München - Präzise und hochkomplexe Medizintechnik ist fester Bestandteil im Operationssaal. Sie sind aus keinem Fachgebiet der Chirurgie mehr wegzudenken. Neue technische Entwicklungen und wie diese zukünftig zum Wohle der Patienten eingesetzt werden können, sind die Schwerpunktthemen des 126. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), der heute im Internationalen Congress Center München beginnt.
Zwischen Lasertechnik, Biomaterialien und Robotik stehen Chirurgen täglich vor der Herausforderung, Mensch und Menschlichkeit nicht aus den Augen zu verlieren. "Humanität durch Technik" ist deshalb das Leitthema des Kongresspräsidenten Professor Dr. med. Volker Schumpelick, Klinikdirektor der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums der Rheinisch Westfälischen Hochschule Aachen. "Technik erhöht die Sicherheit und oftmals auch die Heilungschancen", erläutert Professor Schumpelick. Sie sei jedoch kein Selbstzweck, sondern immer das Instrument des Chirurgen.
In welcher Weise Technik heute, aber auch zukünftig zum Wohle des Patienten eingesetzt wird, erörtern Experten mit mehr als 5 000 Kongressteilnehmern aus allen chirurgischen Fachgebieten. Dazu gehören Fragen "Was können wir von Geckos und Fliegen zur klebefreien Klebetechnik lernen?" und "Wie sieht der Ultraschall im 22. Jahrhundert aus?" ebenso wie aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema "Biomaterialien". Ein Beispiel für eine gelungene Biomaterialienentwicklung ist die "mitwachsende" Herzklappe.
Ärzte und Wissenschaftler diskutieren auch die Grenzen der Technik in der Chirurgie. Über den politischen Standpunkt zur Medizintechnik spricht Gastrednerin Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung. Ein weiterer Schwerpunkt des Kongresses ist die Chirurgie der Hernien. Hernien sind Austritte von Baucheingeweiden durch eine Bauchwandlücke, beispielsweise Leistenbrüche. Jedes Jahr werden über 250 000 Hernien operiert - damit gehört die Hernienchirurgie zu den häufigsten Tätigkeitsfeldern und in das Repertoire einer jeden Klinik.
Ein wichtiges Thema der DGCH ist außerdem die anatomische Ausbildung von Medizinstudenten. Dieser Bereich wird im Medizinstudium immer weniger gelehrt - mit bedenklichen Folgen für die spätere Tätigkeit der angehenden Ärzte. Mehrere Vorträge werden über die Behandlung der Adipositas informieren. Die Zahl der übergewichtigen Patienten steigt und damit auch ihre Anzahl in deutschen Kliniken. Die technischen Herausforderungen bei der Behandlung von schwergewichtigen Patienten stellen dabei eine besondere Herausforderung dar. Sie benötigen nicht nur stabilere Betten, mehr Pflegepersonal und ihrem Volumen angepasstes Operationsbesteck. Auch das Risiko von Störungen im Heilungsprozess nach operativen Eingriffen steigt mit dem Körpergewicht an.
Das wissenschaftliche Programm wird neben der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie auch von den Fachgesellschaften der Viszeral-, Unfall-, Gefäß-, Kinder-, Herz-, Thorax-, Neuro- und plastischen Chirurgie sowie den Orthopäden gestaltet. Eine Posterpräsentation und eine Industrieausstellung ergänzen das Programm.
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Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart, Tel.: 0711 8931-295, Fax: 0711 8931-984
E-Mail: giesselmann@medizinkommunikation.org, http://www.chirurgie2009.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Politik
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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