Mit der Besteuerung von Konzernen in Europa befasst sich ein Forschungsprojekt an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität: Im Mittelpunkt steht dabei das neuentwickelte Konzept einer einheitlichen konsolidierten Bemessungsgrundlage für grenzüberschreitend tätige Konzerne in der Europäischen Union (EU). In einer Wirkungsanalyse soll mit Hilfe von Simulationsrechnungen untersucht werden, welche Auswirkungen ein Wechsel des Besteuerungssystems auf die zwischenstaatliche Verteilung des Steueraufkommens haben wird und welche Steuerbelastungen damit für die Unternehmen verbunden sind.
Pressemitteilung
Göttingen, 11. November 2008 / Nr. 249/2008
Neues Konzept zur Besteuerung von Konzernen in der Europäischen Union
Göttinger Wirtschaftswissenschaftler untersuchen Steueraufkommen und Steuerbelastung
(pug) Mit der Besteuerung von Konzernen in Europa befasst sich ein Forschungsprojekt an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität: Im Mittelpunkt steht dabei das neuentwickelte Konzept einer einheitlichen konsolidierten Bemessungsgrundlage für grenzüberschreitend tätige Konzerne in der Europäischen Union (EU). In einer Wirkungsanalyse soll mit Hilfe von Simulationsrechnungen untersucht werden, welche Auswirkungen ein Wechsel des Besteuerungssystems auf die zwischenstaatliche Verteilung des Steueraufkommens haben wird und welche Steuerbelastungen damit für die Unternehmen verbunden sind. Für diesen zweiten Projektabschnitt, der in Göttingen unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Oestreicher durchgeführt wird, stellt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) über einen Zeitraum von zwei Jahren Mittel in Höhe von insgesamt rund 300.000 Euro zur Verfügung. Kooperationspartner sind Wissenschaftler der Universität Mannheim und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung.
Das deutsche Steuersystem kennt wie auch das Steuerrecht der europäischen Nachbarn keine eigenständige Konzernbesteuerung. So werden die einzelnen Unternehmen nach unterschiedlichen Regelungen separat besteuert. Nach Angaben von Prof. Oestreicher behindert das Nebeneinander der unterschiedlichen Systeme eine grenzüberschreitende Geschäftstätigkeit und verzerrt Standort-, Investitions- und Finanzierungsentscheidungen. Die Europäische Kommission hat daher vorgeschlagen, die Besteuerung auf einer konsolidierten Basis durchzuführen. Dazu werden die auf der Ebene der einzelnen Konzernunternehmen ermittelten Gewinne zu einem Konzerngewinn zusammengefasst und anschließend auf die beteiligten Unternehmen verteilt. Das Forschungsprojekt zu diesem neuen Besteuerungssystem wird seit 2005 durchgeführt. Weitere Informationen zu dem Vorhaben können im Internet unter der Adresse http://www.uni-goettingen.de/de/94587.html abgerufen werden.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Andreas Oestreicher
Georg-August-Universität Göttingen
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-7308, Fax (0551) 39-7874
e-mail: andreas.oestreicher@uni-goettingen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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