Arbeitgeber entscheiden sich zumeist für jene Bewerber, die zuverlässig sind und über soziale Kompetenzen verfügen. Vor diesem Hintergrund führt die Ruhr-Universität Bochum (RUB) als erste deutsche Universität ab dem 1.4. neue Zeugnisformulare ein. Sie enthalten fünf zusätzliche Felder für "Kopfnoten". Die Lehrenden der RUB sind per Rektoratsbeschluss ab sofort verpflichtet, so genannte "soft skills" ihrer Studierenden zu bewerten.
Bochum, den 1.4.2009
Nr. 98
Fünf zusätzliche Noten für die erfolgreiche Jobsuche
Neue aussagekräftigere Zeugnisse für Absolventen
RUB führt "Kopfnoten" in BA/MA-Zeugnissen ein
Arbeitgeber entscheiden sich zumeist für jene Bewerber, die zuverlässig sind und über soziale Kompetenzen verfügen. Vor diesem Hintergrund führt die Ruhr-Universität Bochum (RUB) als erste deutsche Universität ab dem 1.4. neue Zeugnisformulare ein. Sie enthalten fünf zusätzliche Felder für "Kopfnoten". Die Lehrenden der RUB sind per Rektoratsbeschluss ab sofort verpflichtet, so genannte "soft skills" ihrer Studierenden zu bewerten. Mit diesem Pilotprojekt, das aus Mitteln der Studienbeiträge und mit ausdrücklichem Votum der Studierenden finanziert wird, erweist sich die RUB erneut als Vorreiterin der Hochschulreform.
Neue Formulare, geschulte Dozenten
Im Wettbewerb um die besten nationalen und internationalen Stellenangebote sollen die Studierenden der RUB die Nase vorn haben. Aus gesicherten Analysen von Stellenanzeigen für Hochschulabsolventen ist bekannt, dass Arbeitgeber ihren Nachwuchs insbesondere nach folgenden Kriterien auswählen: "Durchsetzungsfähigkeit", "Teamfähigkeit", "Einsatzbereitschaft", "Leistungsmotivation" und "Lernbereitschaft". Diese Kriterien hat die RUB in ihre neuen Zeugnisformulare aufgenommen. Zugleich hat sie die Lehrenden dafür extra geschult, damit sie die Studierenden anhand der Kriterien mit Noten von 1 bis 5 bewerten können.
"Kopfnoten-Kommissionen" in den Fakultäten
Die RUB will nicht nur die Chancen ihrer Absolventen verbessern; die Arbeitgeber sollen sicher gehen, dass die Noten nach zuverlässigen Erkenntnissen zustande gekommen sind. Um eine Inflation guter Kopfnoten, wie in manchen Gymnasien üblich, zu vermeiden, hat daher die RUB beschlossen, in jeder Fakultät so genannte "Kopfnoten-Kommissionen" zu bilden, in denen jeweils Professoren, Lehrende und Vertreter der Studierenden vertreten sind. Sie wachen unter anderem darüber, dass die Kopfnoten von mindesten fünf Lehrenden, darunter mindestens zwei Professoren einvernehmlich vergeben wurden. Zugleich führt die RUB ein Controlling für die Vergabe von Kopfnoten ein und macht die Leistungsabhängige Mittelzuweisung an die Fakultäten und Fächer auch davon abhängig, wie transparent die Kopfnoten zustande gekommen sind.
"Blaue Briefe" warnen Eltern
Ein Folgeprojekt hat das Rektorat inzwischen im Visier; es soll spätestens ab 2010 erprobt werden. Nach dem großen Erfolg von Elternabenden im vergangenen Semester sollen noch vor dem Doppelabiturjahrgang 2012/13 so genannte Blaue Briefe Eltern von Studierenden in Bachelorstudiengängen über mangelnde Leistungen ihres Nachwuchses warnen. Hintergrund dieser Überlegungen ist die Tatsache, dass mit der Verkürzung der Schulzeit in Zukunft viel jüngere Studierende in die Universitäten kommen werden und somit den Hochschulen nicht nur ein Ausbildungs-, sondern vermehrt auch ein Erziehungsauftrag zukommen wird.
Redaktion: Dr. Josef König
Vorbildlich: Kopfnoten auf den neuen Zeugnissen der RUB (Muster)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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