeutung. Welche Aktivitäten in diesem Zusammenhang sinnvoll sind, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der FHM-Fachtagung von den zahlreichen Referenten erfahren. Die Beiträge stellten sowohl ganzheitliche Ansätze als auch Teilaspekte vor, so dass auch für kleinere Unternehmen interessante Anregungen dabei waren.

    "Talentmanagement hängt in hohem Maße davon ab, was man unter 'Talent' versteht und welche Art von Talenten ein Unternehmen benötigt und fördern sollte", betonte Prof. Dr. Niclas Schaper, Fakultät für Psychologie an der Universität Paderborn. Beim Talentmanagement gehe es daher nicht so sehr um die Rekrutierung von High Potentials. Vielmehr gelte es, eine Kompetenzmanagementstrategie für besonders wichtige Positionen im Unternehmen zu entwickeln und optimale Rahmenbedingungen zur Talententfaltung zu schaffen.

    Neben Prof. Schaper übernahmen Stefan Ortmann, ISB Information und Kommunikation aus Paderborn, und Dr. Petra Köppel, Project Manager im Programm Unternehmenskultur in der Globalisierung bei der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh, bei der Fachtagung der FHM Bielefeld die theoretische Einführung in das Thema Talentmanagement. "Eine kulturell vielfältige Belegschaft birgt Potenziale, die noch viel zu wenig genutzt werden. Kreativität, die Entwicklung interkultureller Kompetenz und die Verbesserung der Kundenorientierung sind zentrale Synergien, die entstehen, wenn Mitarbeiter verschiedener Hintergründe konstruktiv zusammenarbeiten", erläuterte Köppel. "41% der deutschen Unternehmen geben an, dass kulturelle Vielfalt zum Unternehmensgewinn führt, 72% behaupten sogar, Kundenzufriedenheit damit steigern zu können", so Köppel weiter.

    Darüber hinaus standen sowohl Praxisberichte aus mittelständischen Unternehmen als auch aus der Beraterperspektive auf dem Tagungsprogramm: "Schlagworte wie 'demographische Entwicklung', 'Fachkräftemangel', 'Internationalisierung' und 'Komplexität' haben Talentmanagement in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Personalarbeit bei Miele gerückt. Wir sind ein stark innovatives Unternehmen mit qualitativ hochwertigen Produkten - diesen Anspruch verfolgen wir ebenso innerhalb der Personalentwicklung", berichtete beispielsweise Sabine Kumlehn, Leiterin Personalentwicklung bei der Miele & Cie. KG in Gütersloh. Konkret bedeutete dies, durch eine gezielte Personal- und Potenzialauswahl Talente zu finden, sie anhand eines speziell definierten "Miele-Kompetenzmodells" an zukünftige Herausforderungen heranzuführen und durch maßgeschneiderte Entwicklungsmaßnahmen, wie bedarfsorientierte Weiterbildungen, Angebote zum Selbstlernen oder Mentoring individuell sowie systematisch zu fördern und an Miele zu binden, so Kumlehn.

    Experten aus dem Personal-Consulting gingen in ihrer Einschätzung sogar noch einen Schritt weiter: "Talentmanagement ist eine strategische Führungsaufgabe. Sie erfordert eine Kultur des Lernens und der Förderung. Erst wenn das Management mit im Boot sitzt, wird Talentmanagement das Ziel einer langfristigen Nachwuchssicherung erfüllen können", zeigte sich Annet Burger, Associate bei Reflacta/CeKom-Brandenburg in Berlin, überzeugt.

    Doch Talentmanagement wird nicht nur in Unternehmen praktiziert. "An der FHM beschäftigen wir uns jeden Tag mit Talentmanagement", unterstrich Prof. Dr. Gerhard Klippstein, Rektor der Fachhochschule des Mittelstands (FHM). "Die mittelständische Wirtschaft verlangt hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte und genau diese wollen wir an unserer Fachhochschule hervorbringen. Schon im Rahmen des Auswahlprozesses nutzen wir daher ein Kompetenzanalyseverfahren und entwickeln die Kompetenzen unserer Studierenden im Laufe des Studiums systematisch weiter", so Klippstein weiter.

    Die Tagungsteilnehmer waren sich einig, dass Talentmanagement in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Gerade mittelständische Unternehmen, so die einhellige Meinung, müssen sich in der nächsten Zeit positionieren, um weiterhin gute Fach- und Führungskräfte ins Unternehmen zu bekommen. Insbesondere die bessere Kenntnis und Nutzung von Talenten ebenso wie die enge Verknüpfung von Personalrecruitment, Personalentwicklung und Organisationsentwicklung scheint für ein erfolgreiches Talentmanagement wichtig zu sein. Zu kontroversen Diskussionen kam es, inwieweit es nötig ist, einen ganzheitlichen Talentmanagementansatz zu implementieren.

    Über die Fachhochschule des Mittelstands (FHM):
    Die staatlich anerkannte, private Fachhochschule des Mittelstands (FHM) wurde im Jahr 2000 vom Mittelstand für den Mittelstand gegründet. Ziel ist die praxisnahe Qualifizierung von Fach- und Führungskräften mit betriebswirtschaftlichem Know-how für die mittelständische Wirtschaft. In enger Zusammenarbeit mit Unternehmen, Verbänden und öffentlichen Einrichtungen entwickelt und realisiert die FHM in diesem Sinne wissenschaftlich fundierte Studien- und Weiterbildungsangebote sowie Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Das Studienangebot umfasst staatlich und international anerkannte Bachelor- und Master-Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft, Medien, Kommunikation und Gesundheit. Das Studienkonzept der FHM beinhaltet eine hohe Berufsorientierung, eine individuelle Betreuung und kleine Studiengruppen. Weitere Schwerpunkte setzt die FHM mit ihren Instituten in der wissenschaftlichen Weiterbildung sowie in den Bereichen Wirtschaftsförderung, Existenzgründung und Unternehmensnachfolge im In- und Ausland.

    Pressekontakt:
    Vanessa K. Kristahn
    Fon: 05 21. 9 66 55-222
    Mail: kristahn@fhm-mittelstand.de

    Fachhochschule des Mittelstands (FHM) Bielefeld gGmbH
    Ravensberger Straße 10 G, 33602 Bielefeld
    Geschäftsführer: Prof. Dr. Richard Merk,
    eingetragen im Handelsregister beim Amtsgericht Bielefeld
    HR-Nr.: 36858


    Weitere Informationen:

    http://www.fhm-mittelstand.de/talentmanagement.html - Website zur Fachtagung Talentmanagement


    Bilder

    Insbesondere im Mittelstand soll Talentmanagement vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels künftig an Bedeutung gewinnen. V.l.n.r.: Stephan B. Breitfeld (Geschäftsführer Ising International Consulting, Frankfurt am Main), Dr. Helmut Ross (Partner Ising International Consulting, Frankfurt am Main), Dr. Petra Köppel (Project Manager im Programm Unternehmenskultur in der Globalisierung bei der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh), Andrea Weitz (Leiterin des FHM-Kompetenzzentrums an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM), Bielefeld), Stefan Ortmann (Geschäftsführer ISB Information und Kommunikation, Paderborn), Nicole Vegelahn (Personalentwicklung und HR-Management bei Holter Regelarmaturen, Schloss Holte-Stukenbrock), Prof. Dr. Niclas Schaper (Fakultät für Psychologie der Universität Paderborn), Katrin Ruhnau (Personalentwicklung Miele & Cie. KG, Gütersloh) und Jens Plinke (Senior Berater bei Terra Personalmarketing, einem Unternehmen der Kienbaum Gruppe, Gummersbach).
    Insbesondere im Mittelstand soll Talentmanagement vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemang ...
    Foto: FHM Bielefeld
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Insbesondere im Mittelstand soll Talentmanagement vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels künftig an Bedeutung gewinnen. V.l.n.r.: Stephan B. Breitfeld (Geschäftsführer Ising International Consulting, Frankfurt am Main), Dr. Helmut Ross (Partner Ising International Consulting, Frankfurt am Main), Dr. Petra Köppel (Project Manager im Programm Unternehmenskultur in der Globalisierung bei der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh), Andrea Weitz (Leiterin des FHM-Kompetenzzentrums an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM), Bielefeld), Stefan Ortmann (Geschäftsführer ISB Information und Kommunikation, Paderborn), Nicole Vegelahn (Personalentwicklung und HR-Management bei Holter Regelarmaturen, Schloss Holte-Stukenbrock), Prof. Dr. Niclas Schaper (Fakultät für Psychologie der Universität Paderborn), Katrin Ruhnau (Personalentwicklung Miele & Cie. KG, Gütersloh) und Jens Plinke (Senior Berater bei Terra Personalmarketing, einem Unternehmen der Kienbaum Gruppe, Gummersbach).


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