Die Gerda Henkel Stiftung richtet einen neuen Förderschwerpunkt zur Umsetzung wissenschaftlicher Vorhaben zum Thema "Islam, moderner Nationalstaat und transnationale Bewegungen" ein. Der Förderschwerpunkt wendet sich an Forscherinnen und Forscher, die die Entstehung politischer Bewegungen in der islamischen Welt auf nationaler oder transnationaler Ebene untersuchen und dabei aktuelle Entwicklungen berücksichtigen. Anträge für den neuen Förderschwerpunkt nimmt die Geschäftsstelle der Stiftung ab sofort entgegen. Die nächste Bewerbungsfrist endet am 15. August 2009.
Die Stiftung räumt vergleichenden Studien Vorrang ein, die historische Forschung mit religions-, kultur- oder politikwissenschaftlichen Perspektiven verbinden. Unterstützt werden Forschungsprojekte, wissenschaftliche Konferenzen und Publikationen, die zu einer differenzierten Diskussion des Themas in Öffentlichkeit und Politik beizutragen versprechen.
Der Förderschwerpunkt gliedert sich in fünf Themenfelder: 1. "Islamische Gesellschafts- und Staatsordnungen in Geschichte und Gegenwart", 2. "Nationsidee, nationale Bewegungen und Nationalismus in der islamischen Zivilisation", 3. Islamischer Fundamentalismus oder islamische Emanzipation?", 4. "Zivilgesellschaftliche Bewegungen in der islamischen Welt" sowie 5. "Islamische Staaten im internationalen Weltsystem". Damit weitet die Gerda Henkel Stiftung, die bereits seit 1994 Forschungsprojekte im Bereich der Historischen Islamwissenschaften unterstützt, ihr Engagement in diesem Bereich deutlich aus. "Wir möchten mit dem Förderschwerpunkt auf ein auffallendes Ungleichgewicht in den gegenwärtigen Analysen antworten", so Vorstandsmitglied Dr. Angela Kühnen zu den Zielen der Initiative. "Islamistische bzw. am Islam orientierte Bewegungen werden zumeist als Kräfte gesehen, die einen reaktiven Rückzug aus der aktuellen Politik anstreben. Dagegen ist der neue Schwerpunktbereich Projekten gewidmet, die untersuchen, inwiefern sich diese Bewegungen heute selbst als neue politische Eliten begreifen und die jeweilige Gesellschaft auf eine moderne Zukunft hin gestalten wollen."
Die wissenschaftliche Koordination erfolgt durch das Bochumer Institut für Diaspora- und Genozidforschung unter Leitung von Professor Dr. Mihran Dabag. Über die Anträge entscheidet das Kuratorium der Stiftung auf der Grundlage einer Empfehlung von Fachgutachtern und Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirats.
Kontakt:
Dr. Sybille Wüstemann
Gerda Henkel Stiftung
Pressestelle
Malkastenstraße 15
40211 Düsseldorf
Tel.: +49 (0)211 93652419
Fax: +49 (0)211 93652444
http://www.gerda-henkel-stiftung.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Religion
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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