Nach einer längeren Vorbereitungsphase haben sich am 11. April 2008 die asien- und orientbezogenen Regionalwissenschaften sowie das Institut für Ethnologie zum Asien-Orient-Institut (Institute of Asian and Oriental Studies / AOI) zusammengeschlossen. Am kommenden Freitag, dem 5. Dezember findet eine Vortragsveranstaltung anlässlich der Gründung des Asien-Orient-Instituts (AOI) um 17 Uhr in der Schlosskapelle Hohentübingen statt.
Programm:
Grußworte
Prof. Dr. Bernd Engler (Rektor)
Prof. Dr. Jürgen Leonhardt (Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften)
Prof. Dr. Robert Horres (Geschäftsführender Direktor des AOI)
Festvortrag
Prof. Dr. Ulrich J. Schneider, Leipzig: Die Gelehrtenrepublik im Zeitalter des Internet
Podiumsdiskussion
mit Vertreterinnen und Vertretern der einzelnen Abteilungen des AOI
Moderation: Dr. Willi Steul (Stellvertretender Intendant des SWR)
Im Anschluss an die Veranstaltung findet gegen 19:30 Uhr im Rittersaal ein Empfang statt.
Die beteiligten Fächer, die bereits auf eine mehrjährige Zusammenarbeit im Rahmen des Zentrums für Asien- und Orientwissenschaften (Fakultät für Kulturwissenschaften) zurückblicken können, tragen mit dieser Maßnahme den neuen Anforderungen im Kontext der Einführung der BA/MA-Studiengänge sowie aktueller Entwicklungen der Forschungsbedingungen in den Asien- und Orientwissenschaften Rechnung. Dabei steht das Asien-Orient-Institut für ein integriertes "Asien-Orient-Konzept" der Universität Tübingen, welches den Gegenstandsbereich dieser Fachwissenschaften noch deutlicher als bisher in den Horizont der universitären Gesamtplanungen einfügen und zu einem künftigen Schwerpunkt der Universität machen wird.
Der asiatisch-orientalische Raum, d.h. diejenigen Regionen, die auch als Naher, Mittlerer und Ferner Osten bezeichnet werden, zeichnet sich derzeit durch ein Höchstmaß an wirtschaftlicher, politischer, gesellschaftlicher wie auch kultureller Dynamik aus, die sich jedoch nicht nur in ökonomischen Zuwachsraten, sondern ebenso in mannigfaltigen kulturellen Kon-fliktfeldern manifestiert. Zu Analyse und Erklärung dieser Prozesse, die oftmals auch einen direkten Einfluss auf die gesellschaftlichen Gegebenheiten Europas ausüben, bedarf es dringlich umfassend ausgebildeter Experten auf allen asien- und orientwissenschaftlichen Gebieten, deren fundiertes Wissen vor allem in interkulturellen Kontaktsituationen unerlässlich ist. Nur wenige Universitäten in Europa verfügen jedoch über ein angemessenes Spektrum an relevanten Fachwissenschaften. Tübingen gehört zweifellos zu diesem kleinen Kreis besonders profilierter asien- und orientwissenschaftlicher Standorte. Darüber hinaus rundet die Ethnologie als systematische, wie in Tübingen auf Länder und Kulturen des Orients und Asiens fokussierte, Wissenschaft den Verbund der vorwiegend regionalwissenschaftlich ausgerichteten Fächer in idealer Weise ab.
Das neue Asien-Orient-Institut der Eberhard-Karls-Universität Tübingen gliedert sich in fünf Abteilungen:
1. Abteilung für Ethnologie / Department of Cultural Anthropology
2. Abteilung für Indologie und Vergleichende Religionswissenschaft / Department of Indology and Comparative Religion
3. Abteilung für Japanologie / Department of Japanese Studies
4. Abteilung für Orient- und Islamwissenschaft / Department of Oriental and Islamic Studies
5. Abteilung für Sinologie und Koreanistik / Department of Chinese and Korean Studies
Sektion Koreanistik / Korean Studies Section
Sektion Sinologie / Chinese Studies Section
Mit der Gründung des Asien-Orient-Instituts haben die Asien- und Orientwissenschaften der Universität ein deutlich sichtbares Signal zur vertieften inhaltlichen Zusammenarbeit in Forschung und Lehre gesetzt. Die Planungen umfassen auch eine räumliche Zusammenlegung der einzelnen, bisher über die Stadt verstreuten Institute (zur gemeinsamen Nutzung von Bibliotheks- und anderen Ressourcen) - vorgesehen im Projekt Campus 2020. Es wird weiterhin ein Ausbau der Bereiche Modernes Korea, Modernes Indien und Politik des Vorderen Orients betrieben. Hierdurch wird nicht nur der besonderen wirtschaftlichen wie politischen Dynamik dieser Regionen Rechnung getragen, sondern auch der Rang dieser Länder als bedeutender Kulturregionen erfährt eine vertiefte wissenschaftliche Würdigung.
Dass der gesamte asiatisch-orientalische Raum aus wirtschaftlichen, politischen und kulturellen (z.B. religiösen) Gründen von höchster Relevanz auch für die europäische Gegenwart ist, bedarf keiner weiteren Erläuterung - zu offensichtlich sind die Verflechtungen zwischen "Orient und Okzident" unter den Bedingungen der Globalisierung. Die Universität Tübingen hat deswegen die Forschung und Lehre im Bereich der Asien- und Orientwissenschaften zu einem ihrer Schwerpunkt- und Ausbauprogramme erklärt.
Kontakt:
Dr. Heike Moser (Wissenschaftliche Koordinatorin)
Tel.: 07071-2974005
heike.moser@uni-tuebingen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur, Wirtschaft
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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