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26.11.2008 10:28

Nur jeder Dritte unter 30 schafft den Ausstieg aus Hartz IV

Wolfgang Braun Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Rund 40 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren, die im Januar 2005 Arbeitslosengeld II bezogen, waren bis Ende 2006 durchgehend auf diese Leistung angewiesen. Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Rund 60 Prozent der jungen Arbeitslosengeld-II-Bezieher konnten innerhalb des Beobachtungszeitraums von zwei Jahren ihre Hilfebedürftigkeit überwinden. Doch fast die Hälfte dieser Gruppe hat im selben Zeitraum zumindest vorübergehend erneut Arbeitslosengeld II in Anspruch nehmen müssen. Nur ein Drittel der jungen Erwachsenen hat in den zwei Jahren den Ausstieg aus der Hilfebedürftigkeit dauerhaft geschafft.

    "Die Ergebnisse verweisen auf ein hohes Risiko für die jungen Erwachsenen, dass sich ihr Hilfebezug verfestigt", warnt die Autorin der Studie Brigitte Schels. Armutserfahrungen in dieser Lebensphase werden in der Sozialforschung als besonders gravierend angesehen. Vor allem längerfristige finanzielle Notlagen können die Entwicklungsmöglichkeiten von jungen Menschen nachhaltig einschränken und zu weiteren Schwierigkeiten im späteren Alter führen.

    Besonders gefährdet sind Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose

    Im Jahresdurchschnitt 2007 bezogen 1,35 Millionen Personen zwischen 18 und 29 Jahren Arbeitslosengeld II. Ein Teil ist aus alterstypischen Gründen nur zeitweise von Armut betroffen. Diese vorübergehende Bedürftigkeit kann zum Beispiel auftreten, wenn die Ausbildung noch andauert oder junge Erwachsene eine Familie gründen und ihr Einkommen noch nicht für den Lebensunterhalt ausreicht.

    Das deutlich größere Problem sei jedoch Bedürftigkeit aufgrund geringer Qualifizierung und Langzeitarbeitslosigkeit, so die IAB-Studie. "Hiervon betroffene junge Erwachsene tragen ein hohes Risiko, dass sie keinen dauerhaften Zugang zum Erwerbsleben finden", schreibt IAB-Forscherin Schels. Hier seien eine intensive Beratung und vor allem zielgerichtete Qualifizierungsmaßnahmen erforderlich.

    Die IAB-Studie steht im Internet unter http://doku.iab.de/kurzber/2008/kb2208.pdf zum kostenlosen Download bereit.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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