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22.04.2009 14:30

Schmuggel als Lebensstil?

Torsten Schaletzke Pressestelle
Universität Bielefeld

    ZiF-Tagung zum Thema "Ökonomische Strategien und soziale Prozesse an der Peripherie der EU: Eine Fallstudie des polnisch-russischen Grenzgebietes"

    "Schmuggel als Lebensstil?" - diese provokante Frage ist Thema einer Konferenz, die vom 29. bis 30. April im Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld (ZiF) stattfindet. Die Leitung liegt bei den Bielefelder Soziologen Matthias Wagner und Ulrich Mai sowie dem Warschauer Politikwissenschaftler Wojciech Lukowski.

    In Polen und anderen Ländern in Mittel- und Osteuropa führte die in den 1990er Jahren begonnene Systemtransformation zu erheblichen sozialen und ökonomischen Differenzierungen. Am Beispiel der Grenze zwischen der russischen Enklave Kaliningrad und der polnischen Wojewodschaft Ermland-Masuren zeigt sich beispielhaft die Etablierung einer periphären Region mit einer der höchsten Arbeitslosenquoten der EU. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich regional eine umfangreiche informelle Ökonomie des Kleinhandels und Schmuggels, bei dem legale und illegale Elemente miteinander verwoben sind.

    Ausgehend von dem Fallbeispiel des von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungsprojektes 'Grenze als Ressource - Kleinhandel in der Armutsökonomie zwischen Nordostpolen und dem Bezirk Kaliningrad' sollen die Differenzen und Parallelen informeller ökonomischer Strukturen in den Transformationsländern untersucht werden. Im Austausch zwischen Soziologie, Anthropologie, Politikwissenschaft und Wirtschaftsgeographie werden Ursachen für die Entstehung von Armutsökonomien und Perspektiven ihrer Überwindung untersucht. Die Arbeitsgruppe greift damit aktuelle Diskurse zur Entwicklung und Bedeutung von Grenzen aus der Transnationalismusforschung sowie Fragen im Kontext der Prekarisierung von Lebensbedingungen auf.
    Zentral sind dabei Fragestellungen nach den Auswirkungen illegaler Erwerbsbedingungen, wie sie im Schmuggel praktiziert werden, auf die lokale Gesellschaft. Im interdisziplinären Diskurs werden Ergebnisse erwartet, die Perspektiven für die Integration peripherer Regionen der EU aufzeigen. Damit will die Arbeitsgemeinschaft zu genaueren Kenntnissen über die spezifischen gesellschaftlichen und sozioökonomischen Lebensbedingungen in wirtschaftlichen Krisengebieten Ostmitteleuropas beitragen.

    Tagungszeiten:
    29. April, 9:30 Uhr - 18:00 Uhr
    30. April, 9:00 Uhr - 13:00 Uhr

    Weitere Informationen unter:
    www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2009/04-29-Wagner.html

    Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich bitte direkt an die Veranstaltungsleitung
    Dr. Mathias Wagner
    Universität Bielefeld
    Fakultät für Soziologie
    Tel: 0521 / 106-4220
    E-Mail: mathias.wagner@uni-bielefeld.de

    Anfragen zur Tagungsorganisation beantwortet im Tagungsbüro des ZiF:
    Trixi Valentin
    Tel. 0521 / 106-2769;
    E-Mail: Trixi.Valentin@uni-bielefeld.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2009/04-29-Wagner.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Psychologie, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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