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24.04.2009 15:05

Export-Schlager: PEER-Projekt an Fahrschulen gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr

Norbert Doktor Pressestelle
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)

    Magdeburg. Sachsen-Anhalts Export-Schlager in Sachen Verkehrssicherheit: PEER-Projekt an Fahrschulen gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr nach drei Jahren in zehn Staaten etabliert

    Nach drei Jahren Förderung durch das EU-Gesundheits-Programm ist es amtlich: Das in Sachsen-Anhalt entwickelte Programm zur Vermeidung von Trunkenheitsfahrten und Disco-Unfällen junger Fahranfänger/innen konnte in vielen anderen europäischen Ländern erfolgreich etabliert werden. In Sachsen-Anhalt wurde das Projekt bislang mit Mitteln des Gesundheitsministeriums, des Bundes gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr e. V. und der Sozietät norddeutscher Brauereiverbände finanziert.

    Die Idee ist ganz einfach: Junge Studierende, selbst erst seit kurzem im Besitz der Fahrerlaubnis sind, gehen in Fahrschulen, um dort mit den Fahranfänger/innen über das Problem mit den Rauschfahrten zu sprechen: Wie komme ich nach der Disco sicher nach Hause? Wie verhindere ich, dass sich mein Freund nach dem Konsum von mehreren Gläsern Bier oder auch einem Joints noch ans Steuer setzt? Welche Alternativen gibt es für eine sichere Heimfahrt? Wie kann ich schon zu Beginn der Party-Nacht Vorkehrungen treffen?

    Marcel Christoph, Diplom-Gesundheitswirt (FH) von der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) ist stolz auf das Erreichte: "Ich habe in zehn europäischen Staaten mit eigenen Augen gesehen (und wissenschaftlich ausgewertet), dass unsere Idee auch in anderen Kulturen und unter anderen gesetzlichen Voraussetzungen umgesetzt werden kann. Junge Leute engagieren sich überall, um Gleichaltrige vor Schaden im Straßenverkehr zu bewahren."

    Alle jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren kennen diese Situationen ganz genau. Wenn sie miteinander ins Gespräch kommen, siegt die Vernunft: Sie wollen keine Ärger und ihren unter großen Anstrengungen und hohen Kosten erworbenen Führerschein auf keinen Fall verlieren. Wenn sie - gestärkt durch ein intensives Gespräch mit Gleichaltrigen und Gleichgesinnten - Vorsichtsmaßnahmen für die nächste Party verabreden, fallen sie in der Probezeit sehr viel seltener auf (auch nicht durch Punkte in der Flensburger Verkehrssünder-Kartei) als Fahrschüler/innen, die ihr zukünftiges Verhalten nicht in dieser Weise überdacht haben. So jedenfalls konnte es in Sachsen-Anhalt mit harten wissenschaftlichen Daten nachgewiesen werden.

    Nun ist es in zehn europäischen Staaten gelungen, das in Deutschland erfolgreiche Modell zu übertragen, an regionale Bedingungen anzupassen und auch dort zum Erfolg zu führen. Probleme gab es lediglich in den Ländern, in denen der theoretische Fahrschulunterricht nicht obligatorisch ist (z. B. in Italien, Belgien und den Niederlanden) und die Vorbereitung auf die theoretische Fahrerlaubnisprüfung statt in der Fahrschule eigenständig - und meist übers Internet stattfindet. Die zehn beteiligten europäischen Länder sind: Deutschland, Österreich, Belgien, Die Niederlande, Italien, Portugal, Spanien, Slowenien, Rumänien und Estland.

    Es hat sich gezeigt, dass der pädagogische Lernort Fahrschule für die Einflussnahme auf das Fahrverhalten, auf den humanen Sicherheits-Faktor im Straßenverkehr nicht zu ersetzen ist. Kein Wunder, dass die europäische Fahrschullehrer-Vereinigung sehr gerne sähe, wenn in den nächsten Jahren die Erfolgs-Methode aus Sachsen-Anhalt, die Peer-Intervention, die Einflussnahme durch Gleichaltrige in den Fahrschulen, als europäischer Standard durchgesetzt werden könnte.


    Weitere Informationen:

    http://www.peer-projekt.de Peer-Projekt im Internet


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Politik, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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