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06.02.2009 12:55

Direkte Hilfen für Kinder in erschöpften Familien

Roland Hahn Pressestelle
Fachhochschule Erfurt

    Ein quartierbezogenes Modell sozialer Unterstützung hat Prof. Dr. Ronald Lutz, Dekan der Fakultät Sozialwesen der FH Erfurt, entwickelt. Es will die Folgen familiärer Armut besonders in von ihm so bezeichneten "erschöpften Familien" bereits ab dem Kleinkindalter präventiv bearbeiten.

    Der Sozialwissenschaftler hatte das Modell kürzlich bei mehreren Vorträgen vorgestellt. Es geht davon aus, dass mit einer sinnvollen und nachhaltigen Vernetzung im Quartier vorhandene Maßnahmen koordiniert und neue entwickelt werden können. Dadurch erhalten zumindest Kindern jene Chancen auf Förderung, die durch die Benachteiligung und die Lebenssituation ihrer Herkunftsfamilien eingeschränkt sind. Insbesondere, wenn Familien materiell und sozial in eine prekäre Lage kommen sind auch öffentliche Erziehung und Verantwortung des Staates gefordert. Speziell die Kommune muss quartiersbezogene Angebote platzieren und vernetzen.
    Das Modell ersetzt nicht die sozialstaatliche Bekämpfung materieller Armut wie etwa mit Hartz IV, die gegenwärtig ohnehin nicht den Bedarf, vor allem nicht den Bedarf von Kindern abdeckt. Erst dadurch entstehen die vielfältigen sozialen Folgen in armen Familien wie die Kinderarmut. Neben Programmen, Beschäftigung und Generierung der Einkommen sieht Professor Lutz Transferleistungen als wichtige sozialpolitische Schritte. So ist eine Kindergrundsicherung notwendig, die sich am tatsächlichen Bedarf orientiert. Zugleich müssen Mindestlöhne festgeschrieben und die Einkommen unterer Lohngruppen auch weiterhin deutlich über der Höhe von Transferleistungen liegen. Zugleich seien sozialarbeiterische Maßnahmen zur Abmilderung der Folgen von Familienarmut erforderlich, denn "Nichts wird gut, wenn man nur mehr Geld gibt".
    Das heißt, neben einer notwendigen Verbesserung der materiellen Lage ist eine Konzentration auf direkte Hilfen erforderlich, die direkt an Kinder gehen und deren Situation verbessern und ihnen Optionen bieten.
    Kontakt: Prof. Dr. Lutz, 0361 6700-531


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    Prof. Dr. Ronald Lutz
    Prof. Dr. Ronald Lutz
    FHE, Hahn
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung, Politik
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Ronald Lutz


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