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18.03.2009 10:27

Vom neuen Wert des Wassers: Marode Abwasserkanäle durch innovative Infrastrukturen ersetzten

Birgit Kullmann Wissenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für sozial-ökologische Forschung ISOE

    Forschungsverbund netWORKS entwickelt unter maßgeblicher Beteiligung
    des Frankfurter Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE)
    Lösungsmöglichkeiten für eine alternative Wasserver- und
    Abwasserentsorgung. Abwasser ist technisch und ökonomisch eine
    Ressource, aus der Energie und Nährstoffe, wie zum Beispiel Phosphor
    zurück gewonnen werden können.

    Zum Tag des Wassers am 22.03.09

    Frankfurt a. Main: Die gute Nachricht lautet: Die Deutschen gehören zu den
    sparsamsten Wasserverbrauchern in Europa. Nur auf durchschnittlich etwa
    120 Liter pro Tag bringt es hier jeder Bewohner. Die schlechte Nachricht lautet:
    Ausgerechnet der sparsame Umgang mit Wasser in Verbindung mit in vielen
    Regionen sinkenden Bevölkerungszahlen, Überalterung und schrumpfenden
    Industrien hat zur Folge, dass vielerorts die Leitungsnetze bereits jetzt nicht mehr
    ausgelastet sind und die Wasserversorgungsleitungen mit frischem Wasser
    durchspült werden müssen, um die Qualität des Trinkwassers zu erhalten.

    In einigen Städten und Regionen sind schon jetzt Rück- und Umbaumaßnahmen
    der überwiegend zentral organisierten Netze notwendig, die an die Grenzen des
    betriebswirtschaftlich Machbaren gehen. Zudem gelten etwa 100.000 Kilometer
    der rund 500.000 Kilometer öffentlicher Abwasserkanäle in Deutschland kurzfristig
    als sanierungsbedürftig. Daher bieten die ohnehin notwendigen Investitionen die
    große Chance, durch den Einsatz neuer Technologien und Systemalternativen
    wie semi- und dezentrale Lösungen sukzessive zu flexibleren und nachhaltigen
    Strukturen zu kommen und außerdem Energie sowie Nährstoffe (Nitrat und
    Phosphat) aus Abwasser gewinnen zu können.

    Ein kräftiger Zuschuss aus dem jüngst verabschiedeten Investitionsschwerpunkt
    Infrastruktur des Konjunkturpakets II könnte helfen, Pilotanlagen für neuartigen
    Wasserver- und -entsorgungssysteme zu installieren.
    "Es ist uns völlig unverständlich, dass die Förderung von Innovationen in der
    Wasserwirtschaft bisher nicht vorgesehen ist", sagt Thomas Kluge vom ISOE.
    "Durch die Verbesserung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur können
    kurzfristig Aufträge für die Wirtschaft generiert werden und mit neuartiger Technik
    kann schonender Ressourcengebrauch unterstützt werden. Das haben
    Modellprojekte in kleineren Siedlungen bereits bewiesen."
    Im Forschungsverbund netWORKS wird untersucht, welche Möglichkeiten
    bestehen, die vorhandenen Wasserinfrastruktursysteme in größerem Maßstab
    umzubauen. Gemeinsam mit sechs Kommunen in Deutschland entwickelt
    NetWORKS im Rahmen des Projekts "Transformationsmanagement für eine
    nachhaltige Wasserwirtschaft", das vom Bundesministeriums für Bildung und
    Forschung (BMBF) gefördert wird, langfristig tragfähige Alternativkonzepte und
    praxistaugliche Umwandlungsmöglichkeiten der stadttechnischen Systeme.
    "Intelligente, in kommunaler Hand vorangetriebene Systemalternativen können
    beispielgebend auch für andere Länder sein, denn die ungenügende Wasser-
    qualität und der mangelnde Zugang zu Trinkwasser ist in vielen Regionen ein
    enormes Problem", erläutert Thomas Kluge vom ISOE.
    In Deutschland haben in den letzten Jahren eine Vielzahl innovativer Technologien
    für die Wasserbewirtschaftung die erforderliche Funktions- und Marktreife erlangt.
    Davon kann auch die Exportwirtschaft profitieren, denn diese Technologien werden
    erhebliche Ausstrahlungskraft auch auf Länder in anderen Erdteilen zur Lösung
    der Weltwasserkrise besitzen.

    Weitere Informationen: http://www.isoe.de/projekte/wassertrans.htm

    Kontakt:
    PD Dr. Thomas Kluge (Koordination)
    Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE)
    Hamburger Allee 45
    60486 Frankfurt
    Tel.: 069/7076919-18
    E-Mail: kluge@isoe.de

    Pressekontakt:
    Birgit Kullmann
    Tel.: 069 - 707 69 19 - 30
    Fax: 069 - 707 69 19 -11
    E-Mail: kullmann@isoe.de

    Zum Thema Wasser arbeitet das ISOE außerdem in den Projekten:

    Wasser 2050 - Chancen für die deutsche Wasserwirtschaft
    http://www.isoe.de/projekte/wasservis.htm
    Cuve Waters - Integriertes Wasserressourcen-Management im nördlichen Namibia
    http://www.isoe.de/projekte/cuvewaters.htm
    Start1 - Strategien zum Umgang mit Arzneimittelwirkstoffen im Trinkwasser
    http://www.isoe.de/projekte/start.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Energie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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