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16.12.2008 13:58

Großer Fortschritt in der Diagnostik von Prostatakrebs

Dr. Annette Tuffs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg

    Dietmar Hopp Stiftung spendet der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg ein Multifunktions-Ultraschallgerät, das weltweit erstmals bei Prostatakrebs eingesetzt wird

    Klarer Blick auf den Prostatakrebs: Genauere und detailliertere Bilder als herkömmliche Geräte sowie Informationen zu Gewebeeigenschaften liefert an der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg ein neues Hightech-Ultraschallgerät, dessen Finanzierung mit rund 125.000 Euro von der Dietmar Hopp Stiftung unterstützt wird. Das innovative Ultraschall-Gerät Sonoline S2000 von Siemens ist seit Mai 2008 in Betrieb und wird in Heidelberg weltweit erstmals in der urologischen Diagnostik eingesetzt. Die offizielle Übergabe fand am 11. Dezember 2008 statt. "Wir freuen uns, dass das Universitätsklinikum das Ultraschallgerät in dieser Form weltweit erstmalig eingesetzt.", so Katrin Tönshoff, Leiterin der Geschäftsstelle der Dietmar Hopp Stiftung. "Das Universitätsklinikum Heidelberg ist aus unserer Sicht der richtige Partner, um solche Innovationen umzusetzen. Unser Wunsch ist, dass möglichst viele Patienten davon profitieren werden."

    Früherkennung und exakte Diagnose verbessern Chancen

    Prostatakrebs ist der häufigste bösartige Tumor des Mannes, etwa jeder 8. Mann in Deutschland erkrankt im Laufe seines Lebens, rund 14.500 Männer sterben jährlich daran. Da Beschwerden erst in fortgeschrittenen Stadien auftreten, haben sich zum Zeitpunkt der Diagnose häufig bereits Tochtergeschwülste gebildet. Wichtig ist daher die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung sowie eine frühe und exakte Diagnose.

    Das Gerät Sonoline S2000 liefert mehr Informationen als herkömmliche Ultraschall-Untersuchungen und erlaubt eine genauere Diagnose: Die innovative Technologie grenzt unterschiedliche Gewebearten deutlicher voneinander ab und führt Informationen aus mehreren Ultraschallbildern in einem Bild zusammen. Auf diese Weise verbessern sich Qualität und Aussagekraft des Bildes. Gewebe und Tumor können dreidimensional, auch in Echtzeit, dargestellt werden.

    Ultraschallgerät misst Elastizität des Gewebes und errechnet Tumorgröße

    Zusätzlich sind mit dem Multifunktions-Ultraschallgerät elastographische Untersuchungen möglich: Dabei übt der Arzt mit dem Ultraschallkopf einen geringen Druck von außen auf das Organ aus oder erzeugt diesen Druck durch akustische Energie. Da Tumorgewebe fester als das umliegende Prostatagewebe ist, lässt es sich durch den Druck weniger verformen, es ist weniger elastisch. Das Sonoline S2000 registriert mittels Ultraschall die Elastizität des Gewebes, errechnet aus diesen Daten Ort und Ausdehnung des Tumors und stellt diesen mit einer speziellen Bildgebungssoftware dar.

    An der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg unterstützt das S2000 neben der Diagnostik auch die individuell angepasste Therapie: Das präzise Bildmaterial von Ausdehnung und Lage des Tumors erleichtert den Spezialisten zusammen mit den übrigen Tumorparametern, die optimale Therapieform auszuwählen: Dazu gehören an der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg die minimal-invasive Da Vinci Operation, die Behandlung mit hochintensiv fokussiertem Ultraschall (HIFU) oder eine Strahlentherapie (Brachytherapie, externe Bestrahlung). Zudem kann mit dem Sonoline S2000 bei negativer Gewebeprobe, aber nicht ausgeräumtem Tumorverdacht, eine erneute Gewebeprobe diagnostisch und technisch sicher durchgeführt werden.

    Foto:
    (v.l.) Professor Dr. Dietrich von Fournier, wissenschaftlicher Berater der Dietmar Hopp Stiftung, Katrin Tönshoff, Leiterin der Geschäftsstelle der Dietmar Hopp Stiftung und Professor Dr. Markus Hohenfellner, Ärztlicher Direktor der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg neben dem neuen Multifunktions-Ultraschallgerät.
    Foto: Universitätsklinikum Heidelberg

    Dietmar Hopp Stiftung

    Die Dietmar Hopp Stiftung wurde 1995 gegründet, um die Umsetzung gemeinnütziger Projekte in den Bereichen Sport, Bildung, Soziales und Medizin zu ermöglichen. Ihr Vermögen besteht aus SAP-Aktien, die Dietmar Hopp aus seinem privaten Besitz eingebracht hat. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung, die zu den größten Europas zählt, fast 200 Millionen Euro ausgeschüttet (Stand Dez 2008). Der Schwerpunkt des Förderprogramms liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar, mit der sich der Stifter besonders verbunden fühlt. Die Dietmar Hopp Stiftung ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen und in der Sportregion Rhein-Neckar e.V. Anträge aus den jeweiligen Bereichen nimmt die Geschäftsstelle in St. Leon-Rot entgegen. Die Förderkriterien können auf den Internetseiten der Stiftung heruntergeladen werden. www.dietmar-hopp-stiftung.de

    Dietmar Hopp Stiftung
    Raiffeisenring 51
    68789 St. Leon-Rot
    T: 06227 8608550
    F: 06227 8608571
    info@dietmar-hopp-stiftung.de

    Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg:
    Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

    Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland. Die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit 1.600 Betten werden jährlich rund 860.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.100 angehende Ärzte in Heidelberg; der Reformstudiengang Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


    Bilder

    (v.l.) Professor Dr. Dietrich von Fournier, wissenschaftlicher Berater der Dietmar Hopp Stiftung, Katrin Tönshoff, Leiterin der Geschäftsstelle der Dietmar Hopp Stiftung und Professor Dr. Markus Hohenfellner, Ärztlicher Direktor der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg neben dem neuen Multifunktions-Ultraschallgerät.
    (v.l.) Professor Dr. Dietrich von Fournier, wissenschaftlicher Berater der Dietmar Hopp Stiftung, Ka ...
    Foto: Universitätsklinikum Heidelberg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

    (v.l.) Professor Dr. Dietrich von Fournier, wissenschaftlicher Berater der Dietmar Hopp Stiftung, Katrin Tönshoff, Leiterin der Geschäftsstelle der Dietmar Hopp Stiftung und Professor Dr. Markus Hohenfellner, Ärztlicher Direktor der Urologischen Universitätsklinik Heidelberg neben dem neuen Multifunktions-Ultraschallgerät.


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