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19.02.2009 21:43

Augsburger Physiker berichten in Science über großen Fortschritt bei der Herstellung miniaturisierter Bauelemente.

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Wie das renommierte Wissenschaftsmagazin "Science" in seiner Ausgabe vom 20. Februar 2009 berichtet, ist Physikern des Sonderforschungsbereichs 484 der Universität Augsburg in Zusammenarbeit mit einer Gruppe der University of Pittsburgh ein großer Fortschritt bei der Herstellung höchst miniaturisierter Bauelemente gelungen. Aufbauend auf Arbeiten aus den letzten Jahren, in denen gezeigt wurde, dass sich an der Grenzschicht zweier isolierender Materialien eine ultradünne, supraleitende metallische Schicht ausbildet, gelang es nun, aus diesen Schichten elektronische Bauelemente herzustellen.

    Feldeffekttransistoren mit aktiver Zone von nur 4 nm Durchmesser

    Die leitfähige Grenzschicht der Oxide lässt sich durch elektrische Felder an- und ausschalten. Wie Stefan Thiel und Kollegen am Augsburger Zentrum für Elektronische Korrelationen und Magnetismus (EKM) nun zeigen konnten, ist es möglich, diese Felder mittels der leitfähigen Schicht selbst zu erzeugen und somit eine Voraussetzung für die Realisierung einer Vielzahl von Bauelementen zu schaffen. Neben Leiterbahnen, Widerständen, Kondensatoren und Dioden konnten so auch Feldeffekttransistoren hergestellt werden, deren aktive Zone einen Durchmesser von nur 4 nm aufweist. Damit gehören diese Transistoren zu den kleinsten, die es überhaupt gibt.

    Direkt durch die Gesetze der Quantenmechanik bestimmt

    "Unsere in Science vorgestellten Fortschritte können zum einen für die langfristige Entwicklung integrierter Schaltungen von großem Interesse sein. Zum anderen", so Stefan Thiel, "sind die Bauelemente aber auch wissenschaftlich außerordentlich spannend." Denn die Transistoren, Kondensatoren und Dioden sind so klein, dass sie nicht mehr den klassischen Regeln der Elektronik folgen, sondern in ihrem Verhalten direkt durch die Gesetze der Quantenmechanik bestimmt werden, die das Verhalten einzelner Atome oder Moleküle kontrollieren.

    Kaum abschätzbares Potential weiterer Effekte

    Die Forscher betonen, dass die von ihnen beobachteten neuartigen Effekte an einer einzigen Kombination der beiden Oxide Lanthanaluminat und Strontiumtitanat beobachtet wurden. In Anbetracht der unglaublichen Vielfalt möglicher Grenzschichten aus Oxiden ist kaum abzuschätzen, welche neuen Effekte diese Grenzschichten noch verstecken und welche Perspektiven sie noch eröffnen werden.
    _______________________________

    Ansprechpartner:

    Stefan Thiel
    Telefon +49(0)821-598-3667
    stefan.thiel@physik.uni-augsburg.de

    Prof. Dr. Jochen Mannhart
    Telefon +49(0)821-598-3651
    jochen.mannhart@physik.uni-augsburg.de

    Lehrstuhl für Experimentalphysik VI/EKM
    Universität Augsburg
    D-86135 Augsburg


    Weitere Informationen:

    http://www.physik.uni-augsburg.de/exp6
    http://www.physik.uni-augsburg.de/sfb484/
    http://idw-online.de/pages/de/news292489


    Bilder

    Ein Oxid-Chip mit einem integrierten Diodenarray. Die Kantenlänge des Chips beträgt 5 mm. Die goldfarbigen Flächen sind Kontaktbänke.
    Ein Oxid-Chip mit einem integrierten Diodenarray. Die Kantenlänge des Chips beträgt 5 mm. Die goldfa ...
    Foto: A. Horsche, R. Jany, K. Wiedenmann
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    Stefan Thiel (links) ist bzw. war Doktorand am Lehrstuhl von Prof. Dr. Jochen Mannhart. Einen Tag vor der Science-Veröffentlichung hat er seine Doktorprüfung gemacht.
    Stefan Thiel (links) ist bzw. war Doktorand am Lehrstuhl von Prof. Dr. Jochen Mannhart. Einen Tag vo ...
    Fotos: privat
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Ein Oxid-Chip mit einem integrierten Diodenarray. Die Kantenlänge des Chips beträgt 5 mm. Die goldfarbigen Flächen sind Kontaktbänke.


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    Stefan Thiel (links) ist bzw. war Doktorand am Lehrstuhl von Prof. Dr. Jochen Mannhart. Einen Tag vor der Science-Veröffentlichung hat er seine Doktorprüfung gemacht.


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