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08.01.2009 14:36

GKSS-Wissenschaftler widerlegen Argument der Klimaskeptiker

Dr. Torsten Fischer Pressestelle
GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH

    Die globale Zunahme von wärmeren Jahren ist kein Zufall

    Wissenschaftler des GKSS-Forschungszentrums Geesthacht und der Universität
    Bern haben erstmalig die globale Häufigkeit von überdurchschnittlich
    warmen Jahren zwischen 1880 und 2006 statistisch untersucht. Ihr Ergebnis:
    Die dabei beobachtete Zunahme von warmen Jahren nach 1990 ist kein
    statistischer Zufall. Die Ergebnisse werden jetzt in der Fachzeitschrift
    "Geophysical Research Letters" veröffentlicht.

    Zwischen 1880 und 2006 lag die durchschnittliche globale Jahrestemperatur
    im Mittel bei 15 Grad Celsius. In den Jahren nach 1990 häuften sich Jahre,
    in denen dieser Mittelwert überschritten wurde. Die GKSS-Forscher
    stellten sich die Frage: Ist es purer Zufall, dass die wärmsten 13 Jahre
    nach 1990 gemessen wurden, oder ist diese Häufung beeinflusst?

    Wahrscheinlichkeit wurde berechnet
    Mithilfe der so genannten mathematischen "Monte-Carlo-Simulation" haben
    die Küstenforscher Dr. Eduardo Zorita und Professor Hans von Storch des
    GKSS-Forschungszentrums gemeinsam mit Professor Thomas Stocker der
    Universität Bern berechnet, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass die
    Häufigkeit von warmen Rekordjahren nach 1990 ein Zufall ist, sondern dass
    sie von bestimmten externen Antrieben beeinflusst wird. Dass die 13
    wärmsten Jahre seit 1880 nach 1990 zufällig stattgefunden hätten,
    entspräche einer Wahrscheinlichkeit von nicht mehr als
    1:10 000. Der Faktor 1: 10 000 lässt sich anhand des Glücksspiels "Kopf
    oder Zahl" veranschaulichen: Wären die warmen Rekordjahre purer Zufall
    gewesen, so müsste bei dem Spiel 14mal hintereinander nur Kopf oder nur
    Zahl fallen.

    Klima komplizierter als Spiel
    "Um das Klimasystem und seine Wechselwirkungen zwischen Ozean, Land
    Atmosphäre und menschlicher Aktivität zu verstehen und statistisch zu
    analysieren, reicht der Vergleich mit einem Glücksspiel jedoch nicht mehr
    aus. Die natürliche Abfolge von warmen und kalten Jahren funktioniert
    nicht nach dem einfachen Prinzip "Null oder Eins.", erläutert der
    GKSS-Wissenschaftler Dr. Eduardo Zorita die Herausforderungen seiner
    Berechnungen. Denn das Klimasystem reagiert relativ träge. Ein Beispiel:
    Nach einem warmen Jahr folgen in der Regel weitere milde Jahre, da die
    Ozeane Wärme speichern. Diese natürliche Trägheit musste in die
    Berechnungen einbezogen werden. "Unsere Studie ist rein statistischer
    Natur und kann die Zunahme der warmen Jahre nicht einzelnen Faktoren
    zuschreiben, steht aber in vollem Einklang mit den Ergebnissen des IPCC,
    dass der verstärkte Ausstoß von Treibhausgasen zu einem Großteil für die
    jüngste globale Erwärmung verantwortlich ist", fasst Zorita seine Arbeit
    zusammen.

    Originaltitel der Veröffentlichung:
    Zorita, E., T. F. Stocker, and H. von Storch (2008), How unusual is the
    recent series of warm years?, Geophys. Res. Lett., 35, L24706,
    doi:10.1029/2008GL036228

    Kontakt:
    Dr. Eduardo Zorita
    Institut für Küstenforschung
    GKSS-Forschungszentrum Geesthacht GmbH
    Telefon: +49 (0) 41 52 / 87 - 1856
    Email: eduardo.zorita@gkss.de


    Weitere Informationen:

    http://Link auf Grafik "Globale Erwärmung":
    http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Klimadiagramm_hadley_1850_2008.s...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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