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11.12.2008 13:02

Grünes Konjunkturprogramm dient deutscher und europäischer Industrie um Technologieführerschaft langfristig auszubauen

Dino Trescher Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI)

    Ein Fünftel Energie aus regenerativen Quellen bis 2020, lautet die Empfehlung des Fraunhofer ISI in Studien für die EU-Kommission. Dieses Ziel steht nun mit der EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien vor der Umsetzung. Im Rahmen des Energie- und Klimapakets der EU sind der Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Emissionshandel verknüpft. Der endgültige Beschluss soll heute beim Treffen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel getroffen werden.

    Beim heutigen Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel ist eine Einigung über die Richtlinie für erneuerbare Energien bis zum Jahr 2020 in Reichweite. Damit setzen die Staaten die Empfehlungen der EU Kommission zur Realisierung der "Roadmap für erneuerbare Energien" um. Demnach sollen bis 2020 ein Fünftel der Energie aus regenerativen Quellen gewonnen werden. Hierfür hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung errechnet, dass das 20-Prozent-Ziel für die Endenergiebereitstellung von Strom, Wärme und Biotreibstoff realistisch ist. Pro Jahr könnten somit 700 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Gleichzeitig würden die EU-Länder 250 Millionen Tonnen Erdöleinheiten weniger an fossilen Brennstoffen verbrauchen. Damit erhöhen sie ihre Versorgungssicherheit deutlich und erhöhen den Anteil heimischer Energieträger im Energiemix. Kommt es zum Beschluss des Energie- und Klimapakets, wird die Richtlinie zur ersten Europäischen Gesetzgebung im Bereich der Erneuerbaren Energien mit bindenden Zielen. Damit kann sie neben der Reduktion der Treibhausgasemissionen und der starken Verringerung der Abhängigkeit von Energieimporten auch zur Entstehung wettbewerbsfähiger Industrien und neuer Jobs beitragen.

    Die Richtlinie enthält genaue Ziele für jedes der 27 EU-Länder. Danach müs-sen die Staaten ihren Anteil erneuerbarer Energien am Endenergie-verbrauch um durchschnittlich 11% steigern, wobei eine Kopplung der Länderziele an deren Bruttoinlandsprodukt eine faire Verteilung der An-strengungen bewirken soll. Um einen an die natürliche Ressourcenverfüg-barkeit der Mitgliedsstaaten angepassten Ausbau zu erreichen, werden so genannte Flexibilitätsmechanismen zwischen den Staaten eingeführt. Hier-für hat das Fraunhofer ISI im Auftrag des EU Parlaments und der deutschen Bundesregierung wesentliche Vorschläge erarbeitet. Beim Handel mit "grü-nen" Energien standen zwei Alternativen zur Auswahl: Flexibilität auf Staa-ten- oder Unternehmensebene.

    Dr. Mario Ragwitz, Geschäftsfeldleiter Erneuerbare Energien erklärt: "Der Handel auf Staatenebene sichert das Primat der Politik, und stärkt damit die Zukunftsfähigkeit der Förderinstrumente für erneuerbare Energien. Damit wird ein kosteneffizienter Ausbau erneuerbarer Energien ermöglicht, ohne beispielsweise das in Deutschland erfolgreiche Erneuerbaren Energiengesetz zu gefährden."
    In einem Vorgängerprojekt hat das Fraunhofer ISI bereits nachgewiesen, dass die wirksamsten Fördermaßnahmen - zum Beispiel garantierte Einspei-setarife - meist auch die kostengünstigsten sind. Die deutsche und euro-päische Industrie kann die langfristigen politischen Rahmenbedingun-gen nutzen, um die Technologieführerschaft im Bereich Windenergie, Biomasse und Solarenergie auszubauen; damit ist Europa für die zu erwartende Aufholjagd anderer Nationen, insbesondere auch aus Schwellenländern, gewappnet. Derzeit analysiert das Fraunhofer ISI im Auftrag der Kommission den Einfluss der Erneuerbaren Energien auf Wachstum und Beschäftigung in Europa.

    Studien zur Meldung:
    Ragwitz, M.; Schleich, J.; Huber, C.; Faber, T.; Voogt, M.; Ruijgrok, W.; Bodo, P. (2004): FORRES 2020: Analysis of the renewable energy's evo-lution up to 2020, Final report of the research project FORRES 2020 of the European Commission DGTREN (Tender Nr. TREN/D2/10-2002). http://www.eu.fhg.de/forres/

    Ragwitz, M.; Held, A.; Sensfuss, F.; Huber, C.; Resch, G.; Faber, T., Haas R.; Coenraads, R.; Morotz, A.; Jensen, S.G.; Morthorst, P.E.; Konstanti-naviciute, I.; Heyder, B. (2007): OPTRES - Assessment and optimisation of renewable energy support schemes in the European electricity mar-ket, ISBN 978-3-8167, www.optres.fhg.de.

    Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
    Dr. Mario Ragwitz
    Telefon: 0721 6809 157
    E-Mail: mario.ragwitz@isi.fraunhofer.de

    Pressekontakt:
    Dino Trescher
    Tel.: 0721 6809 247
    E-Mail: dino.trescher@isi.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    http://www.eu.fhg.de/forres/
    http://www.optres.fhg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Meer / Klima, Politik, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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