In den vergangenen Jahren ist das Engagement von Staatsfonds auf den internationalen Kapitalmärkten inklusive Europa gestiegen. Zugleich wird aufgrund der Finanz- und Wirtschaftkrise der Bedarf an ausländischen Investitionen in der Europäischen Union (EU) in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Teile dieser Investitionen werden aus Ländern kommen, deren Rechtssystem weniger liberal ist.
Ein Großteil der europäische Regierungen fürchtet dabei politische Einflussnahme und Marktmissbrauch von außen. Die möglichen Risiken für den europäischen Binnenmarkt analysierte Prof. Lars-Hendrik Röller, Präsident der ESMT European School of Management and Technology, Berlin und ehemaliger Chefökonom der EU-Wettbewerbsbehörde anlässlich eines gemeinsamen Pressefrühstücks mit Dr. Joachim Faber, CEO der Allianz Global Investors und Vorstandsmitglied der Allianz SE. "Die EU braucht eine bessere Koordinierung, um den Binnenmarkt zu schützen und einen protektionistischen Wettlauf der Mitgliedstaaten zu verhindern", sagte Röller. "In den vergangenen Jahren haben sich Staatsfonds im Wert vervierfacht und sie werden demnächst eine Gesamtsumme von 10 Billionen US-Dollar überschreiten", unterstrich er die Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung Europas. Ansätze wie die Santiago Principles des IWF seien zwar ein Schritt in die richtige Richtung, reichen aber nicht aus, um den Interessen Europas gerecht zu werden. Dabei sei es wichtig, sich bei der Prüfung ausländischer Investitionen auf europäischer Ebene auf Grundprinzipien wie Offenheit, Nachhaltigkeit und Ganzheitlichkeit zu einigen und zugleich die nationale Souveränität in Sicherheitsfragen zu erhalten. Insgesamt schätzte Röller die Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit ausländischen Staatsfonds als begrenzt ein.
Dass Staatsfonds auch für die Finanzdienstleistungsindustrie und Asset Manager von besonderem Interesse sind, betonte aus Unternehmenssicht Dr. Joachim Faber "Grundsätzlich - und insbesondere in Zeiten von Wirtschafts- und Finanzkrise - sind Staatsfonds für europäische Unternehmen attraktive Investoren, da sie langfristig und nachhaltig orientiert sind", so Faber. Zudem würden Staatsfonds normalerweise keine Kredite nutzen, um Investitionsgewinne zu erhöhen. Diese Investitionen in deutsche Unternehmen könnten darüber hinaus zum Ausbau bilateraler Wirtschaftsbeziehungen beitragen.
"Mit dem gemeinsamen Pressefrühstück der ESMT und Allianz Global Investors in Berlin unterstreicht die ESMT die Praxisnähe ihrer Forschung und Lehre. Und schließlich profitieren auch wir als Unternehmen von dem regelmäßigen Austausch mit Lehrenden und Studierenden der ESMT", so Faber.
Ansprechpartner für Rückfragen:
Farhad Dilmaghani (ESMT) Tel.: +49 (0)30 21 231-1042
Claudia Mohr-Calliet (Allianz Global Investors) Tel.: +49 (0)89 1220-7435
Über ESMT
Die ESMT European School of Management and Technology wurde im Oktober 2002 auf Initiative von 25 führenden globalen Unternehmen und Verbänden gegründet. Die internationale Business School bietet Vollzeit- und berufsbegleitende Executive MBA-Programme, Management-Weiterbildung sowie maßgeschneiderte Programme für Unternehmen und forschungsbasierte Beratung. Die ESMT ist eine staatlich anerkannte private wissenschaftliche Hochschule mit Sitz in Berlin und einem weiteren Campus in Schloss Gracht bei Köln.
Über Allianz Global Investors
Allianz Global Investors AG (AllianzGI), ein Unternehmen der Allianz SE, ist eine Managementholding für ein weltweites Netzwerk von Investmentspezialisten in den wichtigsten Märkten für institutionalisierte und private Kapitalanlagen. Über PIMCO, RCM, Oppenheimer Capital, NFJ, Nicholas-Applegate und andere Unternehmen bietet AllianzGI ihren Kunden vielfältige Kompetenzen im Investmentsektor an, die alle Bereiche von Aktien und festverzinslichen Wertpapieren sowie Mischfonds und alternativen Investments abdecken. AllianzGI zählt mit einem Fondvolumen von 970 Mrd. Euro (2007) zu den führenden Assetmanagern der Welt. Durch das weltweit 4300 Mitarbeiter umfassende Netzwerk, darunter 900 Investment-Experten, kann AllianzGI ihre Marktkenntnisse und ihr Fachwissen Kunden auf der ganzen Welt zur Verfügung stellen.
http://www.esmt.org/fm/13/BB-108-008-1.pdf
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Politik, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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