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26.11.2008 10:15

Neue Skala erhebt Wertvorstellungen zur Nachhaltigkeit

Petra Mader Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Ökonomik

    Nachhaltiges Handeln ist in den unterschiedlichsten Lebensbereichen zur einem zentralen Ziel geworden. Verhalten aber wird von Einstellungen beeinflusst, denen wiederum Wertvorstellungen zugrunde liegen. Nun hat eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern, zu denen auch Dr. Dr. Holger Patzelt vom Jenaer Max-Planck-Institut für Ökonomik gehört, ein methodisch gesichertes Messinstrument zur Erhebung grundlegender Wertvorstellungen zu nachhaltiger Entwicklung vorgelegt.

    "Grundsätzlich wollen wir die Frage beantworten, ob Unternehmertum zu mehr Nachhaltigkeit beitragen kann," berichtet Patzelt. "Dazu orientieren wir uns an den Vorgaben der Vereinten Nationen (UNO)." Diese haben eine Gruppe von fundamentalen Werten bestimmt, die sie für nachhaltige Entwicklung im 21. Jahrhundert für zentral halten - namentlich "Freiheit, Gleichheit, Solidarität, Toleranz, Respekt vor der Natur, und geteilte Verantwortlichkeit".

    Die jeweilige Ausprägung dieser Werte beeinflusst gezeigtes Verhalten - wer also mehr nachhaltiges Handeln erreichen will, muss entsprechende Wertvorstellungen vermitteln. "Bislang fehlte uns jedoch ein geeignetes Messinstrument, mit dem die von der UN postulierten und definierten Werte in konkretem Bezug auf ihre Bedeutung für nachhaltiges Handeln überhaupt erfasst werden können - also haben wir selbst eines entwickelt," berichtet Patzelt.

    Die beschriebene Lücke füllen Holger Patzelt vom Jenaer Max-Planck-Institut und seine Kollegen an der amerikanischen Indiana University mit einer methodisch gesicherten Skala zur Erfassung der sechs von der UNO bestimmten Werte, der "Sustainable Development Values Scale (SDV Scale)". Für jeden Wert wurde mittels statistischer Verfahren eine Gruppe von Fragen identifiziert, die valide und reliable Aussagen über die individuelle Wertvorstellung erlauben.

    Das Messinstrument eröffnet Wissenschaftlern eine ganze Reihe neuer Forschungsmöglichkeiten. Denkbar sind beispielsweise Untersuchungen zu regionalen und kulturellen Unterschieden oder auch Studien hinsichtlich des Zusammenhanges von Wertvorstellungen und Verhalten. So erforscht das Team um Holger Patzelt aktuell, welche Wertvorstellungen zum Engagement in nachhaltigen Geschäftsfeldern führen, etwa im Bereich erneuerbarer Energien. Das neu entwickelte Messinstrument eröffnet damit am Max-Planck-Institut für Ökonomik das Forschungsprojekt "Nachhaltigkeit und Unternehmertum / Sustainable Entrepreneurship".

    Originalveröffentlichung: "Measuring the values that underlie sustainable development: the development of a valid scale"
    Journal of Economic Psychology (2008)
    doi: 10.1016/j.joep.2008.08.003

    Das Max-Planck-Institut für Ökonomik in Jena beschäftigt sich mit einem breiten Spektrum von Fragen des wirtschaftlichen Wandels insgesamt, der experimentellen Ökonomik sowie des unternehmerischen Verhaltens (http://www.econ.mpg.de).

    Dr. Dr. Holger Patzelt ist seit Frühjahr 2008 Stellvertretender Direktor der Entrepreneurship, Growth, and Public Policy Gruppe am Max-Planck-Institut für Ökonomik.

    Weitere Informationen erhalten Sie von:

    Dr. Dr. Holger Patzelt
    Max-Planck-Institut für Ökonomik
    Kahlaische Straße 10
    07743 Jena
    Telefon: +49 - 3641 - 686 726
    Fax: +49 - 3641 - 686 710
    e-mail: patzelt@econ.mpg.de

    Stephan Schütze, Petra Mader
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Max-Planck-Institut für Ökonomik
    Kahlaische Straße 10
    07743 Jena
    Telefon: +49 - 3641 - 686 950, -960
    Fax: +49 - 3641 - 686 710
    e-mail: pr@econ.mpg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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