idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.05.2009 08:58

"Pille für den Mann": Bereits 20 Paare nehmen an der WHO-Studie teil

Simone Hoffmann Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Münster

    Einrichtung am Universitätsklinikum Münster ist offizielles Kollaborationszentrum der Weltgesundheitsorganisation

    Münster (ukm/dre.) Die ersten 20 Paare nehmen an einer Studie zur Entwicklung der "Pille für den Mann" teil. Die "Pille" ist dabei allerdings eine Spritze, mit der dem Mann das Hormon Testosteron injiziert wird. Durch die Gabe von natürlichem Testosteron zur Erzielung ganz normaler Spiegel im Blut wird die Eigen-Produktion im Hoden eingestellt und damit auch die Spermienproduktion. "Bereits nach drei Monaten ist die Spermienproduktion komplett vorbei. Weil die Männer dann keine Spermien mehr haben, ist die Sicherheit der Wirkung deutlich höher als bei der Pille für die Frau, zudem wir ständig Kontrollen der Wirksamkeit durchführen", erklärt Prof. Dr. Michael Zitzmann vom Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA) des Universitätsklinikums Münster (UKM). Dort wird die Studie im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt.

    Die UKM-Einrichtung ist seit über 20 Jahren das einzige WHO-Kollaborationszentrum in Europa, das sich mit der Erforschung der männlichen Gesundheit und Fruchtbarkeit beschäftigt. Die aktuelle Studie wird dabei allerdings auch an anderen Standorten in Europa durchgeführt. Auch nach Beginn der Studie besteht noch die Möglichkeit für Paare, daran teilzunehmen, so Zitzmann. Vor Aufnahme stehe allerdings eine intensive Beratung und Untersuchung. Ziel ist es, 50 Paare in die Studie aufzunehmen. "Es sind hauptsächlich Paare, die bereits ein oder zwei Kinder haben und nun eine entweder eine Babypause einlegen wollen oder keine Kinder mehr wünschen, die sich für die Studie interessieren", so Zitzmann, der die Studie als Endokrinologe (Hormonwissenschaftler) und Androloge ("Männerarzt") leitet. Er hat dabei eines festgestellt: "Wir haben viele Anfragen direkt von Frauen erhalten, die sich sehr für die Studie interessieren. Aber selbstverständlich müssen beide Partner mit einer Teilnahme einverstanden sein."

    Alle zwei Monate wird dem Mann die Spritze verabreicht und dabei eine intensive Untersuchung vorgenommen, wöchentlich berichtet Zitzmann zudem an die WHO. Einer der großen Vorteile dieser Verhütungsmethode etwa im Vergleich zur Durchtrennung der Samenleiter ist es, dass sie nicht ein "endgültiges Aus" für die Zeugungsfähigkeit des Mannes bedeutet. Zitzmann: "Wird die Spritze abgesetzt, setzt nach zwei bis drei Monaten wieder die normale Spermienproduktion ein."

    Paare, die Interesse an einer Studienteilnahme haben, können sich direkt beim Studienleiter informieren: Michael.Zitzmann@ukmuenster.de.


    Bilder

    Prof. Dr. Michael Zitzmann
    Prof. Dr. Michael Zitzmann
    UKM
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Michael Zitzmann


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).