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18.03.2009 10:50

Kepler, Galilei, das Fernrohr und die Folgen - Führung und Begleitvortrag zur Ausstellung "Die Sterne lügen nicht"

Antje Dauer Pressestelle
Herzog August Bibliothek

    Dr. Jürgen Hamel von der Archenhold-Sternwarte Berlin hält am Dienstag, 31. März 2009, um 19.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta einen Begleitvortrag zur Ausstellung "Die Sterne lügen nicht - Astrologie und Astronomie im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit". Der Vortrag mit dem Titel: "Kepler, Galilei, das Fernrohr und die Folgen" findet im Anschluss an eine Führung durch die Ausstellung statt.

    Nach einer Begrüßung durch Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor der Herzog August Bibliothek führt Dr. Christian Heitzmann durch die von ihm konzipierte Ausstellung und anschließend spricht Dr. Jürgen Hamel über die Folgen der Erfindung des Fernrohrs.

    Herbst 1608 - das Fernrohr war erfunden, doch was konnte man damit tun? Der erste Gedanke: Entfernte Dinge auf der Erde wie aus der Nähe sehen, Gebäude, Menschen, Soldaten, Schiffe, ihre Bewaffnung ... Tatsächlich zog sich die Militäroptik als wichtiger Motor durch die Geschichte des Fernrohrs, bis heute. Doch im Herbst 1609, nach einem Jahr war klar, dass das Fernrohr am Himmel Dinge zeigte, von deren Existenz zuvor niemand etwas ahnte. Die Konsequenzen waren am Ende tiefgreifend. Das Fernrohr half bei der Durchsetzung des neuen, heliozentrischen Weltbildes, in dem der Mensch nicht mehr in der Weltmitte ruht. Das erforderte eine neue Weltsicht, ein neues Gottesbild. Und noch eine Nachricht aus dem Jahre 1609: Johannes Kepler fand aus Beobachtungen von Tycho Brahe, dass sich die Planeten nicht, wie zuvor stets angenommen, auf Kreisen bewegen, sondern auf Ellipsen um die Sonne. Von nun an konnten die Bewegungen der Planeten am Himmel viel genauer berechnet werden, als zuvor - für Horoskope, die Navigation auf See, für den Kalender. Es begann vor 400 Jahren.

    Die Herzog August Bibliothek zeigt in der Ausstellung Handschriften, Drucke, Globen und Himmelskarten aus ihrem Bestand. Zu sehen sind nicht nur Sternatlanten und Himmelsgloben in barocker Pracht, sondern auch ein kopernikanisches Tellurium, das die Bewegung der Erde um die Sonne modellhaft darstellt. Hinzu kommen Horoskope und Voraussagungen aus der Zeit, als Astronomie und Astrologie nach Kepler noch wie Mutter und Tochter innig verbunden waren. Die Ausstellung ist bis zum 7. Juni 2009 in der Augusteerhalle, der Schatzkammer und dem Kabinett der Bibliotheca Augusta zu sehen.

    2009 ist das Internationale Jahr der Astronomie. Neben der astronomischen Beobachtung und dem Wunsch, möglichst vielen Menschen den Sternhimmel durch ein Fernrohr zu zeigen, soll während des Astrojahrs auch in den verschiedensten Veranstaltungen die Bedeutung der Astronomie für die Kultur und Gesellschaft deutlich werden.

    Informationen unter: 05331/808-214 oder http://www.hab.de
    Eintritt: frei


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    Bild: Dr. Jürgen Hamel
    Bild: Dr. Jürgen Hamel

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Physik / Astronomie, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     


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