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27.02.2009 10:31

Stromspartarife haben unerwünschte Nebenwirkungen

Dorle Riechert Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH

    Gutachten zeigt: Unterstützung finanziell schwacher Haushalte beim Energiesparen ist sinnvoller

    Die verpflichtende Einführung von "Stromspartarifen" ist nicht geeignet, einkommensschwachen Haushalte bei Energiepreissteigerungen zu entlasten und gibt keinen Anreiz zur Stromeinsparung. Zu diesem Ergebnis kommt ein Kurzgutachten, welches das Wuppertal Institut zusammen mit dem Freiburger Büro Ö-quadrat im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) angefertigt hat und das nun auf den Internetseiten des BMELV zugänglich ist:
    http://www.bmelv.de/cln_045/nn_760492/DE/02-Verbraucherschutz/EnergieBauenWohnen...

    Dem vorausgegangen war eine breite Diskussion, die im letzten Jahr um die Auswirkungen von Energiepreissteigerungen auf die Verbraucherinnen und Verbraucher entstand. Dabei sind eine Vielzahl von teilweise konkurrierenden Maßnahmen- und Konzeptvorschlägen erörtert worden, von denen das Modell eines "Stromspartarifs" eine zentrale Rolle einnimmt.

    Das Gutachten weist jedoch auf eine Fülle von Schwächen bei den vorgeschlagenen Tarifmodellen hin. Überraschendes Ergebnis ist, dass ein solcher Tarif, der sich beispielsweise aus einer geringen Freimenge bei höheren Arbeitspreisen pro verbrauchter kWh Strom zusammensetzt, nicht einmal seiner Kernaufgabe, nämlich der Entlastung aller finanziell schwachen Haushalte, gerecht würde. Daran könnte selbst eine Orientierung an der Anzahl der in einem Haushalt lebenden Personen nicht viel ändern, da vor allem kinderreiche Familien mit geringem Einkommen und schlechter Geräteausstattung überproportional belastet würden. Das widerspricht der eigentlichen Intention eines solchen Tarifs grundlegend. Darüber hinaus würden die Sozialtarife keinen Anreiz für einen sorgsameren Umgang mit Strom bieten.

    Die Gutachter vom Wuppertal Institut und vom Büro Ö-quadrat schlagen statt des genannten "Stromspartarifs" vor, die Regelsätze für Transfereinkommensbezieher den gestiegenen Stromkosten anzupassen. Außerdem sollten Transfereinkommensbezieher eine gezielte, kostenlose Stromsparberatung erhalten, die mit einer Direktinstallationen von Stromsparmaßnahmen verbunden ist (z. B. von Energiesparlampen und Steckerleisten). Diese Maßnahme sollte auch eine weitgehende Unterstützung für den Austausch von ineffizienten Kühlgeräten beinhalten.

    Ansprechpartner:
    Oliver Wagner, Wuppertal Institut
    Tel.: 0202 2492-188 / E-Mail: oliver.wagner@wupperinst.org

    Dieter Seifried, Ö-quadrat
    Tel.: 0761-7079901 / E-Mail: Seifried@oe2.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Energie, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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