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27.04.2009 13:22

Auszeichnung für Kampf gegen Lebererkrankungen

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Der Taiwaner Ding-Shinn Chen erhielt Preis der europäischen Hepatologen für erfolgreiche Impfkampagne gegen Hepatitis B / Impfung schützt auch vor Leberkrebs

    Auf der Jahrestagung der European Association for the Study of the Liver (Europäische Gesellschaft für Leberforschung/EASL) wurde vergangene Woche in Kopenhagen der taiwanische Hepatologe Prof. Dr. Ding-Shinn Chen von der National Taiwan University für sein Lebenswerk geehrt. Eine von ihm geleitete Arbeitsgruppe hat weltweit als Erste mit einer Impfung Erfolge gegen einen besonders tückischen Krebs, den Leberkrebs, verzeichnet. Prof. Dr. Ding-Shinn Chen führte Mitte der 80er Jahre in Taiwan eine flächendeckende Impfung von Neugeborenen gegen das Hepatitis B-Virus ein und erreichte damit nicht nur einen starken Rückgang der Hepatitis B-Virusinfektionen, sondern auch einen deutlichen Rückgang der Leberkrebs-Erkrankungen in seinem Land. Das nationale Hepatitis B-Impfprogramm in Taiwan hat somit die Hepatitis B- Impfung als erste Impfung gegen Krebs etabliert. Für dieses nationale Präventionsprogramm und seine Grundlagenforschung zu den Hepatitis-Viren B, C und D bekam er am 24. April den Special Recognition Award der EASL, eine der bedeutendsten internationalen Auszeichnungen auf dem Gebiet der Leberforschung- und therapie.

    "Wir freuen uns, dass mit Prof. Dr. Ding-Shinn Chen ein Mediziner und Wissenschaftler ausgezeichnet wurde, der gezeigt hat, wie man mit nationalen Impfprogrammen einer gefährlichen Infektionskrankheit und ihren schwerwiegenden Folgeerkrankungen vorbeugen kann", sagt Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung . Chen habe auf dem Gebiet der Prävention Herausragendes geleistet, würdigt der deutsche Hepatologe den taiwanischen Kollegen.

    Etwa 350 Millionen Menschen sind weltweit mit dem Hepatitis-Virus infiziert. Mehr als eine Million Menschen sterben jährlich an der Infektion. Das Hepatitis B-Virus ist 100mal ansteckender als das HI-Virus und wird meist über Sexualkontakte und Kontakte mit infiziertem Blut oder infizierten Blutprodukten übertragen. Die große Gefahr einer Hepatitis B-Virusinfektion ist, dass die akute Infektion unbemerkt in eine chronische Entzündung übergeht und im Extremfall zu Leberzirrhose und Leberkrebs führt. In Deutschland sind etwa 400.000 bis 500.00 Menschen an chronischer Hepatitis B erkrankt. Nur etwa jeder Vierte weiß von seiner Erkrankung.

    Die WHO empfiehlt seit 1991 eine generelle Impfung gegen Hepatitis B für Kinder und Jugendliche und eine freiwillige Impfung für Risikogruppen. In Deutschland wurde ein solches Impfprogramm 1995 eingeführt. Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Leberstiftung, Prof. Michael Manns, sind die Impfraten in der Bundesrepublik aber noch nicht ausreichend. Vor allem Migranten aus Ländern mit einer hohen Hepatitis B-Prävalenz müssten mit speziellen Impf- und Aufklärungskampagnen angesprochen werden, um sie vor einer Hepatitis B-Infektion zu schützen und eine Weiterverbreitung des Erregers zu verhindern. Daneben seien auch noch Anstrengungen in der Diagnostik nötig, um die vielen verborgenen Infektionen zu entdecken und die Erkrankten dann behandeln zu können. Deshalb setzt sich die Deutsche Leberstiftung unter anderem für die Aufnahme des diagnostisch wichtigen Leberwertes GPT in die "Check-up 35"- Untersuchung ein und betreibt selbst Aufklärungsarbeit zur Prävention von Hepatitis B und zu anderen Lebererkrankungen.

    Für weitere Informationen steht Ihnen zur Verfügung: Priv.-Doz. Dr. Heiner Wedemeyer, Generalsekretär der European Association for the Study of the Liver (EASL) und ehrenamtlicher Mitarbeiter der Deutschen Leberstiftung.

    Die Deutsche Leberstiftung
    verfolgt das Ziel, die Patientenversorgung durch die Förderung der Forschungsvernetzung zu verbessern und die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen zu steigern. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.deutsche-leberstiftung.de

    Kontakt:
    Deutsche Leberstiftung
    Claudia Biehahn
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Carl-Neuberg-Straße 1
    30625 Hannover
    Tel | 0511 - 532 6811
    Fax | 0511 - 532 6820
    E-Mail | presse@deutsche-leberstiftung.de www.deutsche-leberstiftung.de

    P.S.: Bitte vormerken: 6. HepNet Symposium am 5. und 6. Juni 2009 in Hannover!


    Bilder

    Prof. Dr. Ding-Shinn Chen
    Prof. Dr. Ding-Shinn Chen

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    regional
    Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Ding-Shinn Chen


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