Das Elektrogeschäft Würtele im schwäbischen Baltmannsweiler hat Tradition - und das soll auch so bleiben. Bei der Unternehmensnachfolge des Juniorchefs hat das Entrepreneurship-Programm der Hochschule Esslingen geholfen.
Baltmannsweiler. Manuel Würtele soll bald Chef des Familienbetriebs werden, das sein Vater in den vergangenen Jahren als eigenständige Filiale der Elektro-Handelskette "EP" in der Region bekannt gemacht hat. "Die Nähe zu unseren Kunden ist uns sehr wichtig", sagt Manuel Würtele. In dem Ladengeschäft am Rande eines Industriegebiets stehen Waschmaschinen und Kaffeemaschinen, hochwertige TV-Geräte und alles, was man im Haushalt so braucht. Damit auch die nächste Generation im Ort bei Würtele einkauft, bereitet sich Manuel Würtele bereits auf die Unternehmensnachfolge vor. Schrittweise wird er in den Betrieb eingearbeitet, mit allen Tricks und Kniffen vertraut gemacht - er wird fit, damit er mit der Zeit auch ohne seinen Vater Rudolf den Betrieb führen kann.
Der 29-jährige Jungunternehmer hat vor sieben Jahren an der Hochschule Esslingen Technische Betriebswirtschaft studiert und wird bald Chef von acht Mitarbeitern sein. Neben seinen kaufmännischen Aufgaben sind es dann auch Dinge wie Personalführung, die auf Manuel Würtele zukommen. "Die Mitarbeiter haben mich schnell als Vorgesetzten akzeptiert", berichtet er. Das ist nicht selbstverständlich, da einige aus dem Team den neuen Juniorchef haben aufwachsen sehen und kennen ihn noch als Schuljungen. "Als Chef muss man eine Libero-Position haben - man muss überall dabei sein", sagt Manuel Würtele. Theorie aus dem Studium und die Praxis im Betrieb zusammen zu bringen scheint oft nicht ganz einfach, berichtet der Jungunternehmer. Geholfen hat ihm dabei die Hochschule Esslingen mit ihrem Entrepreneurship-Programm.
"Um den Bezug zur Praxis herzustellen, stehen hier lehrerfahrene Praktikerinnen und Praktiker zu Fragen bereit und legen den Fokus auf die Umsetzung der theoretischen Inhalte", sagt Marion Trick, an der Hochschule Esslingen für das Projekt verantwortlich. In den verschiedenen Modulen sollen Inhalte wie Persönlichkeitsentwicklung, Trend-Analysen, Marketing, Vertrieb, Kaufmännisches bis hin zum fertigen Businessplan für die geplante Selbstständigkeit vermittelt werden. "Besonders wichtig waren die Beratungsgespräche", berichtet Manuel Würtele. Experten haben sich hier Zeit genommen und Tipps gegeben, welche Hürden man zu Beginn einer Selbstständigkeit nehmen muss. Auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Studierenden, die später vor haben, ein Unternehmen zu leiten, sei sehr fruchtbar gewesen. "Man merkt, dass man nicht der Einzige ist, der hin und wieder vor offenen Fragen steht und kann dann darüber sprechen und so meist eine Lösung für ein Problem finden", sagt Manuel Würtele. Man koche hier nicht nur seine eigene Suppe, sondern kann Parallelen ziehen. Mit diesem Know-how uns einer gesunden Basis schaut der ehemalige Student positiv in die Zukunft: Das Unternehmen hatte seine Umsätze gesteigert - die Kaufkraft im Einzugsgebiet sei gut. Aber die Schwaben sind sparsam und achten, wenn sie dann eine Investition tätigen, auf Qualität. Dass er auch darauf achten muss, weiß Manuel Würtele nun: "Das Feedback der Kunden ist enorm wichtig", sagt der junge Chef, der sich nun freut, bald die Regie in der Firma führen zu können, auch wenn er im Moment die Erfahrung der Familie und seines Vaters noch nicht missen möchte.
Info:
Das Entrepreneurship-Programm der Hochschule Esslingen gibt es seit fünf Jahren. Studierende werden hier in zusätzlichen Modulen auf eine Unternehmensübernahme oder -gründung vorbereitet. In unabhängigen Rankings belegt das Engagement der Hochschule Spitzenplätze.
Manuel Würtele vor dem Unternehmen.
Fotograf: Fetzer
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Gesellschaft, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
Deutsch
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